Sonntag, 27. Oktober 2013

Markt in Sulport

Das Zarturnier war für mich mehr als unbefriedigend verlaufen, während Shani das noch unter Übungsspiele abhaken konnte, galt für mich "Außer Spesen nichts gewesen!". Von meiner Sklavin erwartete ich einfach mehr als einen vierten Platz, nicht umsonst inverstiere ich Unmengen von Geld in ihr Training und die Reisen zu den Turnieren. Ziemlich gefrustet trat ich die Weiterreise nach Sulport an um auf den dortigen Markt meine Verluste wenigstens teilweise zu eliminieren. Bisher war ich noch nie auf dieser Insel im Vosk auf der sich dieser Ort befand gewesen und somit betrat ich für mich Neuland.


Als das Schiff anlegte galt es für mich erst einmal grob eine Orientierung zu erlangen, denn wirklich gut ausgebaute Wege oder gar Schilder denen man nur folgen brauchte gab es hier nicht wirklich. Trotzdem gelangte ich nach kurzer Zeit zu einer Art Feste an deren Eingang das gleiche Schild prangte welches mich schon im Hafen überraschte. Scheinbar hatte man es hier sehr eilig eine Bäckerin zu vergefährten, zumindest um herauszufinden was dahinter steckte lohnt es sich diese Frau mal näher in Augenschein zu nehmen. Gut eigentlich kannte ich sie ja schon, aus Turmus damals und auch danach ist sie mir das eine oder andere Mal noch über den Weg gelaufen, meine Neugier war also geweckt.


Doch zunächst stürzte ich mich ins Gewühle des Marktes. Am Eingang des selbigen musste man zunächst an dem Stand von Gauklern vorbei die hier um die Aufmerksamkeit der Marktbesucher buhlten. Da ich aber hier war um Geld zu verdienen und nicht um welches auszugeben, für das ich als Gegenwert nur Kurzweil erhielt ging ich weiter, die Stände und Auslagen betrachtend. Auch merkte ich das ich Hunger hatte und so zogen mich die Stände wo es etwas essbares gab magisch an. Es war ein Bäckereistand schließlich wo ich zum stehen kam, auch weil ich hoffte dort Gwenda die Bäckerin zu finden.


Doch dieser Stand hier wurde von einer blonden Frau betreut, die mich so gar nicht an Gwenda erinnerte und so nahm ich mit Freuden war das hier noch weitere ältere Bekannte herumschwirrten. So zum Beispiel Lana eine Händlerin und Gawan, der ehemalige Hauptmann aus Rarn. Beide hatte sich mittlerweile in Corcyrus nieder gelassen und so gab es viel zu erzählen. Schließlich siegte aber doch das Hungergefühl und da die Blonde hinter dem Stand beschlossen hatte mich konsequent zu ignorieren, freute ich mich darüber das offenbar Selbstbedienung herrschte und griff herzhaft zu. Nein nicht nach der Frau, die Fleischspieße die hier auch auslagen hatten es mir angetan.

Sie waren gut gewürzt aber nicht nur mit Salz und Pfeffer beworfen sonder fein abgestimmt  mit einer Komposition von Gewürzen die dem Fleisch zu einer süßlich scharfen Note verhalf. Den ersten Spieß hatte ich geschafft und mir gerade den zweiten gegriffen als ich neben mir eine weibliche Stimme hörte, die verkündete das sie diese Spieße gemacht hätte und wissen wollte ob es mir schmecken würde. Ich schaute mich um, es war Gwenda, und zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. Den angeknabberten Spieß drückte ich Shani in die Hand und ging an auf die Bäckerin zu.


Sofort begannen wir ein Gespräch über die Fleisch , Gewürze, Aromen, Geschmack, Feuer und Explosionen. Unser Gespräch verlief sich mit der Zeit immer mehr in Zweideutigkeiten und Andeutungen und man sah der Bäckerin an wie eine gewisse zarte Rotfärbung von ihrer Haut Besitz ergriff. Das nun doch schon von innerer Hitze geprägte Gespräch gipfelte darin das sie mich bat, sie zu dem Feuertanz zu begleiten den die Gaukler gerade präsentierten. Doch wir kamen zu spät und die Künstler hatten ihre Vorstellung gerade beendet, so das wir unser Gespräch über feurige Lebensmittel und das was sie in Menschen auslösen können fortsetzen.

Zu guter Letzt lud sie mich auf einen Feuertopf zu sich auf den Bauernhof ein. Nein nicht heute aber schon nächste Hand. Dankend nahm ich ihre Einladung an, schien ich doch fast am Ziel meiner Wünsche, zumindest was das Rätsel um ihre Schnellvergefährtung anging. Schien diese Frau doch von einen inneren Feuer zerfressen das, wenn man ihr keinen Gefährten an die Seite stellte nur in der Sklaverei enden konnte. Und da freie Frauen ja wichtig für den Bestand eines jeden Heimsteines sind wird man auch in Sulport wohl das richtige tun, hoffte ich zumindest und vor allem auch das sie kommende Hand noch frei sein wird und ich so zu meinem Feuertopf komme.


Dann verabschiedete ich mich von Gwenda und sammelte Shani auf die am Brunnen kauerte um dann meine Einkäufe fortzusetzen. Die Bäuerin aus Teslit zog jetzt meine Aufmerksamkeit auf sich und lud mich zu ihren Stand ein. Das war die Gelegenheit endlich die scharfe Wurst für Kin abzugreifen, die mir ihr Gefährte schon beim letzten Markt in Teslit versprochen hatte. Außerdem kam es noch zu einem kleinen Geschäft mit der Tesliter Händlerin. Sie hatte Zimt im Angebot, das war etwas was unsere jortsche Bäckerin sicher auch interessieren würde, nach hartem Feilschen wurden wir uns endlich einig.

Schlimm war nur das mir Shani noch ein paar Pantoffeln mit Schleife aufschwatzen wollte die ich doch unbedingt kaufen sollte, damit ich im Winter nicht so an den Füßen friere oder was noch schlimmer wäre mit Schneematschschuhen im Haus herumlaufen müsste. Zum Glück bin ich noch Manns genug nicht jeden Ratschlag anzunehmen und eine Sklavin hat sicher auch andere Möglichkeiten meine Füße warm zuhalten. Jetzt war aber auch die Zeit heran die Rückreise nach Jorts Fähre anzutreten. Ich überantwortete Shani die Einkäufe und machte mich auf den Rückweg zum Hafen.

GR

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