Dienstag, 26. November 2013

Es wird spannend!

Heute machte ich nicht viel Federlesen und hielt mich erst gar nicht lange in der Stadt und irgendwelchen Gerüchten auf. Das heißt ....... nicht ganz! Bevor ich die Stadt verließ, ließ ich Shani noch drei Schilder im Gasthaus aufstellen bzw. aufhängen. "Taverne geschlossen!" und "Kein Alkoholausschank!" stand darauf, dann grüßte ich noch im vorbeigehen ein paar Leute und machte mich auf den Weg zum Hafen. Ich hatte es eilig, musste ich doch Shani heute noch bei einem Turnier in Kaissa Island antreten lassen.


Später, viel später, als wir zurück waren, trafen wir unseren alten Richter an der Fähre, der auch auf den Weg in die Stadt war. Unterwegs unterhielten wir uns über Altarweihen, Fastenhände und welchen Beitrag ein guter Wirt dazu leisten kann. Natürlich war das aber nicht der Grund warum der Richter den beschwerlichen Weg hoch nach Jorts Fähre in Kauf nahm. Vielmehr wollte er Kin ein Bild verkaufen, eine Auftragsarbeit die seine Sklavin gerade fertiggestellt hatte.


Kin selber stand oben an der Terrasse und war mit anderen Kriegern ins Gespräch vertieft. Was ich so an Wortfetzen mitbekam, ging es um irgendwelche Wachpläne, nichts was mich wirklich interessieren täte. Als der Richter ihn ansprach und seine Kajira das Bild vor ihm hinstellte, wurden die Wachpläne zur Nebensache und alles drehte sich nur noch um das Bild was sich der Hauptmann hatte malen lassen. Dieses Bild rief so viel Begeisterung hervor das einer der Krieger auch die Gelegenheit wahrnahm und ebenfalls ein solches Bild erwerben wollte.


Ganz so schnell ging es aber nicht, der Richter brauchte nach dem beschwerlichen Weg und in Anbetracht seines hohen Alters eine Erfrischung bevor er den Rückweg antreten konnte. Auch wenn er es nicht so toll fand das es keinen Ka La Na  gab, fügte er sich doch leicht grollend dem Fasten und gab sich mit einem Saft zufrieden. Der Krieger selber nutzte die Verschnaufpause um mit der Pinion über Dina zu verhandeln und alle anderen Rarii verdrückten sich in die Feste. Irgendwas musste es doch mit den Wachplänen auf sich haben wenn sie so geheimnisvoll taten. Da auch die Anführer der Erkundungstrupps dabei waren, war diese Beobachtung nicht ganz von der Hand zu weisen.

Da ich mich da schlecht einmischen konnte blieb ich auf der Terrasse, trank ein Wasser und unterhielt mich mit dem Richter. Nebenher beobachtete ich die Kajirae die sich auf Grund der geschlossenen Taverne neue Laufwege einprägen mussten, was nicht ganz so einfach schien, und versuchte mir mein Wasser schön zu denken. Dann endlich waren alle Besprechungen beendet und der Richter zog mit dem Rarius von dannen, während sich die restlichen Krieger über Tee, Wasser und Saft hermachten. Kin kam noch auf mich zu und informierte mich das er morgen mit mir über die Wachpläne sprechen müsste und das einer von den Dreien sehr vielversprechend wäre.

Ich grinste in mich rein und sagte zu, deutete doch diese Verklausulierung darauf hin das es um viel mehr ging als um schnöde Wachen und ich sah mich meinen Ziel schon ein ganzes Stück näher. Damit dachte ich eigentlich das der Abend gelaufen wäre aber nun brachte Lana, die neue Händlerin, noch etwas Schwung in den Laden. Sie berichtete nämlich das sie mitbekommen hatte, das die Bäckerin bei der Ärztin gewesen sei, weil diese denkt das sie schwanger ist. Zwar kam eine Untersuchung und damit auch ein sicheres Ergebnis an diesem Tag nicht mehr zu Stande, ließ aber dafür umso mehr Spielraum für Vermutungen und Spekulationen.

Wir alle hatten nur einen Gedanken. "Wer sagt es Val?" Denn für jeden von uns kam nur er als Vater in Frage. Schließlich wollte er die Bäckerin vor kurzem noch gefährten und wer weiß was da noch so alles gelaufen war. Gut ein wenig dachten wir auch darauf herum was wir mit der Bäckerin anstellen, zwangsgefährten oder doch lieber gleich versklaven? Die Wahl fiel auf Kin! Nein nicht als Gefährte, sondern als der, der es dem Sattler sagt. Tat er auch aber so wie es aussah, hatte er das ihm vorsichtshalber nur vom weitem zugerufen, denn kaum war der Hauptmann zurück, stürmte auch der Sattler die Terrasse und machte seiner Wut und seiner Entrüstung Luft.

Dabei warf er noch weitere Fragen auf. So behauptete er das die Bäckerin eigentlich eine Sklavin wäre und bis vor kurzen noch ein Brandzeichen getragen hätte, welches ihr unsere Ärztin entfernt hätte, auch würden angeblich keinerlei Freilassungspapiere existieren. Ganz kurz nur war es still, dann schossen die Spekulationen wieder wüst ins Kraut und auch für die Ärztin wurden Konsequenzen gefordert. Das Ganze wurde jetzt ziemlich undurchsichtig, denn keiner der hier Behauptungen aufstellte konnte sie beweisen, auch Val nicht, der für das was er sagte ganz sicher keine Zeugen aufbringen kann, denn selbst wenn dem so wäre, würden weder die Bäckerin, noch die Ärztin seine Worte bestätigen und so stände Aussage gegen Aussage.

Das Einzige was blieb war die Schwangerschaft und selbst die war noch nicht bewiesen. Ich trank mein Wasser aus und verabschiedete mich, für heute hatte ich genug von wilden Spekulationen. Morgen wenn das Training für das Flottenmanöver in Kasra anstand, konnten alle ihre überschüssigen Energien abarbeiten.

GR

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen