Dienstag, 20. November 2012

Amtseinführung

Nach der kleinen Orgie gestern ging es heute ziemlich ruhig zu, eigentlich zu ruhig. So ruhig das ich einen unbändigen Drang verspürte mich von Shani mal wieder im Zar besiegen zu lassen. Na gut, unbändiger Drang ist sicher übertrieben aber in der Regel endet so ein Spiel ja genau so. Und auch heute sollte es nicht anders sein und das Spiel als knapp verloren zu bezeichnen wäre sicherlich mehr als schmeichelnd für mich gewesen. Zum Glück kam langsam Bewegung in die Stadt und ich musste mir diese Schmach, zumindest heute, kein zweites Mal antun. Auch sah ich auf die Entfernung das die Schreiberin in Wallung gekommen war und vor dem Gasthaus herumstand, mit ihr hatte ich eh noch ein Gespräch zu führen.


Doch ich hatte mich zu früh gefreut, der Blauen stand der Sinn erstmal nach Nahrungsaufnahme und sie bat mich noch ein wenig zu warten. Ich vertrieb mir deshalb die Zeit mit ein paar Frotzeleien über das Tagesgeschehen. So hatten wir eine verwirrte Kajira die versuchte Wasser aus dem Vosk für einen Kupfertarsk zu verkaufen, warum auch immer? Immerhin haben wir ja einen Brunnen in der Stadt und selbst im Gasthaus ist das Wasser für umsonst. Irgendjemand erbarmte sich dann auch und scheuchte das verwirrte Wesen vom Markt. Gesprächsstoff gab es aber auch sonst noch genug und wenn es nur um eine verschwundene Heilerin ging und das Kin wohl der Unterschied zwischen verschlissen, verschissen und beschissen nicht ganz geläufig war und sich dessen Kajira, brennend für meine Kaiila interessierte.

Doch das alles wurde mit einem Mal uninteressant, denn endlich hatte die Schreiberin ihre Zufuhr erneuerbarer Energien beendet und fand das es nun an der Zeit war mit mir über eine mögliche Anstellung in Jorts zu reden. Ich ließ also die Lästereien und ging mit ihr zum Haus der Schreiber. Dort angekommen ließ ich die großzügigen Räumlichkeiten erstmal wirken und gab ihr dann ein kurze Einweisung wo sie was finden wird, das hier auch Heimsteinzeremonien stattfinden und im Obergeschoss der Rat tagt, erwähnte ich natürlich auch. Dann begann ich darüber zu sprechen was wir ihr für Aufgaben übertragen wollten. Natürlich konnten wir sie nicht vollumfänglich als Schreiberin mit allen Befugnissen der blauen Kaste einsetzen. Sie war noch fremd, musste sich erst unser Vertrauen erarbeiten, gehörte ja nicht mal dem Heimstein an und ja, irgendwo im Hintergrund war da auch noch die Warnung der Tatrix aus Hochburg das die blaue Kaste etwas plane, im Untergrund operieren soll.


Ich übertrug ihr also etwas einfachere Aufgaben, solche wo sie auch nicht wirklich dem Heimstein schaden konnte und entsprechend fiel auch ihr Gehalt aus. Sollte sie sich bewähren, vielleicht sogar auf den Heimstein schwören, unser Vertrauen erlangen dann könnte man später auch über weitere Aufgaben und eine Erhöhung ihrer Bezüge reden. Sie war mit allem einverstanden, auch mit dem geringen Gehalt und schlug ein. Ich überreichte ihr noch einen Schlüssel für das Haus der Schreiber und damit waren wir eigentlich durch. Außer das sie natürlich noch nach einen Haus für sich fragte. Sie sprach zwar nur davon in Jorts Fähre überwintern zu wollen, doch die ganze Zeit in der Herberge wollte sie dann doch nicht wohnen. Ich gab ihr Shani mit damit sie ihr eine paar angemessene Häuser zeigt, ich selber machte mich auf den Weg zur Herberge.

Dort hatten sich die Reihen schon ziemlich gelichtet, nur Kin und Diego waren noch da und fabulierten über Sklavenerziehung und trugen gerade ihre Meinungsverschiedenheit darüber aus ob eine Kopfnuss schon als Erziehungsmaßnahme bzw Strafe durchgeht. Ich ließ dann nebenbei fallen das ich die Schreiberin eingestellt habe, was Kin zwar freute aber bei Diego wie zu erwarten Unmut hervorrief. Der Knackpunkt war das er "nur" ein Drittel mehr verdient als die Schreiberin. Wobei ich ein 30% höheres Gehalt für einen Krieger auch schon fast für überzogen hielt, doch ihm dies zu erklären dazu kam ich nicht mehr, denn er verließ wutschnaubend das Gasthaus.


Dann eben nicht! Ich ließ mir dann von Asma die Einnahmen der letzten Hand des Gasthauses vorzählen, während mir Kin von seiner Idee einer Kaiilazucht erzählte, wenigstens wusste ich jetzt aber wieso seine Kajira vorhin so neugierig war. Das mit der Zucht macht sich allerdings schlecht mit nur einem Hengst, mehr Tiere dieser Art gab es einfach noch nicht in Jorts Fähre, aber auch dafür hatte Kin schon eine Idee. Ein Kailla, eine Stute in diesem Fall, wollte er selber anschaffen und weitere drei oder vier Stuten auf Stadtkosten, so das mittelfristig allen Kriegern ein Tier zur Verfügung gestellt werden kann und man auf langer Sicht mit dieser Zucht vielleicht sogar Geld verdient. Ich sah das naturgemäß alles etwas skeptischer, doch die gerade von erfolgreicher Haussuche zurückgekehrte Schreiberin unterstützte Kin bei seiner Idee und wollte ihm sogar helfen eine Kosten/Nutzenanalyse zu erstellen.

Mir schwirrte jetzt langsam der Kopf und so schlug ich Kin vor, sich doch mit dem Bauer zu unterhalten, immerhin züchtet der ja schon seit einiger Zeit Bosk und wird ihm da sicher ein paar nützliche Tipps geben können. Ich erhob mich dann und ließ Kin und die Schreiberin noch in ihren Traum von einer erfolgreichen Kaiilazucht schwelgen. So lange die Schreiberin keine schlechten Träume bekommt, weil sie sich ausgerechnet das Haus ausgesucht hatte wo wir die Einzelteile von Maakena, die der Sleen übrig gelassen hatte, aufgebahrt hatten war alles in Ordnung. Auch für meine Träume war es jetzt an der Zeit und so schlug ich den Rückweg zu meinem Haus ein.

GR

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