Samstag, 2. Januar 2010

Badetag

Was hielt mich eigentlich in dieser gottverlassenen Stadt? In dieser Stadt die nicht mal genug Bäume hatte damit der Wind das herabgefallene Laub in den Ecken tanzen lassen konnte um wenigstens ein bisschen Leben und Bewegung in diese Mauern zu bringen. Langsam und gelangweilt lief ich durch die Straßen. Selbst die Taverne lag totenstill da, einzig aus dem Stadthaus der Richterin drangen Stimmen. Neugierig war ich schon aber die Erinnerungen an mein Erlebnis mit diesen übereifrigen Wächter hielten mich zurück, mich diesen weiter als nur unbedingt nötig zu nähern.

So lief ich weiter, ließ mich durch die Gassen treiben, bis ich auf einmal vor einen Gebäude stand das sogar nicht zum Baustil der restlichen Stadt passte. Ich schaute auf, es war das Badhaus. Die Türen standen weit auf und das nahm ich als Einladung es zu betreten. Wie ich meine ersten Schritte in den Innenhof setzen will kamen mir drei Amazonen entgegen, unter ihnen auch Cindy. Sie hatten eine vierte Person bei sich, sie trug zwar den Waffenrock der Kriegerinnen nur meinte ich sie gestern noch völlig zerlumpt an der Seite von Loreena gesehen zu haben.

Was solls, heute würde ich es nicht mehr erfahren was es mit ihr auf sich hatte, denn die vier ließen sich nicht aufhalten und entschwanden in Richtung des Hauses der Richterin. Ich für meinen Teil nahm das Badhaus etwas genauer unter Lupe. Es war luxuriös ausgestattet alles gefliest, Duschen, Innen- und Außenpool, Zuber mit heißen Wasser und eine Sauna, nicht zu vergessen die großzügige Dachterrasse. Alles da was man sich wünschen konnte. Nur eins fehlte, eine Frau die einen hier ein wenig umsorgte. Ich mein natürlich heißes Wasser nachgießen, Handtücher reichen und die auch mal einen Aufguss in der Sauna macht.

Ich aber war allein. Allein aber trotzdem gewillt es mir gut gehen zu lassen. Also legte ich meine Sachen ab und stieg in den Zuber mit heißen Wasser. Der Dreck der sich in der Schmiede auf mich gelegt hatte lief in dicken dunklen Strömen an mir herunter. Ich genoss das heiße Bad. Wenn sie mich schon zwangen in der Stadt zu leben und in der Schmiede für sie zu arbeiten wollt ich auch die Annehmlichkeiten auskosten die diese Stadt mir bot. Das warme Wasser machte schläfrig und so döste ich eine ganze Weile vor mich hin bis ich von draußen Geräusche vernahm, die sich aber wieder verliefen.

Das Wasser war mittlerweile kalt geworden und so stieg ich aus dem Zuber, trocknete mich ab und beschloss auch die Sauna zu testen. Ein trockenes Handtuch was ich noch fand, schlang ich um meine Hüften und begab mich in die Sauna. Auf der Bank sitzend spürte ich wie der Schweiß mir aus allen Poren stieg und auch die letzten Rußpartikel aus meiner Haut presste. Immer wieder übergoss ich mich mit kalten Wasser um mich ein wenig abzukühlen. Zwar wunderte ich mich das niemand hier war der sich um das Badhaus kümmerte und trotzdem alles in einen solch guten Zustand war und funktionierte aber das sollte mir egal sein.

Genug geschwitzt! Schweißüberströmt verließ ich die Sauna, warf das Handtuch von mir und sprang in den kühlen Pool. Ein Wohltat! Ich zog dann noch bevor ich den Pool verließ ein paar Bahnen. Diesen Abend hatte ich mir einfach verdient. Dann zog ich mich an und ging zurück zur Schmiede. Wieder ein Tag ohne Verletzung überstanden!

GR

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