Montag, 27. Oktober 2014

Klinken putzen

Ein paar Tage hatte ich mir eine Auszeit gegönnt und war einfach nicht erreichbar gewesen, das jedoch rächte sich schnell, schneller als mir lieb war. Denn kaum hatte ich mich entschlossen mein übliches Pflichtprogramm wieder aufzunehmen, brach es auch schon über mich herein. Nicht nur das die Zeit der Reisesklaven immer noch nicht vorbei ist und schon die Nächste unten eingesperrt wurden war, nein auch die Besucher gaben sich heute förmlich die Klinke in die Hand. Zum Glück hatte ich, aufgrund mehrerer Türen auch ausreichend davon. Aber versuchen wir es mal der Reihe nach.

Alles fing damit an das Shani mich informierte das eine Sklavin in der Stadt aufgegriffen wurden war und man sie an die Stadtkette übergeben hatte, Vorkaufsrecht hatte Bal. so weit, so gut! Das Lustige an der Sache war, das diese Sklavin Reisepapiere hatte, die angeblich bewiesen das ihr Besitzer ihr das Reisen erlaubt hat. Ich hatte schon öfters von solch einem Schwachsinn gehört und hätte solche Papiere gerne mal in Augenschein genommen, doch hatte der Krieger, der die Sklavin aufgegriffen hatte, diese Papiere vor Lachen in den Vosk fallen lassen.


Sei es drum, wäre mir wahrscheinlich auch passiert. Allerdings hatte ich noch keine Zeit mir das spaßige Vulo anzuschauen, denn Bal wollte mich sprechen. Allerdings nicht wegen dem Vorkaufsrecht für diese von ihm gefangene Sklavin, sondern er wollte sich Hannah ausleihen, zum Testen, zwecks eventuellem Kauf. Ich stimmte dem zu und noch bevor ich den Krieger rauskomplimentieren konnte war schon der Schmied da. Er sprach in einer Angelegenheit vor die im wahrsten Sinne des Wortes zum Himmel stank. Irgendwer beziehungsweise irgendwas hatte ihm vor die Werkstatt geschissen. Ich habe dies gar nicht weiter hinterfragt, hielt ich das doch für eine Angelegenheit die mich weder als Händler noch als Ratsmitglied interessierte.

Vielmehr riet ich ihm, wenn er diesen Scheißhaufen als kriminellen Akt ansieht, sich mit der Angelegenheit an die Krieger zu wenden, waren diese doch nicht nur für die äußere Sicherheit der Stadt verantwortlich sondern hatten auch gegen Verbrechen vorzugehen die sich im inneren abspielten. Damit war das Thema für mich auch schon abgeschlossen, auch weil es plötzlich schon wieder klopfte. Jetzt wieder ein Krieger. Allerdings war er nicht gekommen um sich um den Scheißhaufen zu kümmern sondern hatte selber ein Problem mit welchem der Hauptmann ihn zu mir geschickt hatte.


Er machte sich Gedanken was mit seinen Besitztümern nach seinem Tod geschieht und wollte das geregelt wissen. Mangels fehlender blauer Kaste am Heimstein, und einen zugezogenen aber heimsteinfremden Schreiber wollte er sich nicht anvertrauen, suchte er nun Rat bei mir. Da ich vor nicht allzu langer Zeit meinen Nachlass auch erst geregelt hatte, verstand ich seine Bedenken durchaus und versuchte deshalb, so gut es eben geht wenn man kein Schreiber ist, ihn in diesen Dingen zu beraten, verwies aber auch darauf das er, wenn alles 100% wasserdicht sein soll, er um einen Gang zur blauen Kaste nicht umhin kommt.

Er war allerdings schon weiter als ich zunächst angenommen hatte und hatte ein passendes Schriftstück vorbereitet welches er mir zum Lesen gab. Ich widmete mich in Ruhe dem Text und konnte aber, mit dem was mir an Kenntnissen zur Verfügung stand, nichts erkennen was dagegen sprach es genau so abzufassen. Ich gab ihm das Pergament zurück bekam es aber gleich wieder, mit der Bemerkung, wenn daran nichts auszusetzen wäre, sollte ich diese Abschrift für ihn aufbewahren. Ich stimmte dem zu und da der Krieger nun zufrieden war und seine Dinge geregelt sah, verabschiedete er sich. Zeit für mich mal die neue Sklavin in Augenschein zu nehmen.


Ich fand diese Sklaven die meinten das es Papiere gibt die ihnen das Reisen erlauben, schon immer amüsant. Kein Besitzer wird so dumm sein so etwas seiner Sklavin auszustellen, es sei denn er will sie los werden. Diese hier war nun nicht nur wirr und glaubte es sei alles rechtens, sondern sie verkannte ihre Lage total und war dadurch auch noch in einem Maße renitent was so nicht mehr hinnehmbar war. Anfangs fand ich es ja noch lustig aber, so lang war mein Geduldsfaden nun doch nicht und so schlug ich relativ schnell eine härtere Gangart an und machte ihr deutlich, das sie, sollte sie sich nicht schleunigst besinnen, als Fischfutter im Vosk landet.


Scheinbar reichte dies schon um ihr die Lage deutlich zu machen in der sie sich befand und das sie im Moment von ihrer Herrin nichts erwarten kann, sondern für diese gerade zusätzliche Kosten verursachte, so diese angebliche Herrin, Baumeisterin aus Belnend ihres Zeichen, überhaupt existierte. Ich ließ die Neue dann mit Shani allein und machte mich wieder auf den Weg nach oben.

GR

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