Dienstag, 12. März 2013

verbeulte Gestalten

Der Schreiber war schuld, hieß es, an der ganzen Aufregung gestern Abend. Er war wohl mit seiner Fastgefährtin in den Sümpfen spazieren gewesen und dabei irgendwelchen Gesindel in die Arme gelaufen. Nun stand er mit verbeulten Gesicht vor dem Ärztehaus und machte sich auf, sich einen Platz in der Herberge zu sichern. Das war zumindest der Stand der Dinge wo ich aus Ko Ro Ba zurück kam. Shani hatte beim dortigen Zarturnier um den Einzug ins Halbfinale gespielt und auch gewonnen. Wobei gewonnen ist gut! Auf der Hälfte der Strecke sah es noch so aus als würde sie das Spiel haushoch verlieren, schaffte zum Glück aber doch noch die Wende, so das sie jetzt unter den letzten Vier und einem geldwerten Gewinn ein ganzes Stück näher ist.


Doch zurück nach Jorts Fähre! Ich gönnte mir nach der Reise, zum abschlaffen sozusagen, einen Paga und nahm ebenfalls auf der Terrasse Platz. Der Kartograph sah wie gesagt ziemlich mitgenommen aus und sprach nicht viel und so nahm ich mit der Ärztin vorlieb und erkundigte mich ob die bestellten Waren bei ihr angekommen waren. Doch dann kam langsam Stimmung in die Bude. Kin und Talaran tauchten auf und machten sich über den Kartographen lustig weil er sich trotz aller Warnungen im Sumpf herumgetrieben hatte und forderten jetzt als Dank für ihre Mühe bei der Suche Ausgleich in Form von Paga. Das Problem dabei war das Talaran gar nicht mit gesucht hatte und den Paga als Vorauszahlung für spätere Suchen einforderte.

So lädiert wie der Blaue auch war, blaue Augen, angebrochener Kiefer, blutige Nase und unter den Einfluss von Schmerzmitteln stehend, so wurde er jetzt doch wütend und setzte sich anfangs nur verbal gegen die beiden Krieger zu Wehr. Gut er war kaum zu verstehen, es war mehr ein nuscheln als eine klare Aussage aber das er wütend war, war schon zu erkennen. Nur nutzte ihm das nicht viel, denn die Krieger zogen ihn dadurch nur noch mehr auf, so das aufstand und in Richtung der Krieger wankte. In seiner Wut und seinem Tran übersah er dabei jedoch die Terrassenmauer und fiel den Kriegern direkt vor die Füße.


Zeit für seine Fastgefährtin einzuschreiten und ihn zu beruhigen, glaubte der Schreiber in seinem Delirium doch tatsächlich sich mit den beiden Rarii anlegen zu können. Während er also noch immer lallend auf die beiden Krieger einschimpfte, versuchte die Musikerin ihn wegzuziehen, was ihr aber nicht wirklich gelang. Zum Glück lenkten Kin und Talaran dann aber ein und versuchten den aufgebrachten Kartographen nun ebenfalls zu beruhigen. Mit etwas Geduld schafften sie es auch irgendwann und brachten den Blauen mit vereinten Kräften nach oben auf sein Zimmer, wo sich die Musikerin dann aufopferungsvoll um ihn kümmerte.

Jetzt könnte man meinen das endlich Ruhe einzog doch weit gefehlt. Am Brunnen hockte eine heruntergekommene Gestalt, die scheinbar vor einigen Ehn schon mit der Ärztin zusammengerasselt war. Es hieß der Mann hätte Untermieter und das man ihn besser nicht in die Herberge lassen soll, zumindest wenn man diese hinterher nicht grundlegend desinfizieren wollte. Jetzt war guter Rat teuer. Eigentlich gab es ja eine Idee, man wollte den Kerl in den Bottich mit der Sklaventunke werfen, doch das Problem war, das sich keiner traute ihn anzufassen und freiwillig bewegte sich die Gestalt kein Stück. Es wurde interessant, ich nahm meinen Paga in die Hand, stand auf und schaute dem Schauspiel auf dem Marktplatz zu.


Doch noch regte sich nichts. Bewegung kam erst in die Sache als der Bauer sich ein Herz fasste und die Kurt aus dem Sklavenkennel holte. Mit dieser wollte er den Kerl in die Tunke treiben. Was bei einen Bosk geht, sollte auch bei einen Herumtreiber funktionieren. So oder so ähnlich wenigstens drückte er sich aus und ging mit der Kurt auf ihn zu. Doch statt in der Sklaventunken zu landen nahm der verlauste Kerl seine Beine in die Hand und rannte aus der Stadt. Die Ärztin empfahl noch das man besser ein Schild aufhängt das nur saubere Personen und ohne Untermieter die Herberge betreten dürfen, denn wer weiß wie viel Gesindel sich hier noch herumtreibt.

Mittlerweile war auch die Pinion mit Dina eingetroffen und erkundigte sich wie sich denn Lora während ihrer Abwesenheit gemacht hätte. Leider hatte es einige Unstimmigkeiten gegeben, hatte sie es doch geschafft den einen oder anderen Freien zu verärgern. Zum Glück war das nichts was mich eingehender beschäftigen sollte, so das ich meinen Paga in Ruhe zu Ende schlürfte und mich dann langsam aber sicher verzog.

GR

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