Samstag, 2. November 2013

Zurück nach Sulport

Ja Sulport war heute wieder mein Ziel. Ich war mit der dortigen Bäckerin auf einen Feuertopf verabredet. Ein Überbleibsel vom dortigen Markttag wo sie mir, zumindest für eine goreanische Frau, sehr eindeutige Avancen gemacht habe. Zwar gehörte sie nicht meiner Kaste an, doch sie schien Geschäftssinn zu haben und wenn sie erstmal meine Gefährtin ist würde sich da sicher was machen lassen, wozu ist man schließlich erster seiner Kaste. Entsprechend zuversichtlich trat ich die Reise nach Sulport an und war mir sicher zumindest mit einer Art Vorvertrag auf eine Gefährtenschaft, den Ort dann später wieder zu verlassen.


Doch vorerst hielten mich noch ein paar kleinere Dinge in Jorts Fähre auf, es gab einen Wegzug, wodurch ein Haus wieder frei wurde und es gab die langfristige Anfrage einer Sänger nach einer Auftrittserlaubnis. Nichts worum ich mich sofort kümmern musste und darum nahm ich es zwar zur Kenntnis, trat dann aber doch meine Reise an. Im Hafen schaute mir noch die Fortschritte des Tarnschiffsbau an und ging an Bord eines Schiffes welches mich den Vosk abwärts brachte und als es einige Ahn später in dem kleinen Hafen der Insel anlegte, ging ich vom Bord und orientierte mich grob. Die Bäckerin hatte gesagt das der Hof links von der Feste sei und somit führten mich meine Schritte grob in diese Richtung.


Allerdings stellte sich einige Ehn später heraus das sie doch das andere Links gemeint hatte. Zumindest stellte sich das mir so dar nachdem ich die Feste fast umrundest hatte. Jetzt trennte mich nur noch ein Graben über dem ein wackliger Steg führte, von dem Hof der Bäckerin. Vorsichtshalber ließ ich Shani die Festigkeit dieser Behelfsbrücke testen bevor ich sie selber, mich vorsichtig voran tastend, überquerte. Die letzten Meter bis zum Hof waren dann schnell zurück gelegt. Dort erwartete mich eine tief verschleierte Frau und es dauerte einen Moment bis ich in ihr die Bäckerin erkannte.


Ich war entzückt über so viel Anstand und Moral, wahrhaft ein Weib von Ehre, Nur an ihren Augen und ihrer Stimme war sie zu erkennen. Fast so wie ich es von den freien Frauen aus meiner alten Heimat gewöhnt war. Sie begrüßte mich freundlich und bot mir einen Platz an. Das sie den von mir mitgebrachten Ka La Na verschmähte hätte man als Beleidigung auffassen können, immerhin könnte man denken sie unterstellte mir damit das ich ihn mit Tassapulver versetzt haben könnte und hier draußen allein auf dem Hof mit einem fast fremden Mann? Mir aber zeigte es das eine Frau ist die auf ihre Ehre sehr bedacht ist, für mich wurde immer klarer das ich die richtige Entscheidung getroffen hatte.


Dankend nickte ich als sie ihre Einladung zum Essen wiederholte und ich gab ihr Shani mit damit sie der Bäckerin bei den letzten Vorbereitungen unterstützt. Endlich stand dieser hochgelobte Feuertopf vor mir und als ich den ersten Löffel voll zu mir nahm, während Gwenda noch über die Zubereitung schwärmte. spürte ich schon wie die angenehme Schärfe des Essens die Röte ins Gesicht  und die Schweißperlen auf die Stirn trieb. Ab diesen Moment aber nahm das Unglück seinen Lauf und der Abend verlief gänzlich anders als geplant. Allerdings lag dies nicht am Essen.


Nein! Als erstes traf eine Frau auf den Hof ein, die sich später noch als bucklige Verwandschaft wenn nicht sogar als Schwester oder so etwas herausstellte. War ich zu diesem Zeitpunkt noch der Meinung die Anwesenheit dieser Frau ohne Murren und im Sinne meiner Ziele die ich hier verfolgte zu ertragen, so verschlechterte sich meine Laune zusehends als gefühlt alle Bewohner dieses Dorfes sich auf einmal auf diesen Hof einfanden und sich von Gwenda mit diesem Feuertopf bewirten ließen. Nicht das ich Angst hatte dass das Essen nicht für mich reichen könnte, das ganz bestimmt nicht aber so war nun kein ernsthaftes Gespräch über eine eventuelle Gefährtenschaft mehr möglich.

Ich ließ sie reden und sich mit den scharfen Essen quälen, während ich mir von Shani eine weitere Schale voll von diesen Feuertopf bringen ließ. Das dies in Verbindung mit dem Paga den ich hier trank und der sich hier Boskschluck nannte nicht die beste Idee war, sollte sich dann noch herausstellen. Denn plötzlich war mir jedes Wort der Anderen zu viel und als diese vermeintliche Verwandschaft der Bäckerin wie einen der ihren behandelte blaffte ich sie an. Spätestens jetzt merkten auch alle anderen das hier etwas schief läuft und schauten mich an als wäre ich ein karierter Sleen im Zoo.

Doch das war mir jetzt egal, einmal in Schwung geraten legte ich mich als nächstes verbal mit dem Krieger an, verbot den Frauen sich in das Gespräch einzumischen. Kurz ich war wütend weil ich meine Felle fortschwimmen sah und da hier eh nichts mehr zu retten war, war es das beste diese meine Wut auch herauszulassen bevor ich daran ersticke. Verächtlich warf ich, trotzdem ich ja eigentlich eingeladen war, einige Münzen auf den Tisch, sprang dann auf und ging, eine Schimpftirade später war ich dann auch schon im Hafen und trat unverrichteter Dinge die Heimreise an.

GR

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