Donnerstag, 5. Januar 2012

Belohnungen

Des Hauptmanns Messer hatte ich fertig, nur ein paar Kleinigkeiten waren noch zu erledigen. Ich breitete sie also draußen auf den Tisch aus und zog sie noch mal mit einem feinen Wetzstein ab, keine noch so kleine Scharte sollte das Ergebnis trüben. Mit halben Ohr lauschte ich nebenher was sich so auf dem Vorplatz der Zitadelle tat wo der Hauptmann sich zum einem in Einweisungsversuchen für den frischen Söldner erging in und zum anderen versuchte drei bis vier Kajirae im Schach zu halten. Gerade letzteres konnte mitunter schwieriger sein als einen Sack Flöhe zu hüten. Irgendwie schaffte er es aber doch dort Ordnung hinein zubringen. Zum Ende gab es für drei von den vier Vulos jeweils eine Rambeere und die Vierte, jene welche die Früchte servieren musste ging leer aus. Irgendwas wird sie sich schon zu Schulden kommen lassen haben.


Mir sollte es egal sein, ich war ja noch mit den Messern beschäftigt und mich nervten sie ja auch nicht. Noch nicht! Denn nach der Rambeerenfütterung kamen die beiden Kajirae des Hauptmannes um die Messer abzuholen. Die Frage war jetzt eigentlich nur noch ob sie Geld mithaben oder doch mit ihren Hintern eine Nuss knacken, doch es sollte ganz anders kommen. Denn die Erziehungsversuche des Hauptmanns schienen gerade an seiner schwarzen Perle immer wieder zu scheitern, denn in einen Tonfall der jeglichen Demut vermissen ließ fragte sie nach den Messern. Zeit für eine Lektion! Da sie die ersten leisen Warnungen nicht wahrhaben wollte, gab ich ihr zu verstehen das sie deutlich näher kommen sollte. So nah das ich nicht mal großartig meinen Arm ausstrecken musste um den Kettenrest der an ihren Collar baumelte habhaft zu werden. Ich zog sie ganz dich vor mich, beugte mich zu ihr und leise doch nicht ohne eine gewisse Drohung im Tonfall mitschwingen zu lassen fragte ich sie ob sie ihre Worte nochmal wiederholen könnte, ich hätte sie so schlecht verstanden.

Ein unverständliches Stammeln war die Folge. Ich gab ihr zu verstehen, das sie, sofern sie nicht will das ihr Hautton von dunkelbraun zu bunt wechselt, sich ganz schnell überlegt was sie hier eigentlich wollte und das sie  ihr Anliegen dann so vortragen soll wie es sich für eine Kajira gehört. Der Finger den ich zwischen Collar und ihren Hals schob und ein wenig Luftknappheit bewirken sollte, tat sein übriges. Tatsächlich war sie nun in der Lage sich so auszudrücken und einen entsprechenden Tonfall an den Tag zu legen wie es sich für eine Kajira gehört. Ihrer Kettenschwester, die eben noch bei der Verteilung der Früchte leer ausgegangen war, schien das zu gefallen, die zwei waren sich ja auch sonst nicht ganz grün. Was mir aber egal war. Ich knöpfte der Dunkelhäutigen das Geld ab, drückte ihr das Bündel mit die Messer in die Hand und ließ sie ziehen. Das Gezeter der beiden Kettenschwestern war noch ewig zu hören. Ihr Herr wird das schon richten.

Den Rest des Abends philosophierte ich mit Dina über Geschenke für Frauen, Demut, Toleranz und ähnliche wichtige Dinge wie das jeweils andere Geschlecht, Konkurrenzdenken und irgendwie habe ich jetzt das Gefühl das sie mich über meine damalige fast Gefährtenschaft ausgehorcht hat. Na egal! Wahrscheinlich wäre Sex mit ihr doch besser gewesen, da verrät man nicht so viel.

GR

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