Samstag, 9. Januar 2010

Ein Abend in der Schmiede

Den Abend verbrachte ich in der Schmiede, aus der Taverne drang Stimmengewirr herüber. Doch irgendwie war mir nicht danach mich dazu zu gesellen also blieb ich in der Schmiede, kümmerte mich um das Feuer, räumte auf und rechnete nicht mehr damit das ich heute noch Kundschaft haben würde. Doch das änderte sich schneller als gedacht. Lilith betrat die Schmiede. Merkwürdigerweise schien sie diesmal keinen Ärger machen zu wollen, stattdessen schlug sie mir ein Geschäft vor.

Ich sollte etwas für sie anfertigen, besser gesagt eine perfekte Kopie erstellen. Ich wusste von was sie sprach ich hatte das Teil auch schon einmal ganz kurz gesehen aber nicht lange genug um es aus dem Gedächtnis heraus nachbilden zu können. Lilith fragte ob ich es anfertigen könne und was ich als Lohn dafür haben wolle. Eine Weile überlegte ich ob ich mich überhaupt darauf einlassen sollte, schlug dann aber ein. Als Lohn verlangte ich die Menge Gold die ich bräuchte um das Teil anzufertigen und die selbe Menge noch mal als Lohn für mich. Ich hielt es für angemessen unter Anbetracht des Risikos auf das ich mich da einlasse. Eine Bedingung stellte ich jedoch, ich müsste jenes Teil noch einmal zu Gesicht bekommen um es eingehend studieren zu können.

Lilith war damit einverstanden und legte ein Messer zum schärfen und ein Beutel mit Gold auf den Amboss. Während sie für uns was zu trinken aus der Taverne holte, schärfte ich ihr das Messer. Ich war gerade fertig mit der Arbeit und wog das Gold in meinen Händen als sie aus der Taverne zurück kam und wir auf das Geschäft anstießen. Sie versprach dafür zu sorgen das ich das Teil zu Gesicht bekäme, nahm dann ihr Messer und verschwand auf ihren Posten am Tempel.

Nun aber, Feierabend! Ich setzte mich auf den Blasebalg als die Neue auftauchte von der ich bis heut noch nicht wusste wie sie hieß, nur das sie immer der Richterin nachschlich. In ihren Schlepptau die Verwirrte die nicht wusste ob sie Frau oder Katze war. Die Neue wollte Nadeln, da ich so etwas nicht hatte und auch keine Lust hatte so einen Fummelkram herzustellen schickte ich sie in die Schneiderei nachzuschauen. Sie verschwand nur die Katzenfrau blieb bei mir und inspizierte die Schmiede.

Mehrmals warnte ich sie harsch das sie gefälligst nicht anzufassen habe was sie mit merkwürdigen Geräuschen, einen Katzenfauchen nicht unähnlich, quittierte. Als sie dann anfing am Blasebalg rumzuspielen und die Flammen im Schmiedefeuer hoch aufloderten, packte ich sie am Genick, schüttelte sie ein wenig durch und stellte sie in sicherer Entfernung vom Feuer wieder ab. Doch sie wurde zur Furie, kratzte, fauchte und schlug um sich, so das ich es für besser befand sie ganz aus der Schmiede zu werfen. Fauchend rannte sie weg.

Nun endlich Ruhe, denkste! Es dauerte nicht lange und die Neue, diesmal mit Samy, stand wieder vor der Schmiede. Beide machten mir Vorwürfe wie ich denn die Katzenfrau behandelt hätte. Diese war den beiden auch gefolgt und versteckte sich auf einen der Bäume. Nach einer kurzen Diskussion wo ich den Beiden erklärte das ich ja nur ein abbrennen der Schmiede verhindert hätte, beruhigten sie sich und versuchten nun gemeinsam mit einer weiteren Kriegerin die Verrückte vom Baum zu locken.

Samy hatte mir zuvor noch 5 Messer zum schleifen gegeben. Während die Drei draußen an der Palme rumstanden um die Verrückte dort herunter zubekommen, warf ich den Schleifstein wieder an und kümmerte ich mich um die Messer. Dann stellte ich mich an den Amboss und schliff die Messer mit einen Wetzstein noch etwas nach, nebenbei beobachtete ich das Geschehen an der Palme. Endlich hatten sie Yoshi, so hieß die Verrückte, von der Palme runter und erklärten ihr das sie die Schmiede nicht mehr betreten dürfte. Ich hoffe nur das sie es auch begriffen hatte.

Samy wollte dann gehen, deshalb rief ich ihr nach das die Messer fertig seien. Sie wunderte sich zwar aber schließlich hatten sie ja lange genug gebraucht Yoshi von der Palme zu holen. Als Lohn verlangte ich pro Messer eine Kupfermünze, man ist ja kein Unmensch. Allerdings hatte Samy nur Silbermünzen einstecken und gab mir gönnerhaft eine solche. Wenn sie so großzügig ist, dachte ich so bei mir, ist sicher auch noch ein „Trinkgeld“ drin. Also forderte ich selbiges ein in dem ich mit dem Finger auf die Wange zeigte und meinte das es mehr als angemessen wäre für die prompte Erledigung der Arbeiten.

Tatsächlich kam sie auch näher und in Erwartung eines Kusses drehte ich meinen Kopf etwas zur Seite, die jetzt folgende Ohrfeige führte dazu das sich mein Kopf vollends zur Seite drehte und meine Wange glühend rot anlief. Ich rieb mir die Wange aber das war mir der Spaß wert gewesen. Zu Samy meinte ich nur noch grinsend das sie noch viel lernen müsse. Insbesondere was das deuten von Gesten anging dachte ich noch so bei mir dann verschwand sie endgültig aus der Schmiede.

Für heute hatte ich aber genug und bevor noch jemand auftaucht und mich mit Arbeit belästigt schloss ich die Schmiede ab und ging nach oben.

GR

4 Kommentare:

  1. Wieder einmal köstlich geschrieben. Vielleicht sollte ich mich irgendwann einmal vorstellen.

    Die Neue

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  2. Wieder einmal eine schöne Geschichte... Schade, dass ich den Krawall in der Schmiede nicht mehr mitbekommen habe. Bin ja mal gespannt, was Lilith vor hat! ^^

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  3. Ich weiß ja auch nicht was sie vorhat, ich weiß nur was ich für die anfertigen soll.

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  4. Schade, die Ohrfeige hätte ich gerne gesehen :)
    Was Lilith vor hat würde mich allerdings auch brennend
    interessieren, soviel, es ist aus Gold *Kopf kratz*

    LG
    Cindy

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