Freitag, 19. Oktober 2012

Wieder ein Schmied in Jorts Fähre

Als ich morgens zu mir kam, kämpfte ich noch mit den Nachwirkungen der Feier vom Vorabend. Stress konnte ich heute also absolut nicht gebrauchen. Entsprechend ruhig ging ich den Tag auch an. Zum Glück standen weder Geschäftsreisen noch sonst irgendwelche Kundenkontakte an, so das ich mich völlig der Pflege meines Kopfleidens hingeben konnte. Das waren zumindest die Gedanken die ich hegte als ich mein Haus verließ und tief die frische Luft einatmete. Später würde ich vielleicht noch ein Bad nehmen wollen aber jetzt brauchte ich erstmal was kaltes erfrischendes zu trinken und etwas das meinen Magen stärkt, der schon merkwürdig in den Seilen hing.

Die Terrasse war verdächtig leer als ich dort ankam aber das hatte eben auch den Vorteil das ich mich mit niemanden unterhalten musste, viel zu denken tat meinem Kopf heute nämlich gar nicht gut. Es reichte aber noch um Shani in die die Küche zu schicken, wo sie irgendwas auftreiben sollte das mir half wieder nüchtern zu werden. Ich blieb solange noch auf der verlassenen Terrasse stehen und ließ mir den Wind um die Nase wehen. Auf der anderen Seite des Dorfplatzes stand eine kleine Menschentraube, ich konnte auf die Entfernung leider nicht erkennen wer sich dort befand, was zum einen daran lag das mein Blick vom Paga noch etwas getrübt war und zum anderen der Brunnen mir zum großen Teil die Sicht versperrte.


Es lohnte sich auch nicht wirklich da noch längere Zeit darüber zu grübeln, denn jetzt hatte Shani mir endlich was für mein leibliches Wohlbefinden auf den Tisch gestellt und dazu gab es köstliches klares Wasser. Herrlich! Warum man mich nicht in Ruhe essen und meinen Kopfschmerz ausleben ließ wird wohl für immer ein Rätsel bleiben, denn ausgerechnet jetzt kamen die ersten Gäste. Allen voran Maakena die eine Pilgerin im Schlepptau hatte, die Wirtin aus der Oase der 4 Palmen, und dazu noch irgendwelche geheimnisvollen Andeutungen machte das jemand in der Stadt sei über den sich ausgerechnet Shani besonders freuen würde. Ich ließ mich davon aber nicht beirren, hörte nur mit halben Ohr zu und aß weiter.

Auf sah ich erst wieder als ich eine mir bekannte Stimme hörte, die ich allerdings mit jemanden verband der eigentlich als verschollen galt. Heute blieb mir aber auch nichts erspart, als ob ich nicht schon mit meinem Kater genug gestraft war, musste nun auch noch ausgerechnet jetzt Shanis alter Herr auftauchen, der Schmied von Jorts. Das konnte nun alles mögliche bedeuten aber in erster Linie sicher nichts Gutes. Das bewahrheitete sich auch als er bemerkte das ich mir seine Su angeeignet hatte und auch die Bemerkung "Du kannst froh sein das du diesen Heimstein angehörst!" ließ nichts gutes erahnen. Auf mein nachhaken was er damit meinte erfolgte erst keine Reaktion außer der das er sich an den Tisch setzte.

Eine ganze Weile schwiegen wir uns an, einander belauernd, bis der Schmied endlich die Stille brach und wissen wollte was ich ihm für seine ehemalige Sklavin geben würde. Nichts! War meine Antwort, schließlich hatte ich sie nach goreanischen Handelsrecht rechtmäßig in meinen Besitz überführt und wenn ich mich ihrer nicht angenommen hätte wäre sie vielleicht schon längst verhungert oder würde jetzt jemanden ganz anderen gehören. Wieder stieß er diese versteckte Drohung hervor. Mittlerweile beobachteten uns auch alle anderen die sich so nach und nach im Gasthaus eingefunden hatten mit deutlicher Spannung, so das ich mich entschloss einen Versuch zu starten die Situation zu entschärfen.


Und so bot ich dem Schmied an das ich eine andere Entschädigung für ihn habe, zwar werde ich nichts für seine ehemalige Kajira bezahlen aber da ich ja über Umwege dafür gesorgt habe das die Stadt Lydius die Schulden die sie beim Schmied hatte beglich, könne er sich die 18 Silbertarsk bei der Stadtkasse abholen, die dort für ihn verwahrt wurden, auf meine Provision würde ich natürlich großzügig verzichten. Ich hatte Glück, dies ließ den Schmied tatsächlich ein Stück weit einlenken. Zwar nahm er das Geld nicht an sondern überließ es als Steuernach- und Vorauszahlung wieder der Stadtkasse aber die ganze große Aggression war vorerst verschwunden.

Zum Glück schwenkte dann das Gespräch dann auch weg von meiner Sklavin, denn nun wollte alle wissen wo sich der Schmied die letzten Monate herumgetrieben hat und dieser gab bereitwillig Auskunft und da man ihn danach mit den Neuigkeiten aus Jorts Fähre versorgte konnte ich wieder hingebungsvoll in meinen Kopfschmerzen schwelgen, die wenn auch mit der Zeit immer geringer wurden aber doch nie ganz aufhörten, vielleicht hätte ich doch lieber Paga statt Wasser trinken sollen.

GR

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