Dienstag, 3. Mai 2011

Zwei Besen und ein Hallelujah....

Es war schon spät als ich aufstand, ich hatte die Nacht scheinbar zu gut geschlafen, ob es nun am neuen Namen lag? Namen waren mir eigentlich nie so wichtig…. sicher gab es Namen die mir gegeben wurden, die recht seltsam klangen, aber da Namen schon immer bei mir durch wechselten, gewöhnte ich mich nie sonderlich an einen speziellen. Doch nun hatte ich einen Namen bekommen, der mir gefiel, ja er war anders als Keksi oder Mauli, er klang nämlich wie ein Name und das sogar sehr schön.

Nichts desto trotz konnte ich nicht faul in den Fellen liegen bleiben wie andere Kajirae, also sprang ich auf den Marktplatz. Die Wachstube war zu diesen Zeiten noch immer recht ruhig da die Rari sich immer von der anstrengenden Wache erholen mussten und daher meist länger schliefen. Also ging ich auf direktem Wege auf den Marktplatz. Wie so oft schnappte ich mir den Besen und machte mich zwischen Herberge und Schmiede nützlich. Es lag schließlich kaum einen halben Tag zurück als ich das letzte Mal fegte. Nach einer Weile war die alte Weltputzordnung hergestellt und ich schlenderte auf der Suche nach neuen Aufgaben über den Marktplatz.

Es dauerte nie lang bis ich Aufgaben fand, doch heute fand sie mich. Besser gesagt die Schreiberin oder Advodingens fand mich. Heute war sie wieder einmal betont mürrisch mir gegenüber, aber ich wunderte mich schon lang nicht mehr und nahm geduldig den Auftrag entgegen, einen Mann der sie vielleicht suchen sollte auf direkten Wege zu ihr zu bringen. Nichts leichter als das, dachte ich mir, als sie auch noch einen Tee bestellte. Sie nahm ihren Tee draußen zu sich, wo sich auch nach einiger Zeit die Heileranwärterin dazugesellte. Selbstverständlich rutschte ich bei dem Gespräch etwas zurück, wollte ja nicht unnötig lauschen. Doch war es ein Thema was mir zeitweise Schweißperlen auf die Stirn trieb. Wollte die Herrin wirklich Blutrache an dem Krieger? Ich musste ihn informieren, aber dann hieße es wieder ich hätte gelauscht, aber auf der anderen Seite, sollte er es wissen. Ich war sichtlich beruhigt, als sie erwähnte dieses Thema selber bei einer dieser ellenlangen Sitzungen ansprechen zu wollen. Gut, damit war ich aus dem Schneider, auch wenn mich dieses Gerede von Ehre allmählich um den Verstand brachte.

Nach geglückter Flucht vor den Frauengesprächen traf ich auf dem Marktplatz auch schon die nächste Herrin. Ich hatte aber auch ein Glück heute. Es war diese Händlerin, die auch mir schon einen höchst brisanten Auftrag erteilte, bei dessen Ausführung ich am Vortag übelst scheiterte. Zum Glück sah ich irgendwann Nakisa und Minerva und schlich zu ihnen rüber, da die Herrin zwischenzeitlich sowieso im Gespräch war mit dem Schreiber.

Eigentlich fing es wie immer an, aus einer spitzen Bemerkung entfachte ein mittelschweres Wortgefecht. Dieses Mal ging es darum, ob Nakisa oder ich teurer gewesen sei. Sie war ja zwischenzeitlich auch verkauft worden, wie ich es ihr bereits vor einiger Zeit prophezeite. Nachdem wir uns einige waren, bzw. nach dem ich es festlegte, dass ich teurer gewesen bin, stritten wir darum wer den schöneren Herrn hatte. Natürlich hatte ich den schöneren Herrn. Es dauerte jedoch leider nicht lang als die Herrin Jini auf uns zu stampfte und ankeifte, warum wir denn da rumstehen würden. Ja irgendwie hatten wir vergessen, dass wir noch in Hörweite waren. Schnell schickte sie uns fegen. Ja wieder fegen, endlich wieder, vergingen schließlich keine 2 Ahn seit dem letzten fegen. Daher beschloss ich dieses mal von rechts nach links zu fegen, denn Abwechslung brauchten auch Sklavinnen. Doch hatte ich vergessen, dass auch Nakisa mit fegen musste und trotz aller Streitigkeiten stimmten wir munter ein Lied nach dem anderen an. Warum sollte Arbeit keinen Spaß machen, gut alleine fegen war sehr monoton aber zusammen mit anderen, machte es um so mehr Spaß.
Nach dem ich irgendwann die Reste zusammenfegte, machte ich mich auf ins Wachlokal. Auch wenn ich am Vormittag schon alles rund um Kennel und Schreiberstube gefegt hatte, so war jetzt noch schnell die Wachstube dran. Wobei ich eigentlich auch nur etwaigen Strafarbeiten vorgreifen wollte. Es sollte auch nicht heißen ich sei faul, denn arbeiten hatte ich gelernt. Ich war etwas überrascht….dass der Regent in der Wachstube saß, aber war er auch alsbald im Gespräch mit der Herrin Verr , wie Nakisa sie zeitweise nannte, zu gange.

Doch irgendwann war es soweit, diese Ratssitzung war angebrochen. Menschenmassen stürmten in den Ratssaal und da mein Herr nirgends zu sehen war und mir die Massen nicht geheuer waren, zog ich es vor lieber die Ruhe auf den Marktplatz zu genießen. Und so lag ich da, glücklich und zufrieden mit mir selber, als der Schmied meine Entspannungsversuche störte. Ich hatte wahrlich mit keinen Bürger gerechnet, da die Tagesordnung eine Sitzung bis in die Morgenstunden versprach. Doch kurz und knapp erklärte er mir, dass er sein Amt niedergelegt hatte. Nun gut, was kümmerte es mich und so wechselte er aber auch schnell das Thema. Er hatte etwas Aufmunterung verdient und so ließ ich mir seine Albernheiten gefallen. Naja es machte ihm irgendwie Spaß mich über den Brunnen zu halten und immerhin schaffte ich es, die Angst wirklich echt und überzeugend zum Ausdruck zu bringen, was vielleicht auch daran lag, dass ich mir fast in die Tunika machte. Ach nein ich trug ja eh keine. Aber er lachte und hatte sichtlich Spaß und ein zufriedener Herr hat noch nie geschadet und war mir Lohn genug. Doch irgendwann machte ich mich auf den Weg weiter nach meinem Rock zu suchen….ja irgendwann werde ich ihn noch finden und wenn es das Letzte ist was ich tu………….

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen