Samstag, 9. November 2013

Haarige Angelegenheiten

Auch heute stellte sich der Marktplatz als Lebensmittelpunkt der Stadt der Stadt dar. Als ich dort eintraf hatten sich vor dem Brunnen schon einige Einwohner versammelt und standen im Gespräch zusammen. Ich grüßte und steuerte auf die Gruppe zu. Ich bekam gar nicht so richtig mit welche Themen hier angeschnitten waren, denn der Sattler wollte von mir wissen was denn der Anbau und der Abriss des selbigen kosten würde. Ich verschob die Antwort auf den Anfang der nächsten Hand weil ich nicht alle Zahlen dazu im Kopf hatte und widmete mich Kins Anliegen.

Wieder ging es um die Gefangene, die wohl diverse Diebstähle gestanden hatte und wie weiter mit ihr zu verfahren sei. Um die Sache abzukürzen legte ich fest das sie versklavt werden soll dann würde sich auch das Thema Schleier für sie nicht mehr stellen und ihr Haar könnte sie dann auch offen tragen wie es eben nur Sklavinnen tun. Da hatte ich ja was gesagt! Klar war das eine versteckte Provokation gegen die eine oder andere freie Frau der Stadt aber wenn ich geahnt hätte welches Eklat ich damit auslöse, hätte ich mir vielleicht doch lieber die Zunge angebissen.

Tja, nun war es zu spät und ich musste da durch. Irgendwann legte sich die Aufregung wieder und man konnte sich wieder dem eigentlichen Thema widmen, der Gefangenen. Wie gesagt Kin blieb dabei das sie die Diebstähle gestanden hatte, jetzt ging es nur noch darum ob die Sachen die bei ihr gefunden wurden, der Ärztin gehörten, wie vermutet wurde. Da sich die Ärztin relativ lange bitten ließ und die Spekulationen über die Gefangene immer weiter ins Kraut schossen wollte ich mir selber ein Bild machen und ging rüber zum Kennel, in welchen sich die Gefangene befand, mit Schleier aber schon mit offenen Haaren.

Um sie ein wenig einzulullen und sie in Sicherheit zu wiegen, fragte ich sie nach ihren Namen, obwohl er mich überhaupt nicht interessierte und das sie darauf bestand als Lady angesprochen zu werden belustigte mich nur noch mehr. Ich gab ihr ein Zeichen näher zu kommen und als sie dicht vor dem Gitter stand, steckte ich mein Arm durch selbiges, griff nach ihren Haaren und zog ihren Kopf fest gegen den kalten Stahl. Sie wimmerte und schimpfte abwechselnd aber das war mir egal. Was ich wollte war, das Shani ihre Ohren untersucht ob sich da irgendwo eine Kerbe oder ähnliches befindet das sie als Diebin kennzeichnet.

Jetzt drehte sich langsam der Wind. Nicht nur das Shani keine Kerben fand, nein die Gefangene stritt auch ab überhaupt etwas gestanden oder getan zu haben und auch unsere Ärztin konnte sich nicht erinnern das eines der Kleider ihr gehört. Ich ließ von der Gefangenen ab und hakte noch einmal bei Kin nach, doch die Situation wurde dadurch nicht deutlicher. Kurz überlegte ich und nachdem ich Shani vorhin schon einen Stadtkragen aus der Schmiede hab holen lassen, schickte ich sie jetzt nach meiner Kurt, notfalls würde ich die Wahrheit aus der Gefangenen herausprügeln.

Als ich meine Kurt hatte, betrat ich die Zelle und ging auf die Frau zu. Sie wich vor mir zurück und versuchte sich in einer Ecke der Zelle zu verkriechen obwohl sie genau wusste das dies keinen Sinn machte. Ich drohte ihr aber es nutzte nicht viel auch die Aussicht auf ein Gottesurteil machte sie nicht viel gesprächiger. Dabei sah ich sie schon mit einem Stein an den Beinen in den Fluten des Vosk versinken. Nicht das ich hartnäckiges Leugnen so deute das sie die Wahrheit sagte aber ich hatte angesichts der fortgeschrittenen Ahn keine Lust ´mehr, mich in diese Angelegenheit weiter hineinzusteigern.

Ich rollte die Kurt unverrichteter Dinge wieder ein und schickte mich an die Zelle zu verlassen. Im gehen sagte ich noch zu ihr: "Überleg dir gut was du sagen willst, in zwei Tagen ist Markt, ich könnte dich auch an den Höchstbietenden verkaufen!"

GR

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