Freitag, 18. Oktober 2013

Eine neue Schreiberin

Eigentlich hatte ich mir heute viel vorgenommen, so wollte ich zum Beispiel unter anderem mit der zugezogenen Schreiberin über eine Anstellung reden. Wir waren zur achten Ahn in der Schreibstube verabredet, da mich aber eine Nachricht ihres Gefährten erreicht hatte, in der stand das seine freie Gefährtin bis auf weiteres das Haus nicht verlassen durfte, hatte ich es dann doch nicht so eilig. Zu meiner Überraschung saß sie dann aber doch auf der Terrasse des Gasthauses und wartete auf mich. Zum Glück hatte ja ich eine gute Ausrede warum ich erst so spät auftauchte. Doch vorerst unterhielt ich mich noch mit dem Zweiten der Kriegerkaste und übergab ihm eine Nachricht aus Enkara wo es um diverse Trainingsmaßnahmen für Krieger ging, nichts was mich wirklich interessierte.

Jetzt bat ich die Schreiberin mir zu folgen. Unser drittes Ratsmitglied rief mir noch hinterher ich solle ihn informieren wie das Gespräch ausgeht, dann war ich auch schon in der Schreibstube verschwunden. Ich bat Kay Platz zu nehmen und wollte gerade mit meinen Monolog der Stellenbeschreibung anfangen, als ich bemerkte das die Schreiberin schneller war als ich und schon sprach. Ihr war es wichtig sich für die Unannehmlichkeiten die ihr Gefährte verursacht hatte zu entschuldigen und dabei zu betonen das sie bei weitem nicht alles gut heißt was er tut. Das, so schien es mir, war etwas worauf man aufbauen konnte.


Jetzt hob ich aber doch zu reden an und skizzierte der Schreiberin kurz die Arbeitsweise des Rates und ihr Arbeitsfeld in dem sie sich bewegen durfte. Erklärte ihr wo sie alles fand und was wir von ihr, nach den Erfahrungen mit unseren letzten Schreiberinnen, erwarteten. Immerhin war unserer letzten Blaukastigen Feuer, Salz und Brot verwehrt wurden und die davor war sogar mit der Stadtkasse durchgebrannt, von Kontinuität in der Arbeit will ich erst gar nicht reden. Die Hoffnung war das sich dies nun ändern wird. Kay wirkte voller Elan aber das ist wahrscheinlich jeder der ein neues Amt antritt. Die Zeit wird es zeigen.

Ich ließ Shani ein paar Dokumente holen deren Überarbeitung ich für am dringendsten hielt und legte sie der Blauen vor, bevor wir über ihre Entlohnung sprachen. Sie würde als nicht Heimsteinangehörige das Gehalt einer einfachen Schreiberin bekommen und die Möglichkeit dieses Gehalt aufzubessern, in dem sie sich Arbeiten die sie für nicht Heimsteinangehörige ausführt, gesondert bezahlen lässt. Ich hatte den Eindruck das wir eine für beide Seiten vorteilhafte Übereinkunft erzielt hatten. Als letzte Amtshandlung in diesem Punkt beglückwünschte ich sie zu ihrem neuen Job und überreichte ihr gleichzeitig den Schlüssel für die Schreibstube.

Geschafft, Jorts hatte wieder eine Schreiberin! Ich machte mich auf den Weg zur zur Terrasse um die frohe Botschaft zu verkünden. Doch der Krieger und Ratsmitglied war nicht mehr da. Nur die Ärztin traf ich noch an, die sich aber nach einen interessanten, allerdings auch kurzen Gespräch über Anatomie und diverse Seren, ebenfalls verabschiedete. Ich trank den Paga aus den Shani mir gebracht hatte und versuchte auf ihre Anregung hin mein Glück noch auf den Hof. In der Hoffnung das unser Ratsmitglied nicht aus den Fellen fällt wenn ich an die Tür klopfe.


Tatsächlich war er noch wach und bat mich einzutreten. Mit kurzen Worten informierte ich ihn darüber wie das Gespräch mit der Blauen verlaufen war und das Jorts nun wieder über eine angestellte Schreiberin verfügt. Er hatte zwar einige Bedenken, die bezogen sich aber in erster Linie auf den Gefährten der Schreiberin und dessen scheinbar abweichende Vorstellungen von Recht und Ordnung. Ansonsten ging er davon aus das, wenn ich sage, sie taugt was, es auch so sein wird. Nur das hatte ich bei der letzten Schreiberin auch gedacht. Da hatte ich ja was gesagt! Der Schmach über das erlebte, wie diese Schreiberin damals in seinem Beisein den Heimstein verraten hatte und der Umstand das er nicht zu drastischeren Sanktionen gegriffen hatte, saß immer noch tief und nur mühsam konnte sich der Krieger wieder beruhigen.

Ich hielt es dann für besser zu gehen, die zeit würde zeigen ob die Entscheidungen des Tages die richtigen waren.

GR

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