Mittwoch, 23. Juli 2014

In Fenrisulfr

Der Tag der Reise in den Norden, zu jenem Clan der in Tal von Fenrishausen lebte, war angebrochen und so schälte ich mich beizeiten aus den Fellen den es lag ein weiter Weg vor mir. Da ich dann doch nicht so schnell war wie ich ursprünglich dachte, schickte ich Shani schon einmal mit dem Gepäck vor damit sie den Kriegern Bescheid geben konnte und diese nicht unruhig wurden. Ja ja die Krieger, die waren meine größte Sorge, hatte Looki mich doch auf Grund der schlechten Erfahrungen die er mit Kriegern in Jorts gemacht hatte, gebeten allein anzureisen. Jetzt konnte ich mir Gedanken machen wie ich deren Anwesenheit erkläre ohne das er denkt das ich seinen Worten die mir freies Geleit zusichern, nicht getraut habe.


Wie gesagt, der Weg bis in den Norden ist weit und unterwegs konnte ich mir noch ein paar Ausreden einfallen lassen die ich je nach Situation dann einstreuen konnte. Doch jetzt galt es die Krieger einzusammeln und das Schiff zu entern damit die Reise endlich losgehen konnte. Nach mehrmaligen Umsteigen, von Schiff auf Tarn, von Tarn auf Schiff und vom Schiff an Land hatten wir endlich den Zugang zu dem Tal erreicht in dem der Nordclan seine Halle stehen haben soll. Fenris..... ach was, ich werd mir diesen Namen nie merken können. Außer dunklem Wald gab es hier auch nicht viel zu sehen. Von dieser Frau die unvermittelt in unserem Weg stand mal abgesehen.


Da sie nun einmal hier war, wollte ich von ihr wissen wie ich zu dem Dorf komme aber noch bevor sie mir eine erschöpfende Antwort geben konnte, tauchte noch ein grobschlächtiger Typ auf der auch gleich das Wort übernahm. Jetzt wurde mir auch klar warum ich ohne Krieger anreisen sollte. Wenn dieser Berserker sich schon so anstellte wenn geladene Gäste auftauchen, dann will ich nicht wissen wie er sich verhält wenn mal jemand unangemeldet um die Ecke kommt. Jedenfalls lief alles mal wieder auf einen Schwanzvergleich hinaus, der zum Glück in einem Unentschieden endete und wir am Ende das Dorf betreten durften auch ohne unsere Waffen abzugeben.


Spannend war das Ganze eigentlich nur weil Looki selber nicht anwesend war und er seine Leute über mein Erscheinen im Unklaren gelassen hatte. Jedenfalls hatte es anfangs für mich jenen Anschein, erst nach und nach, als der Met die Gemüter herunterkühlte, schien es so als ob es doch einige Bewohner in diesem Dorf gab, die wussten das Looki zumindest etwas von mir wollte. Ich hatte mich entschlossen, auf Grund der langen Anreise und auch weil ich hoffte dadurch Looki noch anzutreffen, über Nacht zu bleiben und so verfielen wir bei einem Met in einen leichten Smalltalk. Bis, ja bis mein Gastgeber doch noch auftauchte und Bewegung in die Sache kam.


Zum Glück konnte ich auch alle von mir zurechtgelegten Ausreden zum Thema "Warum hast du Krieger mit?" auch direkt in die Tonne kloppen denn dies interessierte auf einmal gar nicht mehr. Dafür setzten wir uns aber zusammen und übersprangen auch gleich die lockeren Unterhaltungen zu denen er mich eigentlich eingeladen hatte, denn Looki brachte gleich ein viel ernsteres Thema aufs Tableau. Ich dachte mir so etwas schon, denn ich konnte mir unmöglich vorstellen das es ihm nur um das Schwelgen in alten Erinnerungen gehen sollte. Das aber ein möglicher Krieg zwischen Nord und Süd, in dem die Städter von Jorts angeführt gegen den Norden ziehen, immer noch in den Köpfen der Nordleute herumspukte, das erstaunte mich schon.


Eigentlich hatte ich das Thema für mich abgehakt, damals als der Dorfjarl aus Hrafnar mit einigen anderen Leuten aus dem Norden bei uns war und wir über Jödur sprachen. Spätestens dann als sie von einem Treffen alles Nordclans sprachen, was wohl nie stattgefunden oder nicht das richtige Ergebnis gebracht hatte und ich nie wieder etwas davon gehört hatte. Doch anscheinend war dies anders. Noch spukte der Geist des Krieges durch die Köpfe derer die hier am Rande der nördlichen Thassa leben. Ich war zu müde um mir heute noch den Kopf darüber zu zerbrechen und erbat für mich und meine Begleiter ein Lager für die Nacht.


Dies wurde uns auch gewährt allerdings eben nicht in der Hall sondern man zeigte uns eine Ecke, etwas Stall- oder Scheunenartiges aber das Stroh war sauber und trocken und wir hatten ein Dach über den Kopf, für eine Nacht sollte es schon gehen.

GR

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