Sonntag, 6. Oktober 2013

Auf nach Teslit

Ich hatte mich etwas wärmer angezogen, mittlerweile war es schon an manchen Tagen empfindlich kühl, dazu kam der Regen die letzten Tage und wenn ich an die Schiffspassage dachte die mir bevorstand wurde es mir auch nicht wärmer. Ich wollte nach Teslit, mich hatte ein Bote erreicht und in den Schreiben was er mir übergab, stand etwas von regelmäßigen Markt und das man sich da auch einen Stand mieten könnte. Der erste Markt sollte zwar erst morgen stattfinden aber ich wollte den heutigen Tag dazu nutzen um weitergehende Informationen einzuholen bevor ich mich dann morgen ins Getümmel stürzen würde, wenn auch bei diesem Markt noch ohne eigenen Stand.

Ganz so schnell kam ich aber doch nicht aus Jorts Fähre weg, denn als ich den Leuten auf der Terrasse eine Nachricht hinterlassen wollte, wo man mich finden kann die nächsten zwei Tage, war da Alja. Sie war auf der Suche nach einer jungen Frau von der sie vermutete das sie in unserer Stadt zu finden sei. Zumindest hatte sie gehört das diese von Teslit nach Jorts reisen wollte. Doch da mussten wir sie enttäuschen, denn hier war niemand aufgetaucht auf den auch nur annähernd die Beschreibung passte. Keine junge Frau, schon gar nicht mit was blauem im schwarzen Haar und schon gar nicht in Begleitung eines Kriegers.


Die einzige Frau die dieser Tage in Jorts eintraf war eine Schreiberin aber die war in Begleitung eines ungehobelten Nordmannes. Also mussten wir Alja enttäuschen und ich konnte endlich Bescheid geben wo man mich suchen sollte wenn ich in den nächsten zwei drei Tagen nicht wieder auftauchen sollte. Jetzt wurde es aber wirklich Zeit aufzubrechen wenn ich heute noch etwas in Teslit erreichen wollte. Zumal ich nur das Schiff nahm, nicht einen Tarn.

In Teslit angekommen lief ich vorbei an der Taverne in Richtung Marktplatz. Da ich nicht das erste Mal hier war, wusste ich so ungefähr wohin ich meine Schritte lenken musste und tatsächlich stand ich kurze Zeit später zwischen lauter Marktständen. Dort traf ich auf eine Frau in Begleitung eines Tarskferkels. Ich hatte den Eindruck als würde ich sie kennen und tatsächlich waren wir uns auf dem Se'Kara schon begegnet was leider trotzdem nicht dazu führte das sie mir ihr Ferkel verkaufte, welches sicher einen zarten Braten abgegeben hätte. Aber ich konnte mit ihr und der wenige Augenblicke später dazugekommenen Händlerin einige Absprachen über den Markt und meine bzw Jorts Fähres Beteiligung daran treffen.


Da solche Gespräche immer durstig machen und ich nach der langen Reise eh Bedarf an einer kleinen Stärkung hatte, ließ ich mich von den beiden Frauen einladen. Da die Taverne heute brach lag, ließ ich mich von den Zweien zu einen Besuch des Teehauses überreden was zu leichten Unmutsbekundungen seitens Shani führte, die ich geflissentlich ignorierte. Bei einen leichten Mahl und etwas Paga, also gut die Frauen beschränkten sich auf Wasser, führten wir das Gespräch fort und ich glaube das wir zu einem guten Ergebnis gekommen waren.

Später kam noch der Gefährte der Bäuerin hinzu, auch ihm war ich am Sardar begegnet was einer lockeren Fortführung des Gespräches dienlich war. Auch interessierte er sich für einen Kauf von Shani, doch leider sah er sich nicht in der Lage mir den dadurch entstehenden Ausfall der Preisgelder, die Shani mir bei den Turnieren einspielt, zu ersetzen, so das sich dieser Handel zerschlug. Dafür wird Shani jetzt mit der Händlerin aus Teslit einige Testspiele absolvieren, welche dem Zar wohl auch sehr zugetan scheint.


Derweil setzte ich meine Unterhaltung mit dem Bauer fort und die Geschichten um junge Frauen in Begleitung von Kriegern wurde immer mysteriöser. Hier in Teslit sprach man von einer Frau die sich als Schreiberin aus Jorts Fähre ausgab und sich Helena nannte. Ich weiß nun nicht ob Alja und der Bauer von der selben Frau sprachen aber ein wusste ich genau, es gibt in Jorts keine Schreiberin die Helena heißt und das sagte ich ihm auch. Jetzt war seine Neugierde geweckt und er hakte nochmal nach ob ich denn eine Ahnung hätte wer sie denn sein könnte.


Doch da musste ich mich geschlagen geben, allerdings äußerte ich die Vermutung das sie womöglich eine versprengte Schreiberin aus Turmus sein könnte, die ihre Herkunft verschleiert um nicht in die Gewalt cosianischer Häscher zu geraten. Jetzt witterte der Bauer Morgenluft und äußerte die Vermutung ob das nicht vielleicht eine Tochter des Ubar sein könnte, denn warum sollte sie sich sonst so verstecken. Darauf konnte ich nur mit einem Schulterzucken antworten. Ob nun Ubars- oder Administratortochter oder doch nur ein kleine Schreiberin von der Akademie, woher sollte ich das wissen? Schließlich war die Herkunft aus Turmus schon reine Spekulation von mir gewesen.


Langsam senkte sich die Nacht über Turmus und auch hier zeigte sich das die Temperaturen herbstlicher wurden. Da für heute alles gesagt war ließ ich mir ein Zimmer für die Nacht geben um morgen dann ausgeruht den Markt zu besuchen.

GR

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