Dienstag, 2. Februar 2010

Ankunft in Carima

Ein allerletzter Blick zurück in das Tal wo Ivendust versunken in den Fluten lag und dann begannen wir den Abstieg von den Bergen. Der einzige Weg der uns geblieben war. Ich weiß nicht wie lange wir liefen, wie viel Nächte wir unter freien Himmel nächtigten aber irgendwann sahen wir in der Ferne die Silhouette einer Stadt. Alle mobilisierten ihre letzten Kräfte und wir liefen auf die Stadt zu. Die Hoffnung wieder ein Dach über den Kopf zu haben und vielleicht auch etwas warmes zu essen trieben uns voran.

In Carima, so hieß diese Stadt, angekommen frugen wir uns zum Marktplatz durch. Dort fanden wir auch eine Taverne. Wir wollten sie betreten, doch die neugierigen Einwohner Carimas hielten uns mit ihren Fragen davon ab. Doch irgendwann bemerkten sie das wir ausgehungert waren, uns der Durst plagte und so luden sie uns in die Taverne ein. Nur war weit und breit weder ein Wirt noch eine Schank zusehen. Die Lady die uns hereingebeten hatte sagte wir sollen uns ruhig bedienen, doch wir trauten den Frieden nicht. Draußen stand immerhin ein Söldner der aussah als gehöre er zur Stadtwache und im Kerker wollten wir nun wirklich nicht landen.

So setzten wir uns wenigsten und ruhten uns aus. Mell verabschiedete sich dann in die Kirche und Sylvi zauberte irgend woher zwei Pfannen mit was essbaren. Ich weiß nicht ob es der Hunger war der es reintrieb oder ob es wirklich so gut schmeckte. Jedenfalls griffen alle beherzt zu. Nach dem wir uns etwas gestärkt hatten wollte der Medicus sich ein wenig in der Stadt umsehen und die Frauen Holz sammeln damit es warm wurde in der Schenke. Ich blieb noch etwas sitzen, doch als draußen das Stimmengewirr immer größer wurde ging auch ich hinaus, zu schauen was dort los war.

Bent war im Gespräch mit mehreren Fremden und unsere Frauen kamen auch gerade vom Holzsammeln zurück. Safira war völlig aufgelöst, sie hatte Häuser in den Bäumen gesehen und ein merkwürdiges Jaulen oder Heulen gehört. Nur mit Mühe konnte ich sie beruhigen, dachte ich zumindest, war aber nicht so, wie sich später herausstellen sollte. Yve tauchte auf, im Schlepptau zwei Frauen, die eine wohl Bäuerin und die andere Musikantin so erzählte sie mir und das die beiden mit uns reisen wollten. Eine neue Bäuerin würden wir wohl brauchen können aber was wir mit einer Musikantin sollten die mehr unnütze Esserin war, das war mir noch nicht so klar.

Trotzdem ließ ich mich breitschlagen und willigte ein das beide mit uns ziehen dürfen. Dann ging ich zum Medicus auch er war mit einen Fremden im Gespräch, Andre ein Kesselflicker und Scherenschleifer, auch er wollte mit uns ziehen. Eine gute Nachricht waren wir doch viel zu wenig Männer und konnten froh sein bisher auf unserer Reise unbehelligt geblieben zu sein. Die Menge der Neugierigen löste sich langsam auf und so beschloss ich wieder in die Taverne zu gehen. Dort herrschte mittlerweile ein reges Treiben. Ganz besonders rege war dabei Safira die dem Met mehr als gut zugesprochen hatte.

Ich fand sie laut pöbelnd am Metfass, als erstes drehte ich den Hahn zu und sorgte dafür das sie nichts mehr zu trinken bekam. Lauter Protest ihrerseits war dabei die Folge. Dann bugsierte ich sie aus dem Getränkelager und war froh das keiner der Anwesenden davon etwas mitbekommen hatte und brachte sie schwankend und lallend zurück zu den Anderen. Einige unserer Gefährten hatten sich schon ein Lager für die Nacht gesucht. Sylvi war dabei so müde das sie mit einer Decke direkt vor dem Kamin schlief die anderen waren alle nach oben gegangen und hatten sich dort ein Plätzchen gesucht.

Bei Safira fing jetzt auch der Met an seine Wirkung zu tun und sie wurde langsam müde. Also schnappte ich sie mir und suchte uns im Obergeschoss ebenfalls ein Zimmer wo wir nächtigen konnten. Eine Weile lag ich noch wach und die Gedanken kreisten um unsere Reise aber nicht zu lange dann forderten die Anstrengungen der letzten Tage ihren Tribut.

GR

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen