Donnerstag, 4. Oktober 2012

Auf Botentour

Heute war es soweit, die Reise nach Rarn stand an. Warum Kin ausgerechnet glaubte das er und ich die am besten geeigneten Personen sind um die Aufkündigung des Bündnisses zu überbringen hat sich mir bis heute noch nicht erschlossen. Schließlich waren wir Zwei diejenigen die man in Rarn, seit dem Streit um die verschwundene Kajira als sowas ansah, was man andernorts als Persona non Grata bezeichnete. Wie auch immer, ich hab mich breitschlagen lassen und nun ging es ab nach Rarn. Rarn liegt genau wie Jorts auf der nördlichen Seite des Vosks, deshalb sparten wir uns die Schiffsreise und und gelangten auf dem Landweg dorthin, was sicher auch dem empfindlichen Magen des Kommandanten entgegen kam.

In Rarn angekommen, glaubten wir das uns diesmal das Tor offen stand aber weit gefehlt, das war nur der erste Zaun, an dem wir vorbei mussten. Das eigentliche Haupttor blieb uns auch diesmal wieder verschlossen. Zumindest anfänglich. Wir mussten uns erst lautstark bemerkbar machen, bevor sich hinter dem Tor überhaupt was regte. Doch dafür hatte wir ja Kin mit, der dann auch richtig Randale am Tor machte. Es half zumindest soweit das ein uns unbekannte Bauer den Wachturm erklomm und fragte was wir wollten. Nach einigen hin und her, glaubte er uns tatsächlich das wir aus Jorts Fähre und vor allem Verbündete sind, noch! Jedenfalls reichte es das er uns einließ.


Er führte uns zu einer Art Lagerplatz mit einem Feuer in der Mitte, seine Kajira oder vielleicht war es auch eine Bond, wer weiß das schon so genau, auf alle Fälle seine Sklavin, brachte uns allen Paga und dann versuchten wir unser Anliegen näher zu bringen. Nach dem Austausch einiger Höflichkeitsfloskeln überreichte Kin endlich die Schriftrolle mit der Kündigung. Der Bauer steckte sie ein ohne das Siegel zu brechen. Keine Ahnung ob er nicht lesen konnte oder sich nicht traute. Jedenfalls wollte er das Dokument ungeöffnet an Gawan weiterreichen. Wissen wollte er dann doch wieso wir den Vertrag aufkündigen. Ich versuchte etwas diplomatisches und behauptete das der Schreiber der dieses Dokument verfasst hat, die Kündigung auch begründet haben wird.

Ich wollte kein Öl ins Feuer gießen und war bedacht darauf hier wieder heil heraus zukommen, doch Kin wies mich darauf hin das die Schriftrolle nur die Kündigung enthielt und keinerlei Begründungen dazu. Hmmmpf, wozu hat man die blaue Kaste wenn sie es nicht mal schaffen die Beweggründe die dazu führten aufzuschreiben. Ich setzte also neu an und versuchte, möglichst ohne Ärger heraufzubeschwören, die Gründe der Kündigung aufzuführen. Auch erwähnte ich das diese Auflösung des Vertrages nicht in Feindschaft geschieht. Der ausschlaggebende Punkt war aber, das aus unserer Sicht, Rarn nicht mehr das Rarn ist welches es zu Zeiten der Unterzeichnung des Bündnisses war.


So wird der Ort jetzt von kastenlosen Nordleuten dominiert und da das Bündnis sehr stark auf der Zusammenarbeit der Kasten basierte, sahen wir uns gezwungen dieses zu kündigen. Sollte es in Rarn jemals wieder ein funktionierendes Kastensystem geben, so steht einer Neuverhandlung nichts im Wege. Fügte ich noch hinzu und hoffte das ich dies alles in einer Art und Weise dargelegt hatte, die die Leute hier nicht gegen uns aufbringen würde. Spätestens nachdem Kin die Schriftrolle übergeben hatte genossen wir hier keinen Anspruch auf Schutz und Unterstützung mehr und waren Fremde, so wie in jedem anderen Ort auch. Doch wir hatte Glück und unsere Worte wurde nicht als ein solcher Affront wahrgenommen wie ich zunächst befürchtet hatte.

Wir verabschiedeten uns und wurden sogar noch recht freundlich zum Tor geleitet, von wo aus wir unsere Rückreise dann antraten. In Jorts zurück, erwartete uns noch eine Überraschung. Nicht nur das dort ein Frau aus Nadira auftauchte die mir genau wie heute schon Nila aber auch der Bauer aus Rarn, ihr Korn verkaufen wollte, Erntezeit halt, nein sie war auch in Begleitung eines merkwürdigen Mannes. Wenn ich natürlich die Wahl hab, kaufe ich lieber am eigenen Heimstein  ein und so wird wohl Nila der bevorzugte Lieferant für die Vorräte der Stadt sein. Zum Glück wandelte sich das Gesprächsthema schnell hin zu den langhaarigen, bärtigen Zottel ohne Gedächtnis der sie begleitete. So das ich mir weitere Ausflüchte warum ich ihr Korn nicht haben wollte sparen konnte.


Tatsächlich war es so das Shani wie auch Kim meinten ihn zu kennen. Na nicht ganz, das Schwert aber welches er trug das erkannten sie ganz sicher. Das ließ für sie nur einen Schluss zu, entweder war er auch der rechtmäßige Besitzer des Gladius oder dem eigentlichen Besitzer war etwas zugestoßen, denn das dieser jenes Gladius freiwillig hergegeben hätte, konnten sie sich beim besten Willen nicht vorstellen. Mir war die ganze Geschichte zu wirr und außerdem schlugen bei mir so langsam auch die Strapazen der Reise zu Buche, deshalb ließ ich die anderen alleine weiter rätseln und sah zu das ich in die Felle kam.

GR

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