Montag, 20. Februar 2012

Am Tag der Metallarbeiter

Endlich wieder in Jorts Fähre. Auf meiner Reise dorthin habe ich in allen Städten wo ich halt gemacht habe, die Flugblätter verteilt die mir der Ex-Regent von Kasra mitgegeben hatte. Die letzten habe ich mir dann für Jorts Fähre aufgehoben. Aber erstmal rief ich Tehis zu mir, gab ihr mein Gepäck und ließ mir, als sie die Sachen weggeräumt hatte meine Hände neu verbinden. Das tat auch not, waren die Verbände doch schon wieder ziemlich durchgesuppt, doch nun war ich ja wieder in häuslichen Gefilden und konnte mir die Ruhe gönnen die es brauchte damit die Wunden abheilten. Tehis nahm mir die alten Verbände ab, strich etwas von der Salbe die mir die Ärztin aus Kasra mit gegeben hatte drauf und verband meine Hände provisorisch neu. Ich muss die Tage unbedingt Tehis zur Ärztin von Jorts schicken, frisches Verbandsmaterial zu besorgen.


Tehis schickte sich dann an meine Sachen zuwaschen und ich schlug mit frisch verbunden Händen das Flugblatt an die Außenwand meines Hauses. Ich trat ein paar Schritte zurück und bewunderte die perfekte waagerechte Ausrichtung meines Anschlages. Hier hing das Blatt zwar nicht direkt am Marktplatz, da aber Jeder der zum Trainingsplatz oder zur Feste wollte, hier vorbei musste war der Platz sicher gut gewählt. Ich ließ dann Tehis mit ihrer Wäsche allein und machte mich auf den Weg zum Gasthaus, mal schaun was sich in meiner Abwesenheit alles so getan hatte. Die Terrasse war gut gefüllt aber das letzte freie Kissen gehörte mir. Nach der üblichen Begrüßungsorgie warf ich mal einen Blick in die Runde und wurde das Gefühl nicht los das ich als Einziger falsch gekleidet war. Man könnte meinen in Jorts wurde heute der Tag der Metallarbeiter begangen, denn alle Männer waren in grau bis fast schwarz gekleidet, der Farbe dieser Kaste. Nur ich mit meiner weiß-goldenen Tunika stach da irgendwie heraus.

Davon ließ ich mich aber nicht stören und da sich das mit dem Paga noch ein wenig hinzog erzählte ich von den Geschehnissen in Kasra und verteilte die allerletzten Flugblätter die ich noch hatte. Die Männer zogen die Neuigkeiten auf wie ein trockenen Schwamm das Wasser und als das Kopfgeld auf die Regentin von Kasra zur Sprache kam, ging ein Raunen durch die Masse. Einer der Männer schien sich besonders intensiv dafür zu interessieren, man könnte fast meinen er ist ein Kopfgeldjäger oder Assassin. Keine Ahnung was der sich ausrechnete aber eines der Flugblätter riss er förmlich an sich und ließ es in seiner Tasche verschwinden. Die meisten der anderen Männer waren aber der Meinung 2 Silbertarsk seien zu wenig, dafür würden sie nicht extra nach Kasra reisen sondern die Frau gleich auf den nächsten Sklavenmarkt verticken, falls sie ihrer habhaft werden sollten.


Mir sollte es egal sein, ich hatte mein Versprechen dem Ex-Regenten gegenüber eingelöst. Mittlerweile hatte mir auch Asma meinen Paga gebracht, den ohne Kopfschmerzen hoffentlich. Da ich sie einmal bei mir hatte fragte ich sie nach ihrem Herrn, ob er in der Stadt und wenn ja ob er zu sprechen ist. Blöderweise war er zu dem Zeitpunkt auf Wache, darum trug ich ihr auf das sie ihm folgendes ausrichten soll:
Das ich ihn sprechen muss,
das Kasra zur Zeit ohne Regent ist,
sie ihre Regentin suchen und bereit sind ein Kopfgeld zu zahlen, siehe Aushang
und sein Schwert habe ich noch nicht aber eine Ahnung wo es sein könnte.
Das sollte fürs Erste genug sein! Ich wollte sie ja auch nicht zu sehr verwirren. Außerdem war es an der Zeit den Paga auszutrinken und sich endlich mal wieder eine Nacht in einem vernünftigen Haus zu gönnen.

GR

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