Samstag, 18. Februar 2012

Auf der Suche nach 8 Silbertarsk

In Kasra ging ich vom Bord meines Schiffes. wie immer wenn ich nach oder von Tor reiste legte ich hier eine Rast ein bevor ich den nächsten Abschnitt meiner Reise in Angriff nahm. Ich schaute auf meine vernarbten Handflächen, sie würden mir einen guten Vorwand liefern, für das was ich vorhatte. Dann ging ich entschlossen zur Stadt hoch. Mein erster Weg führte mich zum Feuerkrug, so eine Herberge ist immer gut um die neuesten Informationen in sich aufzusaugen und wer weiß, vielleicht erfährt man ja da auch schon ob das eigene Vorhaben von Erfolg gekrönt sein könnte. Tatsächlich war die Herberge gut besucht und ich erlaubte mir an einen der Tische Platz zunehmen. Ich war ja auf der Suche nach dieser Ärztin, Lady Jale, war ihr Name und wie der Zufall es wollte saß an diesem Tisch auch eine grün gekleidete Frau, die sich im Gespräch als genau diese Ärztin herausstellte.

Natürlich fiel ich nicht mit der Tür ins Haus und stellte hier vor allen Leuten meine Forderungen auf, nein ich schmeichelte ihr, erzählte ihr das ich genau sie gesucht hätte, das man mir genau sie empfohlen hatte um meine Verletzungen behandeln zu lassen. Meine Worte zeigten Wirkung und auch ihr ärztliches Interesse war geweckt, weil man mir ja so nicht anmerkte das ich etwas hatte. Auf ihr Fragen hin streckte ich ihr meine Handflächen entgegen und erzählte ihr auch wie es dazu gekommen war. Überfall Nordleute, rudern und Steine klopfen und das nur ein Sklavin sich notdürftig um meine aufgeplatzten Hände gekümmert hatte, das alles schön ausgemalt um ihr Mitleid zu wecken aber auch um sie in Sicherheit zu wiegen. Sehr entgegen kam mir dabei das sie diese nordischen Völker wohl auch nicht allzu sehr mochte, ja sie geradezu hasste. Jedenfalls dauerte es dann nicht mehr lange und wir machten uns auf den Weg in ihre Behandlungsräume.


Dort angekommen durfte ich auf einen sehr bequemen Stuhl Platz nehmen, sie legte mir ein Reptuch über den Schoss und sagte zu mir ich solle meine Hände darauf ablegen. Dann verschwand sie zwischen ihren Schränken und ein hektisches Rumoren begann. Klappernd, mit einem übervollen Tablett, worauf sich lauter Instrumente, Tinkturen und ähnliches Zeug befand kam sie wieder zum Vorschein. Angesichts der Hektik die sie gerade verbreitete, wurde mir nun doch etwas mulmig zumute. Sie versuchte mich aber dahingehend zu beruhigen das sich dies nicht auf den Behandlungserfolg auswirken würde und angeblich hätten bisher alle überlebt und auch niemand seine Finger bei solch einer Behandlung verloren.

Ich ergab mich also in mein Schicksal und ließ sie ihre Arbeit tun. Ich hatte ohnehin genug damit zu tun meine Angst und mein Schmerzen zu verbergen. So richtig erfolgreich war ich damit aber nicht, wie wohl unter anderen diverse Schweißperlen auf mein Stirn verraten haben. Irgendwann waren meine Hände zum Schluss mit einer Salbe eingerieben und verbunden. Der Schmerz vom öffnen und reinigen der Wunden klang auch wieder ab und tatsächlich war ich so langsam wieder in der Lage klar zu denken. Ich erhob mich von dem Sessel und fragte sie nach einer Reihe von Komplimenten, ihre ärztliche Kunst betreffend, was ich denn für diese Behandlung schuldig bin. Sechs Kupfertarsk wollte sie haben.

Ich kramte in meinen Geldbeutel und ganz beiläufig fragte ich ich sie, ob sie weiß ob der Hauptmann der Wachen in der Stadt sei ich müsste ihn dringend sprechen weil ich mich über den Bearbeitungsstand meiner Anzeige gegen diesen Arsch von Dorian erkundigen will. Ja ich wählte bewusst diese etwas harte Formulierung. Ihre wütende Reaktion, die Ohrfeige die ich mir fast einfing, bestätigten meine Information das er tot und sie tatsächlich seine Gefährtin gewesen sein muss. Zwar sagte sie dann nur kühl, bemüht sich nichts anmerken zu lassen, das ich mich in der Zitadelle erkundigen soll aber das interessierte mich nun schon nicht mehr. Ohne ihre Aufforderung zur Zitadelle zu gehen zu beachten, erzählte ich ihr warum ich wirklich hier bin. Das Dorian mir 8 Silbertarsk schuldete und das ich mich notfalls an sie halten werde, wenn er nicht mehr zahlen kann.

Kurze Zeit herrschte Ruhe, sie erklärte dann das Dorians gesamtes Vermögen an seine Familie gegangen sei und sie davon nichts gesehen habe. Das war natürlich ein herber Rückschlag für mich, doch ich hatte diese Frau unterschätzt, denn sie sprach weiter, das sie um das Andenken ihres Gefährten zu bewahren, seine Schulden begleichen will und wenn es das Letzte wäre was sie für ihn tun kann. Ich war erstaunt über ihre Reaktion, trotzdem nahm ich das Geld und gab ihr auch den Lohn für die Behandlung. Eigentlich wollte ich noch wegen einer anderen Sache mit ihr verhandeln aber als ich sie bebend da stehen sah, mit den Tränen kämpfend überkam mich entgegen meiner sonstigen Gewohnheit doch so etwas wie Mitleid. Was konnte diese Frau dafür das ihr Gefährte diese Schulden hinterlassen hatte? Fast hätte ich es gewagt und sie berührt, im letzten Augenblick zog ich meine Hand zurück aber ich sagte zu ihr, das ich die Anzeige zurückziehe und ihr Gefährte in Ehren ruhen könne, bat sie aber auch um Verständnis dafür das ich nur meinen Job erledige.

Ich sah das es keinen Sinn machte wegen der anderen Sache noch bei ihr vorzusprechen, zu aufgewühlt war sie. Ich verabschiedete mich von ihr und ging in den Feuerkrug, dort half, so wie ich das vorhin mitbekommen hatte, ihre Kajira aus. Von ihr ließ ich mir einen Paga bringen, dann schickte ich sie zu ihrer Herrin, ich war mir sicher das diese jetzt jemanden brauchte der sich um sie kümmerte. Ich selber ging, nachdem ich den Paga hintergestürzt hatte, um 8 Silbertarsk reicher, auf mein Schiff zurück.

GR

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