Dienstag, 24. Mai 2011

Die verschwundene Kajira

Die Zeit war ran und ich wieder in Lydius, die Kajira wieder einzusammeln die ich vor gut einer Hand hier notgedrungen zurücklassen musste. Als erstes fiel mir ein das ich zwar wusste wie der Kerl hieß dem ich sie überantwortet hatte aber leider nicht wo er genau wohnte. Egal mit etwas Glück würde man ihn ja hier kennen und mir sagen können wo ich ihn finde. Ich hörte mich im Hafen um fand aber niemanden der mir weiterhelfen konnte. Vielleicht findet man ihn ja in der Nähe wo ich ihn letztens angetroffen hatte, dachte ich mir so und ging hoch in die Stadt. Doch war er auch dort weit und breit nicht zu sehen. Vereinzelt liefen Menschen an mir vorbei die es aber so eilig hatten, das ich schon sehr unhöflich hätte werden müssen um sie aufzuhalten. Die Neugier einer Sklavin kam mir aber zu pass. Sie kannte den Kerl zwar auch nicht aber zumindest schien sie einem hohen Tier hier in der Stadt zu gehören und meinte ihr Herr würde mir sicher helfen können. So ließ ich mich zu ihren Herrn bringen, den wir dann in der Taverne fanden. Das was er mir sagte klang nicht sehr viel versprechend und deckte sich mit meiner Einschätzung. Der Typ sollte irgendwo auf der anderen Seite der Bucht wohnen, da dort aus der Ferne nur Ruinen zu sehen waren passte das sehr gut zu der herunter gekommen Erscheinung des Mannes den ich suchte.


Anscheinend waren wohl gerade sämtliche Fährverbindungen außer Betrieb und selbst die Fischerin die in der Nähe war hatte ihr Boot wohl auf der Thassa verbummelt, zumindest gab sie ziemlich verwirrende Äußerungen zum Verbleib ihres Kahnes ab, während sie sich dabei in der Nase bohrte. War mir egal, ich glaubte eh nicht das der Typ den ich suchte sich eine Überfahrt würde leisten können und so fragte ich nach dem Landweg. Ich sollte zurück zum Hafen mich dann rechts halten und hinter den Docks würde es dann einen Steg geben über dem ich nach Asperiche gelange, im Dorf sollte ich mich dann weiter erkundigen. Na das war doch ein Anfang! Ich machte mich auf den Weg, der Steg war relativ leicht zu finden, das Dorf dann erst recht. Ich hielt mich aber nicht lange damit auf hier irgendwelche Bewohner zu suchen die mir den Weg zu den Ruinen zeigen würden, es war ziemlich deutlich zu erkennen das ich mich nur an die Wasserlinie halten müsste um zu den Ruinen zu kommen.

Ich schritt also zügig aus immer am Ufer entlang, hoffend das ich nicht doch noch eine Fährgelegenheit bräuchte und so auf die Hilfe der Dorfbewohner angewiesen wäre. Meine Sorgen waren unbegründet, es gab zwar keine feste Landverbindung aber ein weitere Steg führte zu der Insel auf der die Ruinen standen. Mittlerweile war es dunkel geworden aber in der Ferne sah ich ein Licht das nur von einem Feuer herrühren konnte, ich schritt darauf zu. Als ich zwischen die Mauerreste trat da fand ich ihn auch. Nahe des Feuers stand er, der dem ich die Kajira anvertraut hatte. Nur Kaisa selber war nirgends zu sehen, das Einzige weibliche Wesen das ich sah war sein Weib, mir schwante nichts Gutes dabei. Trotzdem versuchte ich ruhig zu bleiben und fragte freundlich nach der Kajira. Ziemlich schnell stellte sich aber heraus das diese verschwunden war.

Erst hielt ich das für eine List von ihm um mich um die Sklavin zu prellen, doch schnell musste ich einsehen das dem wirklich so war. Wut kochte langsam in mir hoch, immerhin hatte ich damit 9 Silbertarsk in den Sand gesetzt. Acht die ich als Pfand für sie in Kasra hinterlegt hatte und einen den ich diesem Kerl in den Rachen geworfen hatte, das er etwas Geld hatte die Kajira zu verpflegen. Vehement forderte ich mein Geld von ihm zurück. Nein nicht nur den einen alle neun Silbertarsk wollte ich sehen. Doch er meinte dass, das alles nur ein Trick wäre um ihn abzuzocken und fragte wie oft ich diese Masche schon durchgezogen hätte. Das konnte ich so nicht auf mir sitzen lassen und die Stimmung wurde immer aggressiver, nur bei einer Sache waren wir uns einig, das wir seinem Weib den Mund verboten als sie sich einmischen wollte. Wütend stieß ich ihn von mir er drohte mir das er nicht immer Handwerker war und mit einen Schwert umzugehen wisse aber 20 Kupfer wollte er mir schon geben. 20? War dieser Mann verrückt geworden? Nur 20? ich drohte ihm wenn er mir nicht die 9 Silbertarsk zahlt oder die Sklavin rausrückt würde ich sein Weib, stattdessen mitnehmen.


Jetzt herrschte gespannte Stille, beide taxierten wir uns und es schien nur eine Frage der Zeit zu sein bis einer von uns beiden zum Angriff ansetzte. Dann passierte es, er griff sich in seinen Ärmel und ich dachte schon er zieht ein Messer hervor als er mir dann einen Silbertarsk vor die Füße warf. Mehr hätte er nicht und ich solle jetzt verschwinden rief er mir wütend zu. Den Tarsk schob ich mit meinen Fuß aus seiner Reichweite bevor ich ihn aufhob. Ich sah ein das hier wirklich nicht mehr zu holen war. Rückwärts gehend ihm dabei im Auge behalten verließ ich die Ruine, jedoch nicht ohne ihm zu drohen dass, das letzte Wort in der Geschichte noch nicht gesprochen sei. Schnell machte ich mich dann auf den Rückweg nach Lydius und bestieg das Schiff das mich nach Kasra bringen sollte.

Tage später verließ ich das Schiff und betrat Kasra, meine ersten Schritte führten mich zum Feuerkrug. Hier in Kasra kannte ich mich aus und war mir auch sicher den Krieger schnell zu finden und ihm die schlechte Nachricht vom Verlust seiner Kajira zu überbringen. Doch der Feuerkrug war leer. Ich trat wieder nach draußen, auf den Marktplatz, dort wo früher der Stall stand, war einen größere Menschenansammlung vor einen neu errichteten Haus. Vielleicht konnten die mir weiterhelfen. jede Menge freie Frauen, der Wirt und ein paar Sklavinnen waren dort. Auch erfuhr ich den Grund warum der Feuerkrug auf einmal so leer war. Es gab jetzt eine Taverne und ausgerechnet heute wurde die eingeweiht. wenigstens sollte auch der Leutnant, jener Krieger welchen ich suchte, sich dort befinden und so folgte ich dem Wirt zur Taverne, die Mädchen die er sich im Sklavenhaus ausgeliehen hatte namen wir gleich mit.

In der Taverne machte ich gar nicht erst viel Federlesen und setzte mich zu dem betreffenden Krieger und fragte ihn ob er denn Lust hätte über Geschäfte zureden. Klar meinte er, wenn ich mit dem Geschäften seine verschwundene Kajira meinte, dann schon. Seine verschwundene Kajira? Woher wusste er davon? Unter anderem von ihr selber, ließ er mich wissen. Das ließ mich erleichtert aufatmen, war doch nun mein Geld doch noch nicht verloren. Denkste! Noch bevor ich mein Pfand zurück fordern konnte, sagte er schon das er es einbehalten will. Nach einem kurzen Wortgefecht verließ ich die Taverne. Wenn er dachte das er beides behalten könnte hatte er sich getäuscht. Ich war wild entschlossen, wenn ich das Geld schon nicht bekomme, dann die Kajira mit zunehmen.

Draußen angekommen rief ich laut nach der Kaisa. Das hatte zwei Dinge zur Folge, zum einen hörte ich sie antworten das sie nicht weg könne weil eingesperrt wäre und zum anderen hatte ich jetzt den Krieger wieder am Hacken. Ich ließ mich davon aber nicht irritieren und ging der Stimme nach um mir die Sklavin anzueignen. Der Krieger mir immer hinterher. Vor der Zitadelle stellte er mich und stieß wüste Drohungen gegen mich aus. Unter anderen fragte er mich auch warum er mir das Pfand zurückzahlen sollte, ich hätte ja mit ihren Auftauchen nichts zu tun, nur er auch nicht, also warum sollte er das Geld behalten, im Prinzip war uns doch beiden geholfen. Doch mit ihm war nicht zu reden. Ich versuchte ihm klar zu machen wie ich arbeite, wie ich mit Schuldnern umgehe und das er jetzt mein größter und bevorzugter Schuldner sei um dem ich mich in erster Linie kümmern werde.

Ich weiß nicht ob die Schilderung meiner Vorgehensweise nun Eindruck auf ihn gemacht hatte aber plötzlich wollte er wissen, und das ausgerechnet von mir, was ihm davon abhalten soll mich auf der Stelle zu töten. Das war der Moment wo ich es vorzog mich aus der dunklen Ecke vor der Zitadelle zurück auf den Marktplatz zu begeben, wo er mich sicher im Schutze der Menschen nicht angreifen würde. Trotzdem ließ ich es mir nicht nehmen, gerade jetzt, laut und theatralisch, so das es alle hören konnte, seine Frage, nach dem warum er mich nicht auf der Stelle töten solle, zu beantworten.  Kurz bellte er mich noch an, seine Worte waren kaum zu verstehen und noch bevor ich etwas antworten konnte war er verschwunden.


Für heute machte ich einen Rückzieher und schrieb den Abend als Teilerfolg für mich ab, am kommenden Tag würde ich dann in die vollen gehen, doch nun wollte ich mich von einer Kajira ablenken lassen und verschwand wieder in den Untergrund von Kasra wo ich es mir bei Paga und nackten Kajirae gut gehen ließ.

GR

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