Dienstag, 6. August 2013

Kaum ist man die Stadtkette los, hat man den Schreibkram am Hals

War das die große Ruhe vor dem Sturm, das allgemeine Luftholen bevor man losrennt und Wände ein- und Bäume ausreißt oder eben doch Helden zeugt? Ich weiß es nicht! Jedenfalls war es so ruhig in der Stadt das ich mir alle Zeit der Welt lassen konnte. Die Dinge der letzten Tage, die durch meine Vergiftung liegengeblieben waren hatte ich längst aufgearbeitet, so das ich mir eine neue Beschäftigung suchen konnte. Ich fand sie in Shani, die mal wieder am Eck vom Kontor auf ein paar leeren Kisten herumlungerte. Das musste ihr doch abzugewöhnen sein. Ohne mich groß aufzuregen ging ich zu ihr und als sie mich bemerkte sprang sie auch sofort von dem Stapel herunter und ging auf die Knie um mich zu begrüßen, doch ich hatte nur eine Frage.


"Was nimmt eher die Form des anderen an?" Shani wusste nicht worauf ich hinaus wollte und so musste ich das Ganze noch präzisieren. "Wird dein Hintern so platt wie der Kistenboden oder sitzt du eine Delle in die Kiste?" Was folgte waren Ausflüchte in die Richtung das sie ja gar nicht so lange faulenzen würde und sich so weder die Kiste noch ihr Po verformen könnte. Das wollte ich nun genauer wissen! Ich ließ sie aufstehen, drückte aber sofort ihren Kopf nach unten und befahl: "Vorbeugen!" Klar gehorchte sie widerstandslos und beugte sich nach vorne ihren Hintern mir dabei entgegen reckend. Sicher hoffte sie wieder auf eine Begegnung der besonderen Art, so wie vor zwei Tagen am Wasserfass und meine Hände die sanft über ihr Hinterteil glitten befeuerten dahingehend auch ihre Fantasie.


Doch ich hatte anderes vor und als ich sie schon leise wohlig schnurren hörte, holte ich aus und schlug mit der flachen Hand mehrmals kräftig zu. Natürlich nicht um sie zu strafen, wie ich ihr sagte, sondern nur um ihren Hintern wieder in eine passende Form zu bringen. Als ich dann endlich von ihr abließ, trug ich ihr noch auf für eine Reise nach Tabor, die ich in zwei Tagen antreten wollte, Stoffproben und andere Schneideruntensilien zusammen zustellen,, dann machte ich mich auf in Richtung Schreiberhaus um dort ein paar Einzahlungen in die Stadtkasse zu tätigen. Da ich nun einmal hier war sah ich mir auch an was Shani so aus dem Archiv aussortiert hatte. Ich sag ja immer, wenn Schreiber wirklich so penibel wären wie man immer sagte, bräuchte man ihnen nicht so viel nachräumen. Da dies aber auf unseren letzten Blaukastigen nicht zutraf, war jetzt ein großer Berg Akten zusammengekommen der nun zur Vernichtung anstand.

Ich ließ Shani die Papiere zum Verbrennen in die Taverne bringen. Dort traf man die üblichen Verdächtigen an, wobei heute die Hälfte von denen auf den Sprung war. Sie wollten den Lederarbeiter nach Turmus begleiten um mit ihm zusammen, im Auftrag von Kasra, das Fell des weißen Tabuks zu holen. Ich hielt mich von Reisen noch zurück, wollte ich doch noch ein wenig Kräfte sammeln für meine Tour nach Tabor. Ja, sogar als Kin fragte ob er wegen dem Siegel nach Teslit reisen sollte stimmte ich ihm zu. Nachdem sämtliche Karawanen aufgebrochen waren, setzte ich mich für ein wenig Smalltalk auf die Terrasse. In erster Linie hörte ich mir die Familiengeschichte unseres Slavers an der ja nun mittlerweile Tochter und Nichte hier versammelt hatte und informierte die Pinion über die Seuche in Kasra.

Wirklich interessant wurde es erst als unser Lederarbeiter mit seinen Begleitern aus Turmus zurück war. Wie ich schon erwartet hatte, hatte er nichts erreicht, allerdings war der Grund dafür ein anderer als von mir vermutet. Nicht das man ihm das Fell verweigert hätte, nein es war schlichtweg keiner da, der es ihm hätte geben oder verweigern könne. Alle weg. Alle wichtigen Leute und das bei einer Stadt mitten in der vermeintlichen Krise? So was nenne ich mal Verantwortungsbewusstsein! Wir hatten also ausreichend Gesprächsstoff über dieses merkwürdige Gebaren, welcher noch einmal neu befeuert wurde als wie durch Zufall der Krieger aus Enkara auftauchte der für sich beanspruchte das Tabuk erlegt zu haben, genau wie der aus Kasra.

Val wurde wahrscheinlich jetzt erst deutlich in welch ein Durcheinander er da von Kasras Regentin gestürzt wurde und trank nachdenklich von seinem Paga. Ich für meinen Teil hatte nun allerdings genug gehört und machte ich mich auf den Weg nach Hause.

GR

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