Mittwoch, 20. April 2011

Jetzt hab ich´s schriftlich!

Die Aufregung vom Vorabend war ein wenig abgeklungen und ich wollte erst mal abwarten bis ich den richterlichen Beschluss betreffs meiner neuen Kajira in den Händen halten würde. Da es ein an sich ruhiger Tag war und meine beiden Kajirae noch auf den Feldern beschäftigt, machte ich mich beizeiten zu einen Ale in die Herberge auf. Dort herrschte noch gähnende Leere, nur der Hauptmann war da und verhörte die neue Händlerin. Er schien da was missverstanden zu haben und machte sich wohl Sorgen um deren ehrenvollen Lebenswandel. Irgendwie spielte ich in seinen Überlegungen wohl auch eine Rolle denn er wollte wissen wann ich das letzte Mal bei der Lady auf dem Zimmer gewesen war.

Ich glaube das ich es geschafft habe alle Bedenken zu zerstreuen aber wirklich sicher bin ich mir da nicht. Jedenfalls wechselte er nun ziemlich schnell das Thema und hielt mir ein Schreiben mit folgenden Inhalt unter die Nase.
An den Hauptmann der Wachen:

Ich, Harold Ordinary, Richta zu Kasra, ordne hiermit folgendes an:

Die vermutliche Kajira, ehemalige Lady Lita aus Ar, wird unter die Obhut der Wachen gestellt. Bis zur Feststellung der Umstände, die zur Versklavung führten - durch das Gericht von Kasra - hat die vermeintliche Sklavin ein Anrecht auf Kleidung, drei Mahlzeiten sowie Aufschub von eventuellen Bestrafungen (für Fehlverhalten als Kajira) bis nach dem Gerichtsbeschluss.

Gez. H. Ordinary
Richter zu Kasra
Tja, da war sie wieder meine schlechte Laune! So ganz koscher schien dem Hauptmann die Aktion auch nicht zu sein denn er meinte noch fast entschuldigend das er nun mal solche Vollstreckungsbescheide ausführen müsste und er selber ja nichts dafür könnte. Wie gesagt, die Neue war eh noch auf den Feldern und so tat sich in der Beziehung vorläufig noch nichts. Meine schlechte Laune ließ ich dann erstmal an Nakisa aus die mich fragte ob ich WAS haben wollte und dann doch kein WAS da hatte. Schlussendlich entschied ich mich dann doch für ein Ale und ließ mich auf eins der Kissen nieder. So langsam füllte sich jetzt auch die Herberge und das Ale löste meine Zunge so das ich nun auch meinen Frust freien Lauf ließ und über das Wirtspaar und Teile der blauen Kaste herzog die sich in meinen Augen verbündet hatten und ihren eigenen Vorteil über das Wohlergehen von Kasra stellten.

Immerhin hatten sie die Urteilsfähigkeit des Regenten in Zweifel gezogen und das in so einer nebensächlichen Sache wie die Versklavung eines hitzigen, heimsteinfremden Weibes. Mit dieser Klage hatten sie nicht nur das Ansehen des Regenten beschädigt, sondern weil ja der Regent auch der oberste Diener der Stadt ist, das Ansehen der Stadt und des Heimsteines beschmutzt. So argumentierte ich und das alles nur weil sie zu dumm waren ein paar Kupfer von einer säumigen Schuldnerin einzutreiben und jetzt über diesen Umweg versuchen an mein Geld zu kommen. Jedenfalls redete ich mich ziemlich in Rage und auch die Frage ob es mir lieber gewesen wäre wenn man mich gleich selber verklagt hätte, immerhin würde ja jetzt noch die Chance bestehen das Kasra die Schulden begleichen würde, beruhigte mich nicht wirklich.

Ungefähr zu dieser Zeit kam auch die Neue von den Feldern zurück. Da ich sie ja noch den Wachen übergeben sollte, nach Möglichkeit eingekleidet, verließ ich die Herberge und nahm die Kajira mit. Sie erzählte mir was sie die letzten Tage getan hatte auch das sie in der Herberge ausgeholfen habe aber über das Fußboden schrubben ist es wohl nicht hinaus gegangen, wie auch, sie trug ja noch den Gürtel. Den nahm ich ihr auch als erstes ab. Wollen wir doch mal sehen wie die Obhut der Wachen dann aussieht, war der der eine Gedanke dabei. Wie sie nun so vor mir stand hielt ich es für eine gute Idee ihren Seidenstatus, sie behauptete ja immer noch eine White zu sein, dem ärztlichen Attest anzupassen und obwohl sie sich am Anfang noch wand und wehrte, jammerte und flehte änderte sich das doch bald, ihre Hitze übermannte sie und sie benahm sich wie man es von einer Kajira gewohnt war.

Gerade wie ich mit ihr fertig war hörte ich wie man draußen nach mir rief, also sortierte ich mich  und gab der Kajira zu verstehen das sie den Gürtel in der Truhe verstauen und sich was zum anziehen heraus suchen sollte. Ich selber ging zur Tür. Draußen stand die Advocata und auch Lu, gerade von den Feldern zurück schlüpfte in die Schmiede, ich schickte sie in die Kammer das sie sich um die Neue kümmert. Die Advocata allerdings wollte mich zu der richterlichen Anhörung und den bevorstehenden Prozess befragen. Nun war ich eigentlich gerade ein wenig entspannt gewesen aber nun brach der ganze Frust sich wieder freie Bahn und wieder schimpfte ich drauf los. Merkwürdiger Weise ließ die Advocata meinen Redeschwall ziemlich gleichmütig über sich ergehen ja sie versuchte sogar mich wieder zu beruhigen und forderte mich auf um meinen Besitz und für mein Recht vor Gericht zu kämpfen.

Ich weiß nicht, hab ich mich nun einlullen lassen oder meint sie es tatsächlich besser mit mir als ich dachte, jedenfalls sagte ich zu bei dem Prozess als Zeuge auszusagen und gab ihr jetzt schon alle Informationen über die ich zu Fall verfügte, dann verabschiedete sie sich wieder und ich schloss die Schmiede und ging nach hinten in die Kammer. Dort knieten die beiden Mädchen. Die Neue zur Abwechslung mal nicht nackt, sie trug eine etwas längere Tunika und war damit für eine Kajira sogar relativ zurückhaltend bekleidet aber doch immer noch so das man sie nicht mit einer Freien verwechseln konnte, zumal ich ihr auch nicht mein Collar abnahm. Ich nutze die Gelegenheit und informierte die beiden Mädchen über die veränderte Situation.

Ich gab der Neuen zu verstehen das sie bis zum Prozess, der sich mit der Gültigkeit ihrer Sklaverei befassen würde, in die Obhut der Wachen übergeht, das sie aber trotzdem immer noch mir gehört und das sie, um es für alle einfacher zu machen, bis zum Prozessende ihren alten Namen "Lita" wieder tragen darf. Auch die anderen Punkte aus der richterlichen Verfügung hielt ich ihr nicht vor. Sie ließ sich nicht wirklich anmerken wie sie diese Nachricht aufnahm, nur kurz zischte sie was, das sich nach "vermutliche Kajira" anhörte, ich aber nicht deuten konnte wie sie es meinte. Es war mir aber auch egal und um es aus ihr herauszuprügeln waren mir laut richterlicher Anordnung sowieso die Hände gebunden. Für heute behielt ich sie noch bei mir, es war spät geworden, sollten sich doch die Wachen dann morgen mit ihr vergnügen.

GR

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen