Samstag, 5. Oktober 2013

Der Schiffsbau

So langsam kam Bewegung in die Sache und das lag nicht daran das es seit Tagen regnete und es abseits der Wege ziemlich schlammig und rutschig deswegen war. Zumal die Sache eh mit Wasser zu tun hatte. Nein es ging um den Schiffsbau. Wir hatten aus verschiedenen Gründen das Tarnschiff, welches wir in der Voskkrise verloren hatten, noch nicht ersetzt. Doch nun hatte Kin endlich einen verlässlichen Bootsbauer aufgetrieben der auch schon einen Bauplan und eine Materialberechnung geliefert hatte, so das, sobald wir alles beisammen haben, der Bau des Schiffes beginnen konnte.


Genau dieser Bootsbauer tauchte gestern wieder bei uns in der Stadt auf und Kin verwies ihn gleich an mich. Zum einen kannte er ja den Stand der Materiallieferungen nicht und zum anderen wollte er sich aus den Lohnverhandlungen heraushalten. Jedenfalls war abzusehen das sich die Verhandlungen mit dem Bootsbauer wohl etwas in die Länge ziehen würde, weshalb ich ihn in mein Haus bat. Während sich Shani zusammen mit der Sklavin des Nordmannes um unser leibliches Wohl kümmerte, nahmen wir die Gespräche auf. Der Bootsbauer, so stellte sich ziemlich schnell heraus, bevorzugte eine Bezahlung in Naturalien.


Er nutzte wohl seine Reisen auch um sein Dorf mit Waren zu versorgen die im Norden nicht alltäglich waren. Also zählte ich ihm auf mit welchen Waren ich ihm aushelfen konnte. Stoffe, Zucker, Dattelwein hatte ich noch auf Lager. Ebenso hätte er Ka La Na und Ka La Na-Trauben, Paga und Ale bekommen können und noch einiges mehr. Nachdem wir uns etwas gestärkt hatten und auch der erste Paga  durch unsere Kehlen gelaufen war, gingen wir ins Kontor damit er die Stoffe in Augenschein nehmen konnte. Die schienen ihn, neben den Datteln für seine Mutter, besonders zu interessieren.


Nach der Begutachtung der Stoffe einigten wir uns recht schnell auf seine Bezahlung als Bootsbauer. Wir besiegelten das Geschäft mit einem Händedruck und einen kräftigen Schluck Paga, dann gingen wir ins Gasthaus. Zum einem um Kin über den Abschluss des Bauvertrages zu informieren und zum anderen hatte der Hauptmann dem Bootsbauer auch noch einen Paga in Aussicht gestellt. Außer uns hatten noch weitere, vom Regen durchweichte Gestalten den Weg auf die Terrasse gefunden. Da war zum Beispiel unsere Zweitbäckerin und ein Gefährtenpaar, welches am Pilgern war.


Jeder hatte so seine ganz eigene Idee wie man die Kälte und die Nässe bekämpfen könnte.Während die Pilger das mit heißem Tee und etwas zu Essen versuchten, meinte die Zweitbäckerin dies mit Paga tun zu müssen. Noch dazu mit einer Schale die jener die mir immer gereicht wird im Fassungsvermögen keinesfalls nachstand. Entsprechend deplatziert war am Ende des Abends ihr auftreten, ziemlich mutig wenn man nicht mal dem Heimstein angehört.

GR

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