Sonntag, 17. Februar 2013

Ein neuer Wirt

Der Tag begann heute nicht unbedingt ruhig, so wie es sich zum Handende gehörte, sondern er hielt von Anfang an etwas Überraschung, Aufregung und Stress für mich bereit. Das Shani mir nach dem ich mit meinem Papierkram fertig war, mir in aller Regel die Neuigkeiten des Tages aus Jorts zutrug war noch nicht wirklich überraschend und das die beiden Fremden vom Vortage in der Herberge auf mich warten würden, auch nicht unbedingt, doch das sollte so nicht bleiben. Da mir sowieso nach einem Paga war, ging ich in den drunken Tarn und wartete ab was da auf mich zukommen sollte.

Meine Vermutung war ja das die Schneiderin endlich die Stoffe sehen wollte, doch ganz so war es nicht. Das wollte sie zwar auch, doch vorerst waren noch andere Dinge wichtig. Denn wider Erwarten hatten sich Kamchak und die Schneiderin überraschend schnell entschieden die Herberge gemeinsam zu bewirtschaften. Die Schneiderin brauchte noch ein Haus zur Miete und erst dann wollte sie die Stoffe sehen. Nach dem Shani mir die letzten Einnahmen der Kasse vorgezählt hatte und wir somit einen sauberen Schnitt hatten, trank ich hastig meinen Paga aus und bat die beiden Neuwirte mir zu folgen. Da sie behaupteten sich in der Herberge gründlich umgesehen zu haben, verschleppte ich sie in den Vorratskeller wo ich ihnen einen kurzen Abriss gab was die Herberge an Lebensmitteln und Getränken anbietet.


In einen Anflug von Großzügigkeit bot ich ihnen an, dass ich, wenn sie die Herberge übernehmen, ich ihnen die Vorräte kostenfrei als Starthilfe überlassen würde. Zusätzlich zählte ich ihnen die momentanen Lieferanten auf, damit sie ihre Ansprechpartner kannten. da sie mein Angebot als großzügig empfanden, keine weiteren Fragen hatten und sich in den oberen Bereichen eh schon umgesehen hatten, nahm ich die Beiden mit ins Schreiberhaus um die Details zu klären. Ich legte ihnen die momentane Kalkulation des drunken Tarn offen, die Einnahmen der letzten Hände und verschwieg auch nicht die Kriegsabgabe die auf allen Preisen der Herberge lastete. Auch das die Stadt 10% vom Gewinn als Pacht beansprucht kam zur Sprache. Da ich ihnen bei der zukünftigen Preisgestaltung unter Berücksichtigung der Abgabenverordnung freie Hand ließ, fanden sie das Angebot mehr als akzeptabel.

Für etwas Verwirrung sorgte noch eine bauliche Besonderheit in den Zimmern die für den Wirt vorgesehen waren, die Bedenken dahin gehend konnten aber ausgeräumt werden. Da Kamchak darauf bestand alleiniger Vertragspartner der Stadt zu werden, waren schließlich alle Details geklärt, ich machte mir ein paar Stichpunkte, aus denen Talia dann einen Vertrag anfertigen soll und wir beendeten die Verhandlungen. Shani schickte ich mit der Schneiderin auf Haussuche und dem Wirt zeigte ich wo er sich über die gültigen Stadtgesetze informieren kann, dann ging ich zurück in die Herberge. Meine Absicht war den Abend nun in aller Ruhe ausklingen zu lassen.


Das dies nicht klappte lag nicht daran das die Schneiderin immer noch nicht ihre Stoffe hatte, sondern eher daran das die Terrasse jetzt brechend voll war und fast jeder noch was von mir wollte, dazu kam noch Freipaga vom Wirt der getrunken werden wollte und eine Schriftrolle vom Baumeister, in der er die Bauschäden innerhalb der Stadt aufzeigte. Diese überflog ich jedoch nur kurz, ging es doch auch noch um die Protestnote der Voskliga, die mir im Moment wichtiger erschien. da wir uns einig waren, die genauso zu lassen wie sie war, war es nun an Talia, diese nach Turmus zurückzuschicken.

Damit hatte die Schneiderin zwar immer noch nicht ihre Stoffe aber das war mir für heute egal. Morgen ist auch noch ein Tag und da für morgen, zumindest bis jetzt, noch nichts geplant ist, kann ich mir um so mehr Zeit für meine Kundin nehmen. Ich trank aus, warf die Münzen, für das was ich vor dem Freipaga zu mir genommen hatte, in die leere Schale und machte mich auf den Heimweg.

GR

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