Dienstag, 3. Januar 2012

Streitgespräche

Wusste ich es doch das der Bauer sich gestern nicht richtig ausgedrückt hatte! Ich war dem Regenten über den Weg gelaufen und der wollte wissen ob ich denn Bescheid wüsste und ob Sid mit mir geredet hätte. Klar hatte er, aber ich werde ja wegen dem nicht meine Werkstatt stilllegen und mich tagelang am Handelsposten rumtreiben. Das hab ich dem Regenten auch so gesagt und der hat das dann erstmal alles gerade gerückt. Denn davon war nie die Rede gewesen, zumindest nicht vom Regenten, der wollte nur das jeder der im Handelsposten was zu erledigen hat, seine Augen und Ohren offen hält und vielleicht noch auf einen Paga in die dortige Taverne einkehrt um vielleicht etwas zu erfahren was es nun mit der angeblichen Verschwörung zwischen den Nordmännern und den Waldweibern zu tun hat. Das klang doch schon ganz anders und damit kann man doch auch leben, gut ich würde zwar viel lieber ein Ale trinken als einen Paga aber wenn sie das dort nicht haben.


Der Regent hatte noch was für den gestrigen Rat vorzubereiten und so wagte ich es nicht ihn weiter aufzuhalten als er gehen wollte aber ein wenig hatte ich ja auch noch zu tun. Zum Beispiel mich mit dem fremden Sklavenhändler rumärgern. Dabei fing das Gespräch ganz friedlich an. Er schien sich tatsächlich zu interessieren wie man in Kasra Fuß fassen konnte und fragte auch an wen er sich in der Beziehung wenden könnte. Nur machte er einen Fehler er nannte Kasra immer wieder Dorf, was mich vorsichtig ausgedrückt in eine mittelschwere Rage versetzte. Ich war schon kurz davor ihn zu verprügeln, er hatte auch schon seine Hans am Griff seines Dolches, während seine Gefährtin versuchte uns abwechselnd zu beschwichtigen. Zum Glück ruderte er wieder zurück und entschuldigte sich, so das die ganze Geschichte ziemlich unblutig und ohne  das obligatorische blaue Auge für mich aber auch ohne den angebotenen Beruhigungspaga ausging.

Was solls! Tatsächlich schafften wir es noch, nach dieser Meinungsverschiedenheit, wieder wie Männer miteinander zu reden. Da die Beiden sich nun doch für eine Handelserlaubnis in Kasra interessierten und die Händler- wie auch die Sklavenhändlerkaste zur Zeit stark unterrepräsentiert ist, blieb ihnen nichts weiter übrig als sich dem Rat zu stellen. Das war zwar ein wenig knapp aber, es blieben ihnen nur noch wenige Ehn bis er begann, trotzdem gab ich ihnen Lu mit, die den Sklavenhändlern den Weg zum Ratssaal zeigen sollte. In der Zwischenzeit räumte ich auf, der Tag war eh gelaufen und wenn alle beim Rat hocken konnte ich sowieso nicht mehr mit Kundschaft rechnen, dafür aber mit einer neugierigen Kajira. Lu wollte nämlich, als sie zurückkehrte wissen wo denn die Ware der Beiden  sei.

Da sie ja ihr Geschäft hier in der Gegend neu aufbauen wollten, konnten sie natürlich nicht soviel bis gar keine Ware dabei haben. Das verstand sie aber ihre Neugier war noch nicht gestillt und sie wollte wissen was für Mädchen denn von denen gesucht wurden. Wieder besseres Wissen beschrieb ich einen Typ Frau der haargenau auf Lu passte, dunkelhäutig, langes welliges haar, etwas fülliger um die Hüften. Das löste einiges Entsetzen und Angst bei Lu aus, verständlich ließ ich sie doch im Zweifel ob ich sie im Fall der Fälle verkaufen würde. Später revidierte ich dann meine Aussagen und meinte das sich das was der Sklavenhändler suchte natürlich von Tag zu Tag ändern könnte. Das war wahrscheinlich schon zuviel des Guten, denn Lu atmete erleichtert auf und sagte etwas was in die Richtung ging, das sie sich ja dann nicht so sehr Sorgen machen müsse das ich sie verkaufe.


Nun reichte es aber! Wütend ging ich zur der Knienden hin, zwang sie mir ins Gesicht zu sehen und fuhr sie an, nie sollte sie sich sicher sein das ich ich sie nicht verkaufe, das "G" würde sie nicht vor allem schützen. Unter Tränen beteuerte sie, das sie mich verstanden habe und versprach mir keinen Anlass mehr dazu zu geben über einen Verkauf nachzudenken. Darauf hin ließ ich von ihr ab. Irgendwann hatte sie sich wieder beruhigt, kam zu mir und bat darum meine Tunika waschen zu dürfen, das hatte zwar Cassia erst letztens getan aber sie beteuerte, das die Tunika immer noch nicht richtig sauber wäre. Gut wenn sie unbedingt wollte, dann sollte sie ihre Gelegenheit bekommen die Tunika besser zu reinigen. Ich ging in die Schmiede und gab ihr ein Zeichen mir zu folgen.

Lu sollte mir eine frische Tunika raussuchen und mir beim umkleiden helfen, doch irgendwie schien da was falsch zu laufen, denn plötzlich war nach dem entkleiden Schluss und ich fand mich neben ihr in den Fellen wieder. So ein wenig hab ich den Verdacht es ging gar nicht um die Tunika, sondern darum mir etwas zu beweisen.

GR

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