Donnerstag, 5. Mai 2011

Von Pfannen, Kalana und Schadenfreude

Nach dem ich Lu eine Standpauke über ihr Schlafverhalten gehalten hatte und ich dabei fast das erste Mal in einen Meer aus Tränen ertrunken war, hieß ich sie den Fisch zuzubereiten den ich am Tag zuvor als Bezahlung erhalten hatte. Doch damit fingen die Probleme erst an. Es fehlte dies, es fehlte das und vor allem wäre wohl keine Pfanne im Haus und das bei einen Schmied. Ich schickte sie weg, sollte sie doch kreativ sein und den Fisch anderweitig zubereiten, zumindest Feuer hatten wir genug. Während Lu sich also aufmachte den Fisch übers Feuer zu bringen, schaute ich mich noch mal in meinen Habseligkeiten um. Siehe da, das sah doch ganz genau wie ein Pfanne aus und noch eine und noch eine. Wütend schleuderte ich die Tiegel und Pfannen Lu hinterher, die aber geschickt auszuweichen verstand.

Wer aber denkt das sich damit alle Probleme in Wohlgefallen aufgelöst haben der irrte sich. Nun rächte sich das es kein Gitter, Rost oder ähnliches gab was man über das Feuer legen konnte und die Pfanne direkt in die Glut zustellen war auch keine gute Idee. Also bog ich auf die Schnelle noch ein paar Eisenstäbe zurecht und stapfte dann raus um es mir auf meiner Bank bequem zu machen und ein Ale zu trinken.. Während ich auf mein Essen wartete unterhielt ich mich mit den Leuten die vorbei kamen unter anderen auch mit dem neuen Krieger, der neulich erst in die Kaste aufgenommen wurde. Dieser blieb aber nur kurz, deutlich länger blieb dagegen die Händlerin und Neubürgerin namens Jini. Blöderweise war sie ziemlich übel gelaunt. Das lag wohl daran das alle Krieger mit Jorts Fähre unterwegs waren und sie nicht mitgenommen hatten oder so ähnlich.


Jedenfalls schlug ich ihr vor zur Beruhigung einen Schluck Kalana zu trinken. Es schien die richtige Idee zu sein, denn sie willigte gleich ein und so schickte ich Lu in die Spur welchen zu holen, trug ihr aber auf das ja nicht auf meinen Deckel zu schreiben. War es frustsaufen oder übermäßiger Durst? Nach dem Ersten sah es aus, denn sie schimpfte immer weiter über verpasste Handelsgelegenheiten und das Zweite behauptete sie zumindest. Ich hatte gerade meinen gebratenen Fisch serviert bekommen, da hatte die Lady schon die erste Bota alle. Zum Glück stand ihr aber nicht nach etwas zu essen, sondern sie wünschte eine zweite Flasche Kalana. Zumindest nahm ich das an und auch Lu sauste los noch eine zuholen, denn die Sprache der Händlerin ließ mittlerweile an Deutlichkeit und Artikulationsfähigkeit zu wünschen übrig.

Ich ließ sie zetern, pulte mir ab und zu eine Gräte zwischen den Zähnen heraus und beschränkte mich auf Kommentare wie: Ja klar...... sicher doch........ ganz deiner Meinung...... So konnte ich nicht viel falsch machen, verstanden von dem was sie sprach hab ich schon lange nichts mehr. Wie gesagt ihr Sprache ließ schon zu wünschen übrig und so langsam litt auch ihre Koordinationsfähigkeit, so das beim Nachgießen erste Tropfen vom Wein auf das Fell der Bank fielen. Lu stürzte natürlich sofort los ein Reptuch zuholen um die Flecken zu entfernen. Dabei arbeitete sie sich immer mehr in meine Nähe vor, bis ihr Gesicht, von ihren Haaren verdeckt, in meinen Schoss versank. Bei der Lady waren zwar mittlerweile alle Lampen an aber so richtig Helle wirkte sie nicht mehr, Ich hielt es darum für besser sie zu fragen ob sie sich nicht lieber zu Bett begeben wolle, zumal auch meine Kommunikationsfähigkeit sehr litt seitdem Lu sich mit ihren Gesicht in meinen Schoss befand.

Zum Glück ging sie auf meinen Vorschlag ein und wankte leichtfüßig zur Herberge so das ich mich beruhigt den Entspannungstechniken von Lu hingeben konnte. Tiefenentspannt lehnte ich dann an der Wand der Schmiede und atmete ein paar Mal tief durch, dann schickte ich Lu in die Felle hatte sie es doch geschafft das ich über ihre Fehler von heute großzügig hinwegsehen konnte. Eine Weile blieb ich noch sitzen, dann machte ich mich auf den Weg zum Feuerkrug um noch ein Tagesabschlussale zu trinken. Der andere Gedanke war, das ich vielleicht noch etwas in Erfahrung bringen konnte was diese komische Anklage betraf. Mal abgesehen davon das mir gerade von meiner Nachbarin diesmal mehr Schadenfreude als Information entgegen schlug, sie hatte die Irrgartengeschichte beim En'Kara, also das ich die Bevorteilung ihrer Kajirae bemerkt hatte, immer noch nicht ganz verdaut, erfuhr ich trotzdem um was es ging. Der Söldner sollte die Advocata beleidigt haben und weil ich diese nicht verteidigt habe soll ich nun dafür büßen.

Lange Zeit verstand ich überhaupt nicht wann das gewesen sein soll, bis Sid mir den entscheidenden Hinweis gab. Es gab mal einen Abend wo die Advocata wütend aus der Herberge rannte aber selbst Sid konnte sich nicht erinnern warum das so gewesen war. Gut da waren wir also schon zwei! Ich kann den Söldner zwar nicht ausstehen, spätestens seit dem Abend wo er versucht hatte mich zusammen zuschlagen aber vielleicht ließ er mit sich reden und ich würde genaueres in Erfahrung bringen. Da meine Nachbarin mittlerweile auch verschwunden war, brauchte ich mir auch keinen weiteren Vorträge voller Schadenfreude über Hilfeleistungen, Verleumdungen und blaue Augen anhören und konnte mich voll und ganz auf das sinken des Alespiegels in meinen Trinkhorn konzentrieren.

GR

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