Montag, 12. Mai 2014

Fehu Isa

Ich hatte mit Kin schon vor zwei Tagen gesprochen dass ich noch letzten Versuch und damit und eine letzte Reise in den Norden unternehmen wollte. Mir ging es einfach darum sicher zu gehen dass das was wir bisher in Erfahrung gebracht hatten, tatsächlich auch der Wahrheit entspricht. Als Ziel hatte ich Fehu Isa auserkoren. Ein gut frequentierter Handelsposten und damit vielleicht auch ein zuverlässiges Stimmungsbarometer. Während ich Shani zu dem Haus des Kriegers schickte der uns begleiten sollte, machte ich mich schon mal auf den Weg zum Hafen.


Auf dem Marktplatz traf ich auf Kyra und Rock, die ebenfalls eine Reise antreten wollten. Allerdings schien ihr Vorhaben mysteriös. Sie wollten zu einem Ladislaus, wussten aber nicht wo sie ihn finden. Also zumindest nicht in welchem Ort. Angeblich hatten sie nur einen Karte auf der ein Punkt eingezeichnet wäre wo sie diesen Mann finden können. All meine Einwände das bei solch vagen Angaben man kaum mit einer Unterstützung des Heimsteines rechnen konnte falls was passiert, wurden in den Wind geschlagen und ich war schon kurz davor Kyra, in meiner Eigenschaft als Ratsmitglied, diese Reise zu verbieten.

Was mich davon abhielt war die Tatsache das der Hauptmann davon wusste. Wenn er solche hanebüchenen Reisen einer Angehörigen seiner Kaste durchgehen lässt, dann werde ich den Kur tun und mich da noch weiter aufregen. Außerdem musste ich selber zusehen das ich zu meinem Schiff komme und Arne wollte auch noch was von mir, wie mir Shani berichtet hatte, kurz bevor ich mein Haus verlassen hatte. Ihn traf ich auf der Terrasse und er bestellte einige Dinge von mir von denen mir schon klar war dass sie im Norden Mangelware sind aber ich trotzdem nicht erwartet hätte dass man dort das Geld hat um sich Blackwine, Zimt und Vanille leisten zu können.

Egal, wenn er bezahlen kann werde ich ihm diese Sachen besorgen, doch nun musste ich endlich los. Talaran war mit sein Kajira auch aufgetaucht, also konnten wir das Schiff entern und die Reise in den Norden antreten. Als das Schiff in der Nähe von Fehu Isa anlegte, trafen wir auf einige bekannte Gesichter aus Axe, mit denen wir gemeinsam die restlichen Meter über Land bis zu der Siedlung zurücklegten. Das Tor zur Siedlung war wie immer in diesen Gefilden geschlossen und selbige mit einer Wand aus Baumstämmen umgeben, für die man wahrscheinlich die kompletten nördlichen Wälder abgeholzt hatte. Zum Glück hatten wir den Dorfjarl aus Axe dabei der sich mit den nordischen Gepflogenheiten besser auskannte und auch wusste, dass wo keine Glocke ist, Gebrüll weiterhilft und man damit auch im Norden nicht unangenehm auffällt.


Es half tatsächlich, einige Ehn später wurde uns geöffnet und man geleitete uns dann zur eigentlichen Siedlung. Was die Leute aus Axe hier wollten hatte ich nicht mitbekommen aber ich wollte handeln, wenn auch diesmal eher mit Informationen und weniger mit handfesten Waren. Während die Leute aus Axe draußen am Feuer blieben, bat man mich in die Hall. Ich tat mich wie immer anfangs schwer, weil ich nicht wusste wie ich anfangen sollte ohne das man hier das Gefühl hatte sie würden sich wie Verräter an den Clans benehmen, wenn sie mir etwas sagen.


Zum Glück fand ich aber doch die richtigen Worte und wir konnten uns friedlich über die Dinge unterhalten die uns in Jorts bewegten. Natürlich ging es wie immer um die vermeintliche Kriegsgefahr die den Clans des Norden von den südlichen Städten drohte. Und es ging um diesem Jödur, der unseres Wissens nach von Clan zu Clan, von Siedlung zu Siedlung reist um diese Unwahrheiten zu verbreiten. Doch auch in Fehu Isa sagte man mir das was wir schon in Vakur, Axe und Hrafnar gehört hatten. Der Norden ist sich uneinig und an einem Krieg nicht interessiert, nur wenn ein Angriff des Südens erfolgen sollte, würde man seinen Brüdern natürlich beistehen.

Genau das war aber de wunde Punkt! Denn während man den Nordleuten erzählte, der Süden will angreifen, so wurde diese Geschichte im Süden unter gänzlich umgekehrten Vorzeichen verbreitet. Dort galt der Norden als Aggressor, wenn jetzt nur einer die Nerven verliert und durchdreht, könnte Jödur sein Ziel erreicht haben. Das zumindest war hier in Fehu Isa neu auch wenn man sich so etwas schon gedacht hatte, fehlte bisher doch die Bestätigung dessen, die man nun hatte. Ein Seitenblick zeigte mir das sich Talaran in der Zwischenzeit sich seinem Met von einer der hiesigen Sklavinnen auf nordisch servieren ließ und so konnte ich mir sicher sein das er sich definitiv nicht langweilte während ich das Gespräch mit dem Nordmann fortsetzte.


Lange dauerte es aber nicht mehr und auch wenn ich nicht mit dem hiesigen Dorfjarl selber sprechen konnte, sondern nur mit einem seiner Vertrauten, so sicherte man mir doch zu, meine Worte an ihn zu übermitteln und sich auch in naher Zukunft in Form eines Gegenbesuches in Jorts Fähre sehen zu lassen. So leid es mir auch tat für Talaran war es nun an der Zeit für ihn sich von der Bond und seinem körperwarmen Met loszureißen, damit wir die Heimreise antreten können. Unterwegs, die Schiffsreise war ja lang genug, sinnierten wir noch was man mit diesem Jödur anfangen könnte damit endlich Ruhe einkehrt. Talaran unterbreitete da einige kreative Vorschläge, die es durchaus wert sind im Rat besprochen zu werden.

GR

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