Freitag, 28. Dezember 2012

Ein Schiff wird kommen oder auch nicht

Neuer Tag, neues Glück! So ungefähr war meine Einstellung als ich das Haus verließ um im Gasthaus was zu mir zu nehmen und vielleicht auch das ein oder andere Geschäft abzuschließen. Seit vielen Tagen schneite es zum ersten Mal nicht mehr. Den Umhang aus weißen Larlfell behielt dich trotzdem an, denn kalt war es immer noch und die Terrasse war immer noch nicht wetterfest gemacht. Wieder herrschte dort dezent schlechte Laune, nur das ich diesmal nicht schuld daran war. Zwar hatte ich mir gerade so meinen Lieblingsplatz erkämpft, der Grund für die dicke Luft war aber ein anderer. Core und Kin mussten sich irgendwie, wegen irgendwas in der Wolle gehabt haben und saßen deswegen an getrennten Tischen. Trotz nachfragen bekam ich nicht heraus um was es eigentlich ging.

Ich gab es dann auf, zumal auch die Schreiberin in den Streit mit hineingezogen wurde, damit sie irgendwelche Papiere raussucht, zur Beweisfindung. Das musste ich mir nun wirklich nicht antun. Darum konzentrierte ich mich lieber auf das Essen was mir Shani brachte. Heute nur Eintopf aber wenigstens mit reichlich Fleischbeilage. Die Gespräche am Tisch plätscherten so vor sich als zwei Fremde das Gasthaus betraten. Ein Mann in Blau und eine Frau ganz in Rot gekleidet. Anfangs war nicht ganz klar was sie wirklich wollten, sie setzten sich allerdings ziemlich schnell zu Kin an den Tisch und begannen, zumindest die Frau, etwas von einer Warnung aus Turmus und einem bevorstehenden Krieg zu faseln. Soweit wie ich das an meinen Tisch mitbekam klang das alles sehr verworren und deshalb fand ich es ganz gut das Kin mich um meine Meinung befragte.

Ich wechselte also den Tisch und hörte mir die Sachlage noch einmal an. Im Prinzip ging es darum das Kasra angeblich sein Interessengebiet ausweiten will. Zum einen wollen sie den ganze Fayheen kontrollieren, gut, das tangierte mich weniger, aber eben auch den Vosk, was ich für ziemlich abwegig hielt. Das Voskdelta ist nicht schiffbar und damit gibt es keine direkte Verbindung für Schiffe von der Thassa den Vosk hinauf. Blieb nur noch der Landweg aber ob die Wärme gewohnten Kasraten, solch eine Feldzug gerade im Winter versuchen würden, wagte ich zu bezweifeln. Kin ging mit meiner Einschätzung konform und so hielten wir das für Panikmache.

Dann wurde es unruhig am Tisch. Aus irgendwelchen Gründen wurde einer der Krieger misstrauisch und hielt die in Rot gewandte für eine entlaufene Sklavin. Während er schon aufsprang und sich die Frau greifen wollte, schaffte die es grade noch unserer Schreiberin ein Schriftstück zu geben, was angeblich alles klären würde. Sie war tatsächlich eine ehemalige Sklavin aber eben keine entlaufene, sondern eine freigelassene. Gestern gehörte sie noch einen Krieger der Jorts Fähre verlassen hatte und heute war sie frei, mit Siegel und seiner Unterschrift. Der Krieger beruhigte sich nur mühsam, ließ dann aber von der Frau ab, die sich dann wieder halbwegs sortieren konnte.

Während sich die Situation langsam wieder entspannte und man weiter rätselte was es mit diesen Gerüchten um Kasra auf sich hatte, kam ich mit dem Mann in Blau ins Gespräch. Er hatte gefallen an unseren Kalana gefunden und wollte wissen ob man den käuflich erwerben könnte. Klar kann man, wenn man den Wein gleich fassweise abnimmt. Beschied ich ihn und da ihm eh nicht nur an einer Buddel gelegen war, kamen wir auch ins Geschäft. Er orderte 12 Fässer und wollte damit wohl auch gleich noch den Administrator seiner Heimatstadt beglücken. Mir war es egal und der Stadtkasse erst recht. Er zahlte im voraus und wollte demnächst, die Ware abholen lassen. Damit war ich natürlich einverstanden. Ich strich das Geld ein und schickte Shani zum Winzer, damit dieser die Tage die Lieferung vorbereitet.

GR

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