Freitag, 31. August 2012

Zahltag

Geweckt wurden bin ich mal wieder durch den Klang der Schwerter. Ich glaub ich werde eine Mietminderung beantragen, denn das was hier auf dem Trainingsgelände passiert, ist rein vom Geräuschpegel her, eine klare Beeinträchtigung meiner Lebensqualität. Wenigstens vorwarnen hätte man mich können das mindestens einmal pro Hand hinter meinem Haus trainiert wird. Noch schöner wäre es natürlich wenn man sich an dieses Einmal pro Hand halten würde, nein heute war schon der dritte Trainingstag diese Hand. Ich werde Su ein Lärmprotokoll führen lassen und Klage gegen die Stadt einreichen, wenigstens die Kosten für ein Hörgerät, welches ich im Alter auf Grund dieser Umstände wohl brauchen werde, sollten dabei herausspringen.

Jedenfalls machte auch das übliche Weckritual keinen Sinn, soviel Krach kann man ein fach nicht ausblenden und so beschränkte ich mich darauf das Su mir beim Ankleiden helfen durfte, wobei ich penibel darauf achtete, das sie keine Gelegenheit hatte sich zu weit vorzubeugen. Erstens kämpfte ich noch mit den Nachwirkungen des Sitztanzes von gestern Abend  und zweitens wie gesagt, war es viel zu laut für solcherlei Beschäftigung. Deswegen machte ich mich dann auch gleich auf in Richtung Gasthaus, dort würde es zumindest leiser sein und Su konnte für eine Stärkung sorgen, damit ich den nächsten Tanz überlebe.


Als ob die Krieger meine Nähe suchen würden, tauchten sie jetzt, wo ich im Gasthaus war, einer nach dem anderen auf. Wenigstens kämpften sie hier aber nicht, sondern beschränkten sich darauf lautstark ihre Getränke zu sich zu nehmen. Aber nicht nur die Krieger aus Jorts Fähre zog es ins Gasthaus, sondern kurze Zeit später tauchte auch noch eine Frau auf, in Begleitung eines weiteren Kriegers. Es war wie Kin mir glaubhaft versicherte, genau jene Frau die wir vor einigen Hand nach Hochburg geleitet hatten. Das roch nach Zahltag! Schließlich stand der zweite Teill unseres Lohnes noch aus. Sie hatte uns zwar die eine Hälfte bei Abreise gezahlt und wollte die andere Hälfte nach Ankunft in Hochburg begleichen, doch dies ist nie passiert.

Kin drückte sich etwas unglücklich mit seiner Forderung nach Zinsen aus und auch Rock war damit einverstanden und sah seinen Geldbeutel schon wachsen, doch mich interessierte etwas anderes. Zumal die Zinsen, wenn man ehrlich ist, sich im Tarskbitbereich bewegen würden. Mich interessiert vielmehr welcher Kaste diese Frau angehörte, dies hatte sie bisher, was an sich schon sehr ungewöhnlich ist, erfolgreich verheimlicht, auch die zwei drei Hand die sie bei uns in Jorts wohnte. Außer um meine Neugier zu befriedigen war der Gedanke dabei, was will ich mit ein paar Tarskbit wenn diese Frau dem Heimstein einen Dienst erweisen könnte. Schließlich waren diverse Kasten unter oder gar nicht besetzt, so das der Gedanke vielleicht gar nicht so abwegig war.

Eine Ärztin die sich diverser Wehwehchen annehmen könnte, eine Sklavenhändlerin oder vielleicht war sie ja auch eine Baumeisterin. Eine Bäckerin wäre auch nicht schlecht, das brächte etwas Abwechslung in das einerlei der Backwaren, gut für einen Schmied war sie zu weiblich aber vielleicht war sie eine sehr gute Winzerin und konnte uns noch ein paar Tipps für die bevorstehende Kalanaernte geben. Es gab also viele Gründe nachzuhaken. Doch sie blieb stur und wollte partout nicht damit herausrücken welcher Kaste sie angehörte, lieber wollte sie uns allen einen Obolus zahlen. Erst als ich sie bei ihrer Ehre packte, mutmaßte das sie eine Ausgestoßene, womöglich sogar eine Gesetzlose ist und als auch der Krieger aus Hochburg der sie begleitete hellhörig wurde, wurde sie langsam gesprächig.

Sie stammelte was das sie ihre Kaste nicht viel Ehre macht, da sie ihr Handwerk nicht gut beherrscht und sie deshalb diese nicht nennen mag. Doch jetzt wo wir sie schon soweit hatten ließen wir nicht locker und brachten sie dazu ihre Kaste endlich zu verraten. Grün! Toll jetzt hatten wir eine Ärztin hier sitzen die nach eigenen Worten nicht zu gebrauchen war. Rock war schon sauer weil er nun seinen Nebenverdienst schwinden sah und das obwohl wir ja nicht mal einen Dienst für die Stadt dabei heraushandeln konnten aber die Lady war doch so großzügig, das sie, trotzdem einen jedem von uns zusätzlich zu seinem vereinbarten Lohn noch zwei Kupfertarsk mehr zahlte, dann reiste sie aber auch äußerst eilig ab.

Mir stellt sich jetzt nur die Frage wie eine Ärztin die nach eigenen Angaben ja nicht mal selbstständig praktizieren darf, soviel Geld haben kann um sich regelmäßig solche Escorten leisten zu können. Nun da der sie begleitende Krieger uns nach Hochburg zu seiner Gefährtenschaftsfeier eingeladen hat, wird das wohl die nächste Gelegenheit sein, sie dazu zu befragen.

GR

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