Donnerstag, 20. März 2014

Budgetierung

Da war es wieder, dieses Klappern von Geschirr. Nur dass es diesmal keine Abwasch war sondern die Vorbereitungen für Kyras Empfang. Als ich von meinen Papieren aufsah und in den Wohnbereich ging, waren die Vorbereitungen weitestgehend abgeschlossen. Der weiße Kalana stand bereit, dazu ein Teller mit frischen Obst in mundgerechten Stücken und ein paar Käsewürfeln, die noch gut dazwischen passten. Es war also soweit alles vorbereitet. Ich schickte Marina los, die Zeugmeisterin zu holen. Sie huschte, nachdem Shani ihr noch dem Weg zu Haus und Büro erklärt hatte, zur Tür hinaus und ich hatte nun noch ein paar Ehn während der ich mit Shani über die Vorbereitungen für die Finalfeier reden konnte.


Hauptsächlich ging es um die von den beiden Sklavinnen an jenem Abend zu tragende Kleidung. eigentlich sollte Shani mir die Auswahl vorher optisch nahe bringen, sprich mir präsentieren was die Beiden in der Taverne zu tragen gedenken. Shani allerdings bat mich das allein aussuchen zu dürfen damit es auch für mich eine Überraschung wird. Das passte mir eigentlich überhaupt nicht da ich grundlegend sicher stellen wollte das der Abend ein voller Erfolg wird. Shani maulte, ob ich ihr denn nicht vertraue und ob ich mir meine Überraschung kaputt machen will. Allerdings würde ich die Überraschung ja nicht kaputt machen, sondern für mich nur vorziehen, so jedenfalls meine Meinung.


Und ansonsten ist zwar Vertrauen gut aber Kontrolle doch deutlich besser, ließ ich Shani noch wissen, dann ging die Tür auf und das Thema war vorerst beendet. Stattdessen bat ich Kyra hinein und bot ihr einem Platz an. Was dann folgte war ein allgemeiner Smalltalk, es dauerte ja auch noch ein Weile bis jeder was zu trinken hatte und die ersten Stücke der vitaminreichen Stärkung probiert waren. Außerdem hatte ich noch ein kleines Problem zu lösen, denn Shani wollte, obwohl sie genau wusste das ich bei geschäftlichen Gesprächen nur Wasser trinke, mir unbedingt einen Paga aufdrängeln. Soviel also zum Thema Vertrauen und Kontrolle!

Mein Interesse ruhte dann aber zuerst auf Kyras Erlebnissen in Kargash, woher wir das Brenneisen für die Tarnsättel bezogen hatten. Zum einem war es immer wieder interessant Geschichten aus anderen Teilen Gors zu hören und zum anderen war es ja so das der Schmied in Kargash lange Zeit bei uns in Jorts gelebt hatte. Leider war es noch immer so das seine Gefährtin ihn unter Kontrolle behielt und ihn nicht aus den Augen ließ so lange unser Abordnung sich dort befand. Unter diesen Gesichtspunkten bin ich ganz froh dass ich mich noch immer nicht zu einer Gefährtin durchringen konnte und lieber mein Leben in Freiheit als in den Zwängen eines Vertrages genoss. Na ja, wobei ich mir eh.... aber das tat ja nichts zur Sache.


Lieber wandte ich mich dann wieder geschäftlichen Dingen zu und das waren als nächstes die Zahlungen an den Sattler für zwei fertiggestellte Tarnsättel und zweien die diese Hand noch folgen sollten. Zum Glück gab es, im Gegensatz zu der Arbeit aus Kargash, eine Rechnung die, wie auch schon die Rechnungen davor, zwar schlecht zu lesen war aber als Nachweis völlig ausreicht. Schließlich konnte sich nicht jeder Niederkastige eine Schreiberin als Gefährtin leisten. Ich nippte an meinem Wasser, warf mir ein paar Obst- und Käsestücke ein und fragte was denn nun aus dem Dienstleistungsvertrag mit dem Lederarbeiter geworden ist.

Dazu wollte oder konnte mir Kyra keine Auskunft geben, vielmehr sagte sie das erst das Budget der roten Kaste neu verhandelt werden müsste, dann bräuchte sie mich damit nicht mehr behelligen. In den Grundzügen war da schon richtig, nur ohne halbwegs konkrete Zahlen konnte man auch kein Budget festlegen und dazu brauchte ich genaue Soldlisten und wenigstens eine ungefähre Angabe über weitere wiederkehrende Ausgaben. Das mit dem Sold konnte ich mit Kin selber klären aber die Zuarbeit was an Wartungsarbeiten und anderen planmäßigen Aufwendungen für den Erhalt der Bestände der roten Kaste notwendig wurde, die musste schon Kyra leisten.


Letztendlich nannte mir Kyra doch noch ein paar Zahlen und ich versprach ihr im Gegenzug mit Kin zu sprechen so das wir die Budgetierung endlich voran und zu einem Ende bringen konnten. Unser Geschäftstrinken mit Vitaminen endete so wie es begonnen hatte, mit etwas Smalltalk, dann verabschiedete sich Kyra, Gelegenheit für mich endlich nach dem Paga zu greifen. Nach dem die Zeugmeisterin mein Haus verlassen hatte richtete ich noch ein paar Worte an Shani. Insbesondere ging es um Wasser, Paga, Vertrauen und ob nicht Kontrolle doch besser ist, so wie mir ihr Fauxpas gerade bewiesen hatte.

Nebenher ließ ich die Mädchen schon mal abräumen, meckern ging auch parallel. Shani merkte man an das sie meine Worte hart trafen Sogar die Reste des Obstes und des Käse verschmähte sie, so dass Marina zu einem kleinen Festmahl kam und den Teller alleine leeren konnte. Ich stürzte meinen Paga hinter so das auch diese Schale in den Abwasch kam und dachte noch ein wenig darauf herum wie ich nun mit der Situation umgehen könnte. Schlussendlich gab ich Shani noch eine Chance und überließ ihr die alleinige Verantwortung für das was meine beiden Sklavinnen an den Abend in der Taverne tragen werden, drohte ihr aber auch entsprechende Konsequenzen an sollte das schief gehen.

Trotz der angedrohten Strafe baute das Shani wieder ein wenig auf.und ich bin gespannt wie es ausgehen wird. Heute aber nahm ich mir für den Rest des Tages frei und verzog mich in eine ruhige Ecke wo mich keiner finden würde. Egal wie dringend die Anliegen auch sein würden, heute würde mich keiner mehr hervorlocken können.

GR

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