Freitag, 10. Februar 2012

Stegfest

Heute sollte das Stegfest sein, also hinten bei den Bauern. Klar wollte ich hingehen, vielleicht bot sich ja auch die Gelegenheit entweder etwas über die Stimmung in Kasra zu erfahren bzw eben die Möglichkeit etwas Stimmung zu machen und den einen oder anderen zu überzeugen das es mit einer Regentin nicht weitergehen kann. Doch erstmal lieferte ich dem ehemaligen Regenten sein aufgehübschtes und überarbeitetes Gladius aus. Bei der Gelegenheit informierte ich ihn auch was ich in Erfahrung gebracht hatte. Die Leibwächtergeschichte und so. Dabei musste ich aber hören das er schon mit dem Leibwächter aneinander geraten war, also schon Bescheid wusste. Das spielte mir natürlich in die Karten und so unterbreitete ich ihm auch noch meine Arer Verschwörungstheorien. Er spielte das natürlich herunter, der Hinweis das die Regentin aber schon die ersten ihrer eigenen Wähler verärgert hatte interessierte ihn dann schon.

Er wollte das Thema aber für diesen Abend begraben und lieber zum Stegfest gehen. Gut das hatte ich ja auch vor. Lu erlaubte ich ausnahmsweise etwas anderes anzuziehen als ihren Sa-Tarna Sack und dann ging es auch schon los. Es ging zum Nordtor raus, über den Vulkan, irgendwie die Strecke lang wo mal eine Straße zum Dorf entstehen sollte, doch brauchen wir die wirklich? Wegen einen Fest im Jahr? Egal, wir kamen auch so an. Der Steg war schon gut gefüllt als wir eintrafen und man lud uns gleich ein am reichhaltigen Buffet zuzulangen. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und schickte Lu mir einen Teller mit Köstlichkeiten zusammenzustellen. Allerdings mit den ausdrücklichen Hinweis "Kein Fisch!". Dann schlug ich mir den Bauch voll. Noch ein Paga dazu, so konnte man sich den Abend gefallen lassen.


Während ich aß und trank schaute ich mich um. Ich hoffte die Regentin zu sehen. Na ja eigentlich hoffte ich das genaue Gegenteil! Ihre Abwesenheit würde sehr gut zu den vorangegangenen Geschehnissen passen. Und so war es auch, die Regentin tauchte den ganzen Abend nicht auf. Wie groß musste ihre Angst sein, selbst vor den Leuten die sie gewählt hatten, das sie die Nähe des Volkes mied und eine gute Gelegenheit verstreichen ließ um auf schönes Wetter zu machen. Mir sollte es recht sein! Bevor ich mich aber darüber auslassen konnte, musste ich mich erst noch um Lu kümmern. Diese schien zu glauben nur weil sie heute nicht den Sack tragen musste, nur weil ich ihr was von dem Essen abgab, das alles wieder so sei wie früher. Doch da hatte sie sich getäuscht! Damit sie das begriff schickte ich sie zurück in die Schmiede.

Danach mischte ich mich wieder unter die Leute. Aly kümmerte sich jetzt um mich, wobei das kümmern eigentlich nur darin bestand das sie mir schnell genug neuen Paga bringen musste. Und das musste sein. Mir war heute danach mich zu betrinken. Zu fortgeschrittener Stunde, Kasras Silhouette war am anderen Ufer nur schemenhaft im Licht der drei Monde zu sehen, brachte ich einen Toast auf eine dem Untergang geweihte Stadt aus. Das ließ einige hellhörig werden. Die Baumeisterin, also die Andere, die die nicht Regentin geworden war, besaß sogar die Dreistigkeit zu behaupten das Kasra unter der Führung der neuen Regentin groß werden würde, vielleicht sogar größer als Ar.

Größer als Ar? Das ich nicht lache! Ja Kasra wird groß werden, der Aschehaufen der zurückbleibt wird deutlich größer sein als der von Koroba als die Priesterkönige diese Stadt zerstörten. Doch das wollte natürlich keiner hören. Für mich war Kasra verwunschen, hatte die Gunst der Priesterkönige verloren, wie sonst konnten sie zulassen was hier passiert. Meine Nachbarin, wollte wohl zurück und beorderte diese Aly zu ihr, als Ausgleich wollte sie mir die Baumeisterin dalassen. Ich winkte ab, hatte ich doch kein passendes Halseisen dabei, das die Umstehenden jetzt lautstark mutmaßten welchen Halsumfang sie haben könnte, half mir dabei auch nicht weiter.

Der Steg leerte sich langsam, die Baumeisterin war schon lange abgerauscht und auch ich trank meinen Paga aus um zugehen. Den Becher feuerte ich wütend in den Fayheen. Das rief den Imkereikäsekapitän auf den Plan der für diesen blöden Becher fünf Kupfer forderte. Das konnte er vergessen, seit wann kostet ein Becher mehr als das Getränk. Da musste er sich schon einen anderen Dummen suchen, dieser Frauenwähler! Ich wankte zurück nach Kasra, über den Schädel den ich am nächsten Tag haben werde, machte ich mir jetzt noch keine Gedanken.

GR

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