Sonntag, 18. September 2011

Im Zeichen des G

Seit Tagen war ich bei meinem Vater in Kurtzal und half ihm einen größeren Auftrag abzuarbeiten. Sogar den Transport der Waren zu einem der Taharistämme hatte ich übernommen. Nun saß ich hier in dieser kleinen Oase, die Sonne war schon untergegangen und langsam zog die kühlende Nacht über den Sand. Lu hatte mir etwas zu trinken gebracht und kniete nun neben mir. Während ich trank schaute ich aus den Augenwinkeln zu ihr, was sie sofort zu bemerken schien, denn sie reckte sich, nein eigentlich präsentierte sie sich mir förmlich. Ich setzte den Wasserschlauch ab und strich ihr über die linke Brust bevor ich mit meinem Fingernagel ein stilisiertes G auf die Haut zeichnete. Fragend schaute sie mich an, "Es wird sich etwas ändern!" sagte ich und zeichnete wieder das G diesmal etwas kräftiger in ihre Haut so das es deutlich zu sehen war. Scheinbar hörte sie mir nicht richtig zu, denn versonnen schaute sie auf den Buchstaben der sich langsam wieder auflöste und sagte: "Es wäre schön wenn der immer zu sehen wäre.". Nun wusste ich das der richtige Zeitpunkt gekommen war.


Ich stand auf und schickte Lu ein Seil besorgen, ihre fragenden Blicke ließ ich unbeantwortet. Kurze Zeit später kam sie wieder brachte mir das gewünschte, ich prüfte die Länge des Seiles bevor ich Lu befahl sich auszuziehen und sich vor mich hinzuknien. Unsicher tat sie was ich von ihr verlangte, ich ließ sie aber weiterhin im ungewissen. Doch Nadu war nicht das was ich wollte und so gab ich ihr zu verstehen das ich sie in im Bracelets sehen wollte, dann ging ich um sie herum, beugte mich zu ihr und fesselte ihr Handgelenke. Ihre Aufregung war deutlich zu spüren, noch immer hatte ich ihr nicht gesagt was ich mit ihr vor hatte, dabei beließ ich es auch und fixierte mit dem selben Seil noch ihr Fußgelenke und ließ dabei das Seil so kurz das sie nicht aufstehen konnte. Ein letzter prüfender Blick und dann erhob ich mit.


Dann ging ich zu meinem Gepäck und holte ein Brandingeisen heraus, welches ich in den letzten Tagen ebenfalls angefertigt hatte. Damit ging ich zu Lu, sie zitterte und als sie das Eisen sah ahnte sie wohl auch was ich damit vorhatte, auch wenn sie es im ersten Moment nicht verstand, trug sie doch schon ein Brandzeichen. Sie schaute zu mir auf, ihr Blick schwankte zwischen fragend und flehend. Ich hielt ihr das Eisen vor die Augen so das sie das G welches sich in Spiegelschrift am noch kalten Ende befand sehen konnte, dann legte ich es ins Feuer und erhitzte es sorgfältig. Kurz bevor das Eisen seine Temperatur erreicht hatte, stellte ich sie vor die Wahl und hielt ihr ein Holzstück vor dem Mund. Zögernd öffnete sie diesen, sie hatte nicht den Mut das Beißholz abzulehnen und so klemmte ich es ihr zwischen die Zähne. Ein letztes Mal prüfte ich ihre Fesseln, dann fasste ich ihr langes dichtes Haar zusammen und legt es ihr über die rechte Schulter.


Jetzt war es soweit und ich ging zum Feuer und holte das Eisen, ich trat dicht vor sie, Lu schien der Mut zu verlassen, es schien als wollte sie trotz der Fixierung zurückweichen. Ich herrschte sie an sich still zu verhalten, dann legt ich meine Hand auf ihre Brust und setzte knapp daneben das Eisen auf und nahm es auch gleich wieder weg. Tränen schossen ihr in die Augen, sie schien schreien zu wollen , doch das Holz hinderte sie daran. Als die erste Welle des Schmerzes abgebt war nahm ich ihr das Beißholz weg und ließ sie ihren Schmerz in die dunkle Nacht der Tahari schreien. Nachdem sie sich ein wenig beruhigt hatte beugte ich mich zu ihr, nahm ihr Gesicht in meine Hände und sah sie eindringlich an. "Du gehörst jetzt für immer mir!" hörte ich mich sagen. "Das Collar kann man dir nehmen, dieses Zeichen nie!" Sie wollte nicken, doch meine Hände hinterten sie daran, nur ein leises "Danke mein Herr." kam über ihre Lippen, die ich kurz darauf mit einem heftigen, wenn auch nur kurzen Kuss verschloss.

Es war an der Zeit ihre Fesseln zu lösen, im aufstehen rollte ich das lose Seil zusammen und gab es Lu damit sie es wegschaffen konnte. Als sie ging sah ich wie sie das Seil heimlich küsste. Sie hatte verstanden.

GR

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