Mittwoch, 5. Juni 2013

Ein Administrator oder doch keiner?

Immer mal was Neues! Gestern Gefährtenschaft, heute die Eröffnung des städtischen Bäderbetriebes, nachher noch eine Ratssitzung und zwischendurch musst ich mit Shani noch zu einem Zarspiel was sie im Rahmen des jortschen Turnieres absolvieren musste. Die Termine waren dicht gedrängt in dem letzten Tagen. Angefangen hatte es heute mit dem Bad. Ich war zur Abnahme, schließlich musste ja auch der Baumeister und seine Arbeiter bezahlt werden. Die letzten Baumängel waren mittlerweile behoben, die Tür anders eingepasst wurden als ursprünglich vorgesehen und auch die letzte Deko war endlich gestellt wurden. Das Einzige was es noch zu bemängeln gab, war die Ausrichtung des Steines der für Massagen diente. Was einige Schwierigkeiten aufwarf da dieser Stein beheizt werden kann und damit er angenehm temperiert ist wenn man sich darauf einer entspannende Massage hingibt.

Als aber auch dieses Problem gelöst war, zahlte ich den Baumeister aus und gab das Bad zur Nutzung frei. Mal schaun wer es als erstes nutzt. Dann hastete ich weiter zum Turnierplatz. Doch alle Hektik war umsonst, denn wir waren immer noch zeitiger da als die avisierte Gegnerin am Brett. Diese traf erst kurz vor knapp ein, so das wir zumindest noch kurz verschnaufen und die Aufregung ein wenig sacken lassen konnten. Shani gewann dann das Würfeln und hatte so die Wahl der Spielfiguren. Sie entschied sich für die Steine und gewann in einer schnellen Partie das Spiel ziemlich eindeutig. Das Schöne daran war, das ich nun ein paar Ehn mehr Zeit hatte als geplant. Ich nutzte die Zeit um mir noch ein wenig die Füße zu vertreten und auch um die Zählmaschine einzusammeln.


Diese stand auf dem Marktplatz und immer noch auf 6:5 für die Einsetzung eines Administrators. Im Prinzip hieß das, Wette verloren aber meine Idee Jorts Fähre in Zukunft durch einen Administrator vertreten zu lassen hatte sich durchgesetzt. Gerade als ich mich auf den Weg zum Ratssaal machen wollte, kam ein Krieger auf den Platz gelaufen. Erst erkannte ich ihn nicht, er trug Helm und jede Menge Gepäck mit sich, seine Kajira war nicht weniger beladen als er, alles in allem ein sehr merkwürdiger Auftritt. Erst als er den Helm abnahm, erkannte ich ihn, es war Tharkan aus Lydius! Das heißt........eigentlich war es nur noch Tharkan, wie das folgende Gespräch mit unseren Hauptmann verriet.


Er hatte den Heimstein von Lydius abgeschworen und bat nun um Asyl, als Dank wolle er, so lange wie er in Jorts Fähre lebt, dem hiesigen Heimstein seinen Schwertarm zur Verfügung zu stellen. Mir schoss zwar noch was von Outlaw durch den Kopf aber diesen Gedanken verdrängte ich lieber schnell und wartete die Entscheidung des Hauptmannes ab. Nach einer gründlichen Abwägung und der Anhörung der Gründe von Tharkan warum er dem Heimstein von Lydius abgeschworen hatte, stellte er ihm eine Unterkunft in der Feste zur Verfügung. Für mich war es jetzt Zeit mich auf den weg zur Ratssitzung zu machen, zumal die Feste ja eh von Akira verwaltet wurde und ich mich um die Unterbringung nicht kümmern musste.

Eigentlich hatte wir bei dieser Ratssitzung nur einen Punkt und so hoffte ich darauf das wir zügig damit durch kämen, rechnete aber nicht damit das Talia in einen Anfall von Bürokratismus diese Sitzung versuchen würde aufzubauschen. Wahrscheinlich war dies auch der Grund warum sie unbedingt den Vorsitz führen wollte. Anfangs, wir warteten noch auf unser viertes Ratsmitglied, welches allerdings nicht mehr eintreffen sollte, brachte sie den Antrag von Sil auf einen Heimsteinschwur in den Rat ein, obwohl dies gar nicht mehr nötig ist und kündigte schon weitere Punkte an die sie nach dem Hauptpunkt abarbeiten wollte.

Da nun, wie schon gesagt wurde, absehbar war das unser viertes Ratsmitglied nicht mehr auftauchen würde, trug ich zum ursprünglich einzigen Tagesordnungspunkt vor, der Einsetzung eines Administrators. Am Anfang hantierte ich mit ein wenig Zahlen und Statistik, wie viel Wahlberechtigte, wie viele wirklich gewählt haben und zum Schluss nannte ich das Ergebnis, nämlich das die Befürworter eines Administrators die Abstimmung mit einer Stimme Vorsprung gewonnen hätten. Nun hätte ich mich eigentlich zufrieden zurück lehnen können. Tat ich aber nicht und brachte auf Grundlage dieser Abstimmung folgenden Antrag ein.

Nämlich das auf Grund der knappen Abstimmung auf die Einsetzung eines Administrators verzichtet wird, die Gefahr den Heimstein und die Gemeinschaft von Jorts Fähre zu spalten war einfach zu groß. Die die gegen einen Administrators gestimmt hatten brauchten nichts mehr befürchten und die die einen haben wollten , würden mit dieser Situation umgehen können, dessen war ich mir sicher, kannten sie dies doch so. Ich schenkte also meinen persönlichen Erfolg, dem Wohle und der Stärke des Heimsteines, denn der war wichtiger als der eigene Sieg! Die beiden anderen, noch anwesenden Ratsmitglieder, stimmten meinem Vorschlag zu und ich war mir sicher auch unser viertes Ratsmitglied, würde mit diesem Vorschlag konform gehen.


Jetzt hätte man die Sitzung eigentlich beenden können, wenn, ja wenn nicht noch Talia gewesen wäre, die unbedingt noch einen Antrag auf Einblick in die Bücher der Stadt einbringen wollte und in Zukunft unbedingt öffentliche Ratssitzungen mit Bürgerbeteiligung durchführen lassen will. Die Bücher sind ja kein Problem, schließlich werden die seit Jahr und Tag sauber geführt und müssen nur übersichtlich zusammengefasst werden. Der Antrag auf öffentliche Ratssitzungen mit Bürgerbeteiligung wurde erstmal vertagt, auch weil wir dazu gar keine Räumlichkeiten hatten und die Terrasse, so wie es Talia vorschlug, sicher nicht der rechte Ort gewesen wäre. Außerdem befürchtete ich das der Rat nur noch ineffizienter arbeiten würde als er dies jetzt schon tut.

Endlich war es geschafft! Allerdings hielt mich Kin noch kurz auf, er hatte ein kleines Sklavenproblem, welches er zum einen mit einem eisernen Gürtel zu lösen versuchen will, welchen er bei mir erwarb und zum anderen er noch ein wenig Rat brauchte, für den Erwerb einer weiteren Sklavin. Ich versprach ihm zu helfen und machte mich dann auf den Weg zum Hof, wollte ich doch noch mit unseren vierten Ratsmitglied sprechen, der es nicht geschafft hatte zur Sitzung zu kommen. Ich hoffte ihn daheim anzutreffen und ihn von den Ergebnissen der Ratssitzung unterrichten zu können.

Ich hatte Glück! Er war da und ließ mich auch ein, seine Sklavin bereitete zusammen mit Shani einen kleinen Imbiss und wir unterhielten uns. Als erstes überreichte ich den Krieger die 10 Kupfertarsk die er im Rahmen einer Wette gewonnen hatte. Ich hatte aus Zweckpessimismus gegen mich gewettet und da die Abstimmung unter den Bürger zugunsten eines Administrators ausgegangen war, musste ich nun zahlen. Dies aber tat ich gerne. Dann kamen wir aber zu dem weswegen ich eigentlich hier war und setzte den Krieger davon in Kenntnis das ich dem Rat vorgeschlagen hatte auf die Einsetzung eines Administrators zu verzichten und der Rat meinem Vorschlag gefolgt war.


Der Krieger schaute mich erstaunt an auch weil gerade ich diesen Vorschlag gemacht hatte. Sicher wäre ich stolz gewesen meinem Heimstein als Administrator zu dienen, sagte ich ihm, aber zugunsten eines starken Heimsteines habe ich eben diese Ambitionen aufgeben. Eine Spaltung des Heimsteines und der städtischen Gemeinschaft ist das Letzte was wir brauchen würden. Er sah das genauso und sagte das, wenn er es zur Ratssitzung geschafft hätte auch meinem Vorschlag gefolgt wäre. Obwohl ich mir ziemlich sicher war, das der Entschluss den wir gefasst hatten auch in seinem Sinne war, tat es gut zu hören das er mir es auch bestätigte.

Bei dem kleinen Imbiss berichtete ich noch von den anderen Vorschlägen die Talia eingebracht hatte und kam dann ziemlich schnell zu dem Punkt der den Krieger wohl am meisten interessieren würde. Die Ankunft von Tharkan und die Gründe die dazu führten. Das löste bei ihm einiges an Überraschung aus und am Ende überwog doch die Freude einen seiner alten Kampfgefährten in der Stadt zu wissen. Wir unterhielten uns dann noch eine Weile in gelöster Stimmung und kamen zum Schluss überein das es notwendig ist, so wie die Stadt sich entwickelt und unter Berücksichtigung der Tatsache das die Priesterkönige es in letzter Zeit sehr gut mit uns gemeint haben müssen, selbigen wenigstens einen Schrein zu errichten auch um regelmäßig Opfer darbringen zu können.

Der Krieger hatte das schon lange vor, schon seit dem Belnend Kasra Krieg und ich versprach ihm meine volle Unterstützung was dieses Projekt angeht. Dann verabschiedete ich mich aber auch und ging zurück in die Stadt, wo ich unterwegs noch auf Kin und Val traf, die Lys vor irgendwelchen Söldnern der roten Hand schützen wollten. Die Zeit reichte jedoch nicht um da genaueres in Erfahrung zu bringen und so ging ich nun doch noch mit sorgenvoller Miene weiter zu meinem Haus.

GR

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