Montag, 20. Oktober 2014

rote Aufregung

Was habe ich getan dass die Priesterkönige mir solche Strafen schicken? Seit Tagen komme ich einfach nicht zur Ruhe! Selbst heute, wo der Tag relativ zurückhaltend begann wurde es wieder stressig. Ich machte mich gerade über eine der Stadtsklavinnen lustig weil sie die Treppe hochgefallen war, da bollerte es auch schon äußerst heftig an meiner Tür. Diesmal hatte ich wirklich Angst um das arme Stück Holz, doch sie hielt. Als Shani öffnete, stand Jarcath draußen und nicht wie ich vermutet hatte Kin. Er ist es ja sonst immer der solch einen Alarm veranstaltete. Jarcath stand ihm heute aber in nichts nach, nein er übertraf ihn sogar.


Das Einzige was er dann sagte war: "Georg, Ratssaal, schnell es ist wichtig!" dann war er auch schon wieder weg. Etwas verdutzt über die harsche Ansprache folgte ich ihm doch zügig, irgendetwas lag in der Luft. Als ich die Treppen zum Kastenhaus hinaufstieg waren vorm Ratsaal schon jede Menge Krieger versammelt, die ziemlich aufgebracht, wenn nicht sogar wütend wirkten. Ich schob mich durch die Menge und ging durch den Saal in dem Teil des Raumes wo für gewöhnlich der Rat tagte. Meine beiden Ratskollegen waren schon da, ich setzte mich zu ihnen und harrte der Dinge die nun passieren sollten.


Bal drängelte sich nach vorne und erstattet Bericht. Einige der Krieger waren wohl in Kasra gewesen, warum auch immer, das Wagenrennen war wohl nicht das eigentliche Ziel, und so nach und nach kristallisierte sich heraus was die Roten so aufbrachte. Es klang reichlich unglaublich aber es gab keinen Grund unseren Kriegern zu misstrauen. Also stand jetzt zuvorderst die Aufgabe aus dem emotionalen Bericht die harten Fakten herauszufiltern um dann einen Entschluss zu fassen wie wir reagieren wollen. Doch vorher galt es noch unsere Krieger runterzukochen die am liebsten sofort mit dem Schwert in der Hand aufgebrochen wären.


Nach dem endlich die Hitze in den Gemütern der Rarii etwa abgekühlt war, konnte man schließlich sachlich an diese Geschichte herangehen. Tatsächlich wurden einige Vorschläge gemacht die man umsetzen konnte und die uns einen gewissen Vorteil bringen sollten. Es ist nie gut der ersten Reaktion zu folgen, meist macht man dann genau das was der Gegner von einem erwartet und rennt mit offenen Augen in die Falle. Die Vorschläge die jetzt aber kamen war durchaus umsetzbar und zum Teil unerwartet und deshalb vielleicht auch erfolgreich. Die Versammlung löst sich auf, die Krieger gingen und nur der Rat blieb noch kurz und besprach das Szenario ohne den hektischen Einfluss der Rarii.


Danach machte ich mich noch auf den Weg in die Unterstadt, ein Paga bei dem ich mir die Sorgen der Niederkastigen anhörte, würde jetzt genau das Richtige sein was mich für einem Moment von der großen Politik ablenkt.

GR

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