Freitag, 29. November 2013

Das Spiel beginnt

Die Fastenhand neigt sich dem Ende zu. Noch zwei, nein genaugenommen, noch zweieinhalb Tage, dann haben wir es überstanden. Das morgige ausgiebige Bad leitet dann die letzten Ahn bis zur Altarweihe ein. Doch noch war es nicht ganz so weit und der heutige Tag noch zu überstehen. Allerdings glaubte ich auch fest das sich genug Ablenkung finden lässt um den Tag ohne Alkohol, Fleisch und Bohnen zu schaffen. Zum Beispiel war ich erstmal damit beschäftigt irgendwie die Haustür selber aufzubekommen, was in erster Linie daran lag das Shani mal wieder verschwunden war. Als ich die Tür schließlich ohne schwerere Verletzungen endlich offen hatte, sah ich das Shani draußen bei dem zahmen Gianni kniete, dazu sie zurechtzuweisen kam ich allerdings nicht mehr, da die Sklavin des Hauptmannes zum Einkauf auftauchte und Geschäfte nun mal vorgehen.


Es ging immer noch um den wärmeren Stoff und nun auch noch zuzüglich eines Felles, woraus sie sich was stiefelähnliches für den Winter schnitzen sollte. Ich verfrachtete deshalb die beiden Kajirae ins Kontor, wo Shani Balg ausstatten sollte. Ich hielt mich da weitestgehend heraus und legte zum Schluss nur den Preis fest. 30 Kupfertarsk wollte ich haben, wohl wissend das das der Hauptmann trotz seiner Aussage vor einigen Tagen, "Es kostet was es kostet!", wieder in das große Lamentieren verfallen wird, doch im Moment war mir das ziemlich egal. Nun scheuchte ich die beiden Sklavinnen aus den Kontor, denn es war Zeit für mein Abendessen und wenn es was gab was noch wichtiger war als Geschäfte, dann war es mein Abendessen.


In der Herberge traf ich nur einen weiteren Händler an und ein Frau die im Sitzen schlief, zum Glück ohne dabei größere Geräusche zu machen. Was insofern auch von Vorteil war da nun auch Kin dazu stieß und sich mit mir über die Waren und den fälligen Preis unterhalten wollte. Aber wie gesagt, Essen geht vor und so ließ ich mir mal wieder ausreichend Fisch servieren, während die anderen am Tisch noch darüber sinnierten ob Eier nun unter Fleischverbot fallen. Für mich galt, ich nehm den Wissenden bein Wort und er hat Fleisch gesagt und Bohnen, das Wort Ei oder auch das Wort Fisch, wie andere orakelten, war nicht dabei.

Ich versuchte also mir mein Essen schmecken zu lassen, was nicht ganz klappte, da Kin nebenher schon mit feilschen anfing und auch die Tatsache das ihm seine Sklavin was zum essen vorsetzte ihm nicht wirklich den Mund stopfte. Irgendwann gab ich entnervt auf und schon die Reste des Essens zu Shani und wandte mich Kin zu, der tatsächlich die Frechheit besaß einen Großkundenrabatt zu verlangen, und das wo er doch kleiner ist als ich! Ich versuchte ihm beizubringen das er, wenn er solch einen Rabatt verlangt in Zukunft die Stoffe und Felle ballenweise bei mir kaufen müsste, doch Kin war heute hartnäckig und gab ich nicht auf.

Gut! Dann soll er eben um sein Geld spielen! Ich schlug ihm vor das wir das im Zar ausmachen. Gewinnt er bekommt er alles kostenlos und gewinne ich bezahlt er das doppelte. Für einen Moment schreckte er zurück weil er befürchtete ich würde Shani für mich spielen lassen, doch ich hatte keine Lust mir auch noch nach 100 Märkten nachsagen zu lassen, das dieses Spiel nicht fair gewesen wäre. Dafür litt Kin jetzt unter einem Anfall von Größenwahn und hatte die Idee seine Sklavin nach einer Hand Vorbereitungszeit gegen mich antreten zu lassen, weil er meinte ich hätte sonst keine Chance auf mein Geld. Ich packte ihn bei seiner Ehre und behauptete einfach das er immer noch Angst hätte gegen mich zu verlieren und so halt sagen könnte es wäre ja sein Sklavin gewesen.


Das reichte nun das er sich aufraffte und wir gingen hinüber ins Spielehaus um endlich eine Entscheidung herbeizuführen. Das Kin dann auch gleich das Würfeln gelang und damit den ersten Zug machen durfte, wollte ich eigentlich nicht als schlechtes Omen werten aber leider zeigte sich sich im weiteren Verlauf das es doch so war und so verlor ich beide Spiele, das erste deutlich und das zweite schon knapper aber mein Geld war ich trotzdem los. Ich räumte dann meinen Platz am Board und ließ andere ihr Glück versuchen. Während ich denen zuschaute, spielte man mir den Erkundungsbericht über die Stadt zu die als das präferierte Angriffsziel der roten Kaste galt.

Anfangs war ich verärgert weil das so gar nicht in meine eigenen Pläne passte die ich verfolgte, mir wäre eine andere Stadt wichtiger gewesen, aber beim zweiten durchlesen hellte sich mein Gesicht wieder auf, war ich doch auf einen Punkt gestoßen der mir helfen sollte meine Ziele zu erreichen. Zwar nicht so wie ich es ursprünglich geplant hatte aber man ist ja flexibel.

Das Spiel beginnt!

GR

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen