Sonntag, 19. Februar 2012

Man kann nicht immer Glück haben

So meine 8 Silbertarsk hatte ich, dachte ich zufrieden als ich am nächsten Tag auf meinem Schiff erwachte. Doch ich musste noch mal nach Kasra, wieder zu der Ärztin. Kin der Kommandant von Jorts Fähre hatte mich um einen Gefallen gebeten, deswegen musste ich noch mal mal mit der Grünen reden, gestern schien sie mir nicht mehr in einer Verfassung zu sein wo das viel Sinn machte. Ich stapfte also wieder die viel zu steile Rampe hinauf zur Stadt. Mein erster Weg führte mich wieder zum Feuerkrug doch jener war diesmal verwaist, darum nahm ich den direkten Weg zu den Behandlungsräumen, wusste ich doch jetzt wo sie sind. Die Ärztin schien gut beschäftigt zu sein, von drinnen drangen Stimmen heraus und vor der Tür schien schon die nächste Patientin zu warten.

Schien, tatsächlich wartete sie nur auf die Lady welche gerade in Behandlung war. Dass hörte sich ganz gut an und da Kasra ziemlich ausgestorben wirkte zu dieser frühen Stunde, beschloss ich mit dieser Lady in Blau eine Schicksalsgemeinschaft einzugehen und gemeinsam mit ihr zu warten und ihr dabei ein wenig auf die Nerven zu gehen. Sie behauptete Diplomatin irgendeiner Oase zu sein und war wohl einen gehobenen Sprachstil gewohnt, wie sie mich spüren ließ aber das sollte mich nicht davon abhalten mit ihr in gewohnter Weise zu kommunizieren. Ich blieb also beim "Du" was ihr sogar nicht passte aber was sollte sie machen, sie konnte nicht weg, ich wollte nicht weg und so blieb ihr gar nichts anderes übrig als sich mit mir zu unterhalten und sei es nur über bandagierte Hände, Hrungnir und rudern in der Wüste.


Ich hatte mir schon fast einen Zahn locker gequatscht als sich in der Praxis was zu tun schien. Die Stimmen kamen näher und tatsächlich öffnete sich auch die Tür. Ich bekam gerade noch so mit wie die Ärztin von ihrer Patientin zum Tee in die Herberge eingeladen wurde aber den konnte ich ihr jetzt nicht gönnen und bat die Grüne auf ein kurzes Gespräch. Ihr war schon anzumerken das ihr das so gar nicht in den Kram passte, kein Wunder bei dem unschönen Gespräch welches wir gestern führten, trotzdem lud sie mich ein ihr in die Praxisräume zu folgen. Sie bot mir einen Platz an und ich fing an ihr mein Problem zu schildern.

Es ging um ein Beutestück, genaugenommen um das Gladius des Kommandanten von Jorts Fähre, das ihr verstorbener Gefährte aus dem Belnendkrieg mitgenommen hatte und von dem ich hoffte das es sich vielleicht noch ihren Besitz befand. Ich wollte es ja auch nicht geschenkt, deshalb sagte ich ihr auch das mein Auftraggeber durchaus bereit wäre ein gewisse Summe für dieses Gladius zu zahlen, immerhin hatte es einen gewissen ideellen Wert für ihn. Doch dieses Mal war mir das Glück nicht hold. Sie versicherte mir glaubhaft, wenn auch schon wieder ziemlich aufgewühlt, das wirklich alles was dem Krieger gehört hatte, nach seinem Tod an seine Verwandschaft gegangen wäre, ein gewisser Teil sei allerdings von den Wachen konfisziert wurden und ich soll mich in der Angelegenheit an den Hauptmann wenden, vielleicht befindet sich ja dieses Schwert jetzt noch bei diesen Sachen.


Ich bedankte mich für die Auskünfte und auch wenn sie mir nichts darüber sagen konnte wo ich die Familie ihres ehemaligen Gefährten finde, versprach ich ihr das ich sie in dieser Angelegenheit nicht mehr belästigen werde. Dann verließ ich mit ihr gemeinsam die Praxis. Auf dem Weg zum Feuerkrug schnappte ich noch ein paar Dinge aus einem Streitgespräch zwischen einer Hausbauerin aus Kasra und dieser Diplomatin auf. Es hieß, das es angeblich in Kasra einen Putschversuch gegeben haben soll, was die Gelbe natürlich vehement bestritt. Ich beschloss den beiden noch ein wenig zuzuhören, was aber nicht viel Sinn machte da sie dann schnell in die üblichen weiblichen Zickereien verfielen und nichts Verwertbares mehr dabei herauskam. Dann doch lieber ein kalter Paga in der Herberge, die nun gut gefüllt war.

Ich grüßte freundlich aber als ich mich auf eines der Kissen niederließ, bereute ich es fast schon wieder. Saß doch links von mir eine Frau die ich aus Jorts Fähre kannte und nicht gerade in bester Erinnerung hatte. Zum Glück entgleisten ihr auch die Gesichtszüge, so war ich wenigstens nicht der Einzigste der sich über das Wiedersehen ärgerte. Blöderweise trugen wir durch unser Gefrotzel wohl, wenn auch unbeabsichtigt, zur Unterhaltung der anderen Gäste bei. Länger als einen Paga wollte ich dann doch nicht bleiben und zum Glück hatte die Schreckschraube ihren Kalana sogar noch schneller leer und verschwand noch vor mir aus dem Feuerkrug.

Da der Rest nun vom Alkohol benebelt ziemlich ruhig wurde und sich in dem Loben ihrer Kajirae erging, machte ich mich auch auf und bewegte mich nach draußen wo ich auf den Regenten traf. Na ja, ehemaligen Regenten, wie ich erfahren musste. Man hatte in Kasra Neuwahlen abgehalten und diese hatte ein Anderer gewonnen. Nein eine Andere! Eine die ich noch als Wirtin kannte und die jetzt zur Hausbauerin und Regentin aufgestiegen war. Nur war sie seitdem verschwunden. Was solls? Ich wechselte erstmal das Thema und erkundigte mich ob der Hauptmann in der Stadt sei. Leider wurde das verneint. Deshalb übergab ich dem jetzt nur noch Krieger ein Schriftstück, welches ich in der Nacht auf meinem Schiff ausgefertigt hatte, mit der Bitte dieses dem Hauptmann auszuhändigen, sobald er wieder in der Stadt ist. Ich erklärte ihm das es die Rücknahme meiner Anzeige gegen Dorian ist, verbunden mit einer Erklärung diese Anzeige auch nicht gegen Verwandte oder andere Angehörige auszuweiten.

Wie fast nicht anders zu erwarten bat mich im Gegenzug der Krieger auch um einen Gefallen und drückte mir einen Stapel Flugblätter in die Hand, verbunden mit der Bitte sie auf meiner Reise zu verteilen, sie an einem möglichst auffälligen Ort aufzuhängen. Doch lest selbst.

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GR

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