Dienstag, 28. April 2015

Verträge

Vordringliches Ziel war es, heute den Kreditvertrag für Shani unter Dach und Fach zu bringen. Ich hatte ihn mir noch einmal durchgelesen aber trotz dessen das Shani mir die Änderungswünsche von Lucius mitgeteilt hatte, alles beim Alten gelassen. Irgendwie passte das für mich hinten und vorne nicht zusammen und das Ganze roch nach einer doppelten Absicherung oder noch schlimmer, nach Gewinnoptimierung bei null Risiko. Ich nahm also die Vertragsentwürfe mit und machte mich auf den Weg in die Unterstadt, in der Hoffnung dort Beide anzutreffen. Shani hatte ich auch relativ schnell gefunden, nur von Lucius war für den Moment nichts zu sehen.


Shani stand in einer kleinen Menschengruppe, die gemeinsam über den Schmied herzog und versuchte diesen dazu zu überreden, doch die Baumeisterin zu gefährten. Immerhin stände ihm dann der Weg eines Kastenaufstieges offen und vielleicht würde er es sogar in den Rat schaffen. Wie dies nun ausging blieb mir verborgen, denn in der Zwischenzeit war Lucius auf der Bildfläche erschienen, getrieben von dem selben Vorhaben wie ich, den Vertrag in trockene Tücher zu bringen. Was lag also näher als auf seine Bitte einzugehen, ihm zu seinem Haus zu folgen wo man dann hoffentlich ungestört die Details besprechen kann.

Ich gab bBeiden den Vertragsentwurf zum lesen und während Shani logischerweise einverstanden war, war es ja die ursprüngliche Fassung, hatte der Krieger wie zu erwarten etwas zu beanstanden. Zum einen sah er nicht ein das mit vorheriger Zurückzahlung des Betrages er weniger Zinsen erhält, dafür wollte er aber mehr Zinsen wenn Shani sich mit der Rückzahlung verspätet und zum anderen gefiel ihm nicht dass es eine verspätete Rückzahlung nicht geben kann, da ja dann meine Bürgschaft greift. Ja klingt ziemlich kompliziert, ist mir schon klar aber wir einigten uns zum Schluss darauf das der Zins variabel ist. Das heißt zahlt Shani eher zurück verringert sich der Zins prozentual zur Laufzeit, zahlt sie später, erhöht er sich im gleichen Maße, plus einen Aufschlag von 100% des Zinsatzes pro Tag.


Dafür war ich mit meiner Bürgschaft ganz draußen was mich eigentlich ruhiger schlafen lassen sollte, eigentlich! Wenigstens war dieser Punkt aber auf meiner Liste abgehakt. Ich ließ mir von Dina Feder und Tinte bringen und änderte die Entwürfe gleich hier vor Ort so ab, dass beide Parteien ihn gleich unterschreiben konnten. Lucius übergab auch sofort das Geld und damit begannen die 75 Tage bis zur Rückzahlung zu laufen. Zeit sich von Lucius zu verabschieden. Zum einen musste er zu seiner Wache antreten und zum anderen wollte ich eigentlich noch, zwecks derer Anträge, etwas mit der Baumeisterin zu besprechen. Doch weder die Anträge, noch sie selber war zu fassen zu kriegen, so das ich auf meiner Liste, den nächsten Punkt suchte den ich vielleicht abarbeiten könnte.

Ich fand ihn, doch dazu brauchte ich ihn, den Krieger vom Hof und geschätztes Ratsmitglied. Angetroffen habe ich ihm dann in der Herberge, wo er sich, mangels Sklavinnen, gerade selber einen Ka La Na eingoß. Ich bat ihm um etwas Aufmerksamkeit und Zeit und da er gewillt war mir beides zu gewähren und ich auch ihn ungestört von den Anderen sprechen wollte, blieben wir gleich drinnen und nahmen an einem der Tische Platz. Es fiel mir schwer ihm mein Anliegen zu erläutern, ich stammelte wohl ziemlich, doch zum Glück half der Paga mir mit der Zeit etwas flüssiger zu reden.


Der Krieger nahm das was ich ihm sagte, mit dem ihm ureigenen Humor auf und behauptete, dass er geahnt hätte, dass ich irgendwann solch eine Idee an den Rat herantragen würde. Viel wichtiger war aber das er mir seine Unterstützung zusagte. Dazu vereinbarten wir für die kommende Hand ein erneutes Treffen. Mögen die Priesterkönige meine Entscheidung mit Wohlwollen verfolgen. Damit hatte ich wesentliche Dinge, die ich mir für diese Hand vorgenommen hatte schon erledigt und ich konnte mich jetzt auf den Heimsteinschwur von Shani und meine Kurzreise am Handende konzentrieren. Das bisschen Papierkram mit der Baumeisterin werde ich schon noch irgendwo dazwischen schieben.

GR

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