Samstag, 12. März 2011

Die Rechnung präsentiert

Wie fast jeden Abend stand ich noch eine Weile vor der Schmiede herum und hielt nach potentiellen Kunden Ausschau. Doch leider tat sich nichts in die Richtung. Dafür tat sich aber einiges auf der Bank, die nicht allzu weit von der Schmiede entfernt unter einen Baum stand. Zwei freie Frauen echauffierten sich lautstark darüber das angeblich vor ein paar Tagen es ein Schreiber mit einer Kajira auf genau jener Bank getrieben hatte und das man sich ja nun nicht mehr darauf setzen könnte, weil ja diese hässliche Kajira auch als sehr nachlässig gelten würde und die Bank ganz sicher nicht sauber wäre. Darum zitierten sie die gerade vorbeilaufende Kajira hinzu die Bank zu schrubben.

Nach dem die Bank nun wieder sauber war und die beiden Weiber sich wieder beruhigt hatten, ging ich die paar Schritte hinüber in der Hoffnung auf ein anregendes Gespräch. Doch weit gefehlt! Anstatt sich von der Kajira was bringen zu lassen, verscheuchten sie das schamlose Ding, wie sie es nannten, und beschlossen den Abend in der Herberge fortzusetzen. Ausnahmsweise folgte ich ihnen auch wenn die Lady in Pink darüber nicht erfreut schien. Dort herrschte allerdings schon wieder Ausnahmezustand weil keine der Herbergskajirae zum servieren anwesend war. Ich war noch am überlegen ob ich versuchen sollte die Kajira von eben wieder aufzutreiben als Der Hauptmann auch den Feuerkrug betrat, im Schlepptau eine Kajira die der Wirtin gehörte. Der Abend schien gerettet.

Er, also der Hauptmann, schien Gefallen an ihr gefunden zu haben und wollte die Kajira der Wirtin abkaufen. Zu seinen Leidwesen bot aber auch die Aushilfsslavenhändlerin mit. So gab es, während die Kajira endlich die ersten Getränke brachte, ein spannendes Verkaufsgespräch. Am Anfang lagen die Positionen, hier nur ein paar Kupfer geboten, dort wurden mindestens zwei Silbertarsk verlangt, ziemlich weit auseinander aber zum Schluss hatte sich die Wirtin doch durchgesetzt und die Kajira ging für zwei Silberne in den Besitz des Hauptmanns über. Die Wirtin nahm ihr den Kragen ab und platzierte ihn so auf dem Tisch das die Lady in Pink ihn gut sehen konnte und sprach dann endlich das Thema Zwischenrechnung an. Schließlich sei die Lady schon lange Gast im Hause Feuerkrug und sie nicht mit unendlichen Reichtum gesegnet, kurz und gut, sie die Tochter eines reichen Händlers aus Ar werde diesen kleinen Betrag von 5Silber und 65 Kupfer sicher locker begleichen können.

Merkwürdigerweise bezahlte die Lady aber nicht sondern schien sich viel mehr dafür zu interessieren was denn in Kasra mit Leuten passiert die ihre Schulden nicht begleichen können. Die Wirtin zählte ihr ein paar Möglichkeiten auf wie pfählen, vierteilen, versklaven usw, das übliche halt wie in anderen Städten auch. Das war die Stelle wo ich mich aus dem Gespräch ausklinkte, da der Hauptmann nach einen Collar für seine neue Errungenschaft verlangte. Ich ging mit ihm zur Schmiede und verkaufte ihn natürlich das gewünschte, inklusive eines Satzes Cuffs. So hatte ich an diesen Abend doch noch ein paar Kupfer eingenommen. Es lohnte sich also noch auf ein letztes Ale wieder in die Herberge zu gehen.

Dort war inzwischen eine weitere, der vielen Ladys aus Ar eingetroffen. Das schien unserer Lady in Pink nur Recht zu sein. Sprach sie diese doch auch als Freundin an. Ich weiß nicht ob sie sich von ihr Hilfe erhoffte, denn sie machte auf mich nicht den Eindruck als ob sie tatsächlich in der Lage wäre die, ihr von der Wirtin präsentierte Rechnung bezahlen zu können. Leider weiß ich nun nicht wie die Geschichte ausgegangen ist, die harte Arbeit eines Schmiedes und das viele Ale verlangten ihren Tribut und ich wankte nach Hause in meine Felle.

GR

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen