Dienstag, 24. Mai 2011

Trop sensible.....

Die Ruhe des Marktplatzes kam mir gelegen, als ich schnurstracks weiter ging zum Vulkan. Endlich einmal Ruhe und den Ausblick genießen. Es war mitunter der schönste Platz in Kasra aber auch der ruhigste, dachte ich zumindest. Denn es dauerte nicht lang und der Herr aus alten Zeiten stand hinter mir. Es tat gut sich auf Augenhöhe zu unterhalten und so lockerte sich das Gespräch zusehends, während ich ihm erklärte, dass auch Kajirae älter werden. Denn er hatte mich wohl anders in Erinnerung, aber es war auch schon so lange her und was hatte ich nicht schon alles in der Zeit erlebt. Auch an ihm war die Zeit nicht spurlos vorbei gegangen, aber Männer machte dies allenfalls interessanter.

Wir waren wohl so tief im Gespräch versunken, dass ich es gar nicht bemerkte, dass mein Herr näher kam und alles andere als erfreut war mich vor den Mauern der Stadt zu finden. Auch Beschwichtigungsversuche, dass ich fegen wollte und Ablenkungsversuche durch meine Reise wollten nicht glücken. Eine Ohrfeige später tapste ich ihm dann auch schon hinterher. Immerhin hatte sich der alte Herr köstlich amüsiert, aber davon hatte ich nicht wirklich einen Vorteil.

Im Wachlokal angekommen setzte er sich an den Schreibtisch und kniete mich davor. Ich kam mir etwas merkwürdig vor, schließlich konnte ich gerade so über den Schreibtisch blinzeln. Ein klein wenig müssen sich so wohl Angeklagte fühlen. Nichts desto trotz begann ich schnell von der Reise und dem Erlebten zu berichten. Es war so viel und ich hatte Mühe es nicht in einem Roman ausufern zu lassen. Doch interessierten ihn wenig die Erlebnisse ums Kekse backen, vielmehr bohrte er bei der Nordmannsache nach. Natürlich erzählte ich es ihm so, wie ich es erlebt hatte, denn nicht nur dass lügen verboten war, so käme nicht mal ich auf die Idee auch nur ein klein wenig zu flunkern bei solchen Angelegenheiten. Wütend pfiff er mich um den Tisch herum und griff in meine Haare und schrie mich förmlich an, dass der Herr aus Kasra eine ganz andere Version berichtete. Ich glaub es machte sich so etwas wie Wut in meinem Bauch breit und ich verteidigte mich, als ginge es um mein Leben. Das tat es in gewisser Weise auch, doch selbstverständlich glaubte man einem Freien mehr als mir, das war mir klar. Doch die Wut, dass Freie lügen durften ließ mich beinahe platzen.

Ich grummelte so vor mich hin, als er hinaus ging und wütend aus dem Fenster starrte. Es dauerte nicht lang und er stand wieder hinter mir. Immerhin hatte er sich beruhigt, ich arbeitete daran noch. Eine willkommene Ablenkung war es da, dass er mich nackt sehen wollte. Auch wenn ihm meine Taten nie gefielen, so tat es immerhin noch mein Körper. Ein klein wenig später kam auch noch meine Kettenschwester hinzu. Ihre Arme waren aneinander gekettet. Wie so oft wusste ich nicht warum und wunderte mich still, war sie doch schließlich eigentlich die Vorbildlichere von uns beiden. Noch überraschter war ich hingegen, als sie sich entscheiden sollte zwischen Peitsche oder längere Zeit die Arme gefesselt zu haben. Ich hatte es beinahe geahnt und sie entschied sich für die Peitsche. Leider musste ich mich, aufgrund meiner Rumtreiberei, auch noch entscheiden, doch hatte ich die Wahl zwischen dem Käfig und der Peitsche. Aus Angst vor den Striemen die meinen Körper entstellen könnten, entschied ich mich lieber für den Käfig, was sich nur teilweise als kluge Entscheidung herausstellen sollte.

Vergeblich hoffte ich hinaus geschickt zu werden, als er sie bestrafte und so musste ich sie auch noch halten. Ich hatte beinahe das Gefühl, als wäre es meine Strafe und schnaufte nicht minder als sie. Endlose Ehn später war es jedoch vorbei und ich musste mich um ihre Striemen kümmern. Als ich diese sah, war ich doch ganz glücklich mich für den Käfig entschieden zu haben. Dieses Glücksgefühl hielt nur kurz an, denn schon saß ich in dem viel zu engen Käfig und die beiden verließen das Zimmer.

Gefühlt kam es mir wie Tage vor, die ich da drin saß. Es wurde immer enger und enger und verzweifelt schlug ich mit der Hand immer wieder gegen die Gitter bis sie irgendwann schon leicht bläulich wurde. Immerhin lenkte es mich etwas ab, auch als mein Herr kurz hineinschaute um Bescheid zu geben, dass er sich einen schönen Abend machen wollte in der Taverne. Immer fester schlug ich wieder gegen die Gitter, als ich wieder allein war…..als ich plötzlich eine Stimme hörte die durch halb Kasra schrie. Bei Odin, es war der Schuldeneintreiber und ich sollte zu ihm. So laut es nur ging, schrie ich ihm zurück, dass ich nicht konnte, ehe es wieder ruhig wurde. Nur wenige Ehn später hörte ich jedoch aufgeregte Stimmen vor dem Haus, nur mit Mühe erkannte ich die meines Herrn und die des Schuldeneintreibers. Sie stritten sich, doch worüber, konnte ich nicht hören. Auch als mein Herr wutentbrannt ins Zimmer kam und über den Schuldeneintreiber schimpfte, verstand ich nicht so recht was passiert war. Ich flehte lieber wieder hinaus zu dürfen, doch ließ es ihn noch kalt. Erst nach einer Weile, vermutlich musste er sich beruhigen, kam er wieder zu mir und ließ mich unter dem Versprechen raus, dass die Rumtreiberei ein Ende haben musste. Natürlich war die Strafe damit nicht vergessen, nein es gab nur neue Bedingungen. So durfte ich zwar aus dem Käfig raus, aber durfte das Zimmer vorerst nicht mehr alleine verlassen außer an seiner Kette…..

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