Freitag, 9. März 2012

Merkwürdige Gestalten

Nun bin ich ja mit meinem Alt in letzter Zeit viel gereist und wenn man unterwegs ist, lernt man ja auch viele Leute kennen. Viele davon waren auch auf Reisen und man lief sich eben in dem einen oder anderen Gasthaus über den Weg. Den meisten sieht man ja schon von weitem an welcher Profession sie nachgehen und doch haben viele davon noch ein kleines Geheimnis oder besser gesagt eine kleine Besonderheit um sich von der Masse abzuheben. Kleine Macken sind ja auch schön und machen den Charakter auf Dauer ja auch interessanter. Bei manchen Dingen fragt man sich aber welchem Buch dieser jeweilige Char entsprungen ist. John Norman hatte da sicherlich bei den wenigsten seine Finger bzw. sein Schreibmaschine im Spiel.

Da ist zum Beispiel einer der schon gefühlt auf 20 Heimsteine geschworen hat, zwischendurch zum Nordmann mutiert ist, jetzt auf der Suche nach Heimstein Nummer 21 ist und das alles mit ein und dem selben Charakter. Zumindest hat man so immer was zu erzählen. Zusätzlich suchte er als Angehöriger der roten Kaste einen Runenpriester oder dessen weiblicher Entsprechung, der die Gefährtenschaft bezeugt soll die er eingehen will. Der Grund war, das er auf die Zeremonie der sieben Schleier verzichten wollte. Alles sehr verworren. Das seine Fastgefährtin dann noch die Taverne betreten wollte, rundete das Bild noch ab. Schade das ihr kurz vorher noch Bedenken kamen und fragte ob das erlaubt sei. Ich geb zu ich hab mit "Ja" geantwortet.

Auch immer noch gerne genommen Ganzkörpertätowierungen, am besten noch so das der Herr mit seiner Kajira im Partnerlook geht. Dazu gehört es sich dann, das man als Mann soviel Metall an Mund und Ohren trägt das man damit locker sein Gladius aufwiegen könnte. Da ist die rotseidene aber restricted Kajira schon wieder buchkonform.

Nicht zu vergessen Reichtum, unermesslicher Reichtum, egal ob es grad zur Rolle passt oder nicht. Hauptsache man hat Geld, viel Geld. Das RL ist doch schon schwer genug, warum soll man da im RP auch noch ne arme Sau, ähm Tarsk, sein? Eine Geschichte wie man das begründet, das man selbst als Halbtoter seinen Reichtum noch mehren konnte, findet sich dann schon. Warum ich mich gerade jetzt über so etwas auslasse? Nun, weil mir ausgerechnet gestern einer über den Weg gelaufen ist der das Ganze man etwas anders angegangen ist.

Ein Pilger, gut kein gewöhnlicher Pilger aber den Stab hatte er schon dabei. Dieser Pilger nun verdiente seinen Lebensunterhalt als Dichter. Er verkaufte seine Verse gegen was zu essen. Natürlich nicht in Schriftform aber wenn man ihm eine Scheibe Brot oder ähnliches spendierte, gab es als Dank immer einen kleinen Mehrzeiler, halbwegs passend zur Situation. Für mich der aus dem Stegreif nicht mal einen Zweizeiler hin bekommt war das schon faszinierend anzusehen wie schnell die Antworten kamen. Das dauerte bestimmt nicht länger wie ich ohne zu reimen zum tippen gebraucht hätte und alles kann auch nicht vorbereitet gewesen sein.

Für mich der es nicht so hat mit der Lyrik und für den ein Versmaß eher eine Einheit dafür ist wie lange man braucht bis man ein Gedicht auswendig gelernt hat, war das schon faszinierend mit anzuschauen. Ich denk mal das er qualitätsmäßig eher nah am Schüttelreim war und nicht bei Goethe aber auch hier gilt, erst mal besser machen. Ach ja und wer ein wenig Zeit mitbringt, konnte ihm drei Worte vorgeben und er liefert 20Ahn später ein Gedicht dazu. Natürlich ist auch dieses wieder in Naturalien zu bezahlen.

GR

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